VW Käfer auf dem Boden der Tatsachen

Tiefe ist alles!

VW Käfer auf dem Boden der Tatsachen: Tiefe ist alles!
Erstellt am 10. März 2016

Bei kaum einem Modell gibt es mehr Varianten und Stilrichtungen als bei der DER Ikone des deutschen Automobilbaus schlechthin - dem VW Käfer. Philipp Großmann ging einen radikalen Weg und versenkte seinem Käfer praktisch im Asphalt, während er an der Außenhaut erfreulich dezente Maßnahmen ergriff.

Anderes Auto, gleiches Ziel: TIEFE!

Philipp Großmann ist kein Unbekannter in der VW-Tuning-Szene. Bereits sein wunderschöner Golf II VR6 machte vor einigen Jahren in der Szene die Runde. Das Gerät war ein optischer, vor allem aber auch technischer Leckerbissen, der Philipps gute Geschmack unter Beweis stellte. Den bewies er auch bei seinem neuesten Projekt, obwohl dieses in eine völlig andere Richtung ging. Das Einzige, was die beiden Autos verbindet, ist die brutale Tiefe des Fahrwerkes. Wie auch beim Golf vertraute Philipp beim Bug auf die Tiefenwirkung eines Airrides-Fahrwerkes.

Weiß wie die Unschuld!

Bevor es allerdings zu diesen Tuning-Maßnahmen kommen konnte, musste Philipp sich erstmal um die Basis kümmern. Den Käfer erstand er für 300,- Euro. Klar, dass man da keine Wunder erwarten durfte. Immerhin hatte sich der Kaufpreis gegenüber seinem ersten Projekt schon mal verdoppelt, denn der Golf kostete ihn damals nur schlappe 150,- Euro. Wer jetzt aber an Low Budget denkt, liegt falsch. Philipp überholte den 1978er Käfer komplett. Geschweißt und grundiert war er bereits beim Kauf, so dass sich der Aufwand glücklicherweise in Grenzen hielt. Dafür konnte der 34-Jährige umso mehr Zeit in die Modifikationen investieren.

Blecharbeiten unter dem Blech!

Zusammen mit Kumpel David Perez bereitete er das Auto für die kommende, extreme Tieferlegung vor. Der Rahmenkopf wurde höher gesetzt und auch die hinteren Innenkotflügel wurden heraus getrennt und eine Etage höher wieder angesetzt, um Platz für die Räder zu schaffen. Zudem sorgen Kotflügel und Heckklappe eines 1966er Käfers für eine coolen Optik. Mit der Farbe "Altweiß" hauchte Philipp seinem Käfer einen edlen, zeitlosen Look ein, der von verchromten Stoßstangenhörnern, Lampenschirmchen sowie einer zeitgenössischen Sonnenblende unterstützt wird.

Tief Luft holen!

Um die gewünschte Tieferlegung zu erzielen, verbaute Philipp an der Vorderachse High-Jacker-Stoßdämpfer. Die Achse wurde um ganze 12 Zentimeter verkürzt, weshalb sie sehr tief in den 66er Kotflügeln steht. Hinten sorgen ebenfalls Luftdämpfer in Verbindung mit Dropblades für eine stufenlose Verstellung der Bodenhöhe, die dank der vorherigen Karosseriemaßnahmen im abgesenkten Zustand gegen Null tendiert. Der Hinterachs-Sturz dabei ist absolut sehenswert!

Fuchsjagd für den Käfer!

Bei solch einer großen Fahrwerks-Show müssen die Räder natürlich mithalten können. Und das tun die edlen Porsche-Füchse mit Leichtigkeit. Fuchs-Felgen an einem Käfer sehen einfach immer gut aus, vor allem, wenn sie komplett auf Hochglanz poliert wurden. Die 5,5 Zoll breiten 15-Zöller beherbergen vorn 135/70er Reifen, währen die hinteren Pneus die Aufschrift 165/80/15 tragen.

Außen hui und innen ... auch hui!

Der Innenraum des alten Käfers ist heute kaum wieder zu erkennen. Philipp ließ die originalen Sitz sowie Rücksitzbank und Türverkleidungen mit weiß/rotem Leder beziehen, was ziemlich scharf aussieht. Das serienmäßige Armaturenbrett musste von Bord gehen und wurde durch ein weiß lackiertes Exemplar ersetzt. Ebenso erging es dem Lenkrad, das gegen ein Modell aus einem sehr viel früherem Baujahr getauscht wurde.

Den Motor ließ Philipp diesmal unangetastet. Die 1200 Kubik und 34 PS reichen zum Cruisen völlig aus. Zum Motorzustand befragt sagte er: "Alles verdammte Serie. Läuft und läuft und läuft... Dazu eine Prise original Alltagsschmutz!"

Hier geht es zur ausführlichen Foto-Strecke: 35 Bilder Fotostrecke | VW Käfer auf dem Boden der Tatsachen: Low as hell! #01 #02

Technische Daten

VW Käfer, Baujahr 1978

Motor: 1200 ccm, 34 PS, komplett Serie

Fahrwerk: Highjackers Luftdämpfer vorn, hinten Luftdämpfer mit Dropblades, Stabilisatoren entfernt, 12 cm gekürzte Vorderachse, Hinterachse 5 Zähne verstellt, verstellbare Schwerte

Rad/Reifen: Porsche Fuchs-Felgen, vorn 5,5 x 15 mit 135/70/15, hinten 5,5 x 15 mit 165/80/15, 15 mm Spurplatten hinten

Karosserie: Rahmenkopf höher gesetzt, hintere Innenradkästen höher gesetzt, 1966er Kotflügel, 1966er Heckklappe, Neulackierung in Altweiß

Interieur: Sitze, Rücksitzbank und Türverkleidungen mit rot/weißem Kunstleder bezogen, 1960er Lenkrad, Armaturenbrett in Wagenfarbe, Ausstellfenster hinten

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