Nichtsahnend fahren wir auf der kurvenreichen Landstraße dem Sonnenuntergang entgegen. Das Fotoshooting ist im Kasten, die Bilder für die neueste VAU-MAX-Story sind gesichert, im Radio plätschert ein chilliger Song vor sich hin. Ja so kann der Feierabend kommen. Doch plötzlich: Blaulicht im Rückspiegel. Ein Polizeifahrzeug – so scheint es – nähert sich von hinten.
Wir fahren rechts ran, doch anstatt das Gespräch mit „Guten Tag, Verkehrskontrolle“ zu beginnen, grinst der vermeintliche Polizist und Fahrer schelmisch. Es ist Michael Greifeneder, der den VW Golf 7 R Variant im Highway-Patrol-Look pilotiert.
Da half auch der Unschuldsblick nicht weiter: So viel Bodenfreiheit muss bestraft werden
„Wissen Sie, warum ich Sie angehalten habe?“ - Verlegenes Schweigen unsererseits. Dann der zaghafte Versuch einer Erklärung: „Ist es.. vielleicht die Bodenfreiheit?“ - „Genau, Ihr Fahrzeug ist ja so hoch wie ein Bus. Das geht nicht!“ Die Tuning-Polizei löst so etwas auf ihre eigene Art und Weise. Der „Dienstwagen“ von Michael, der im echten Leben übrigens wirklich als Polizist seine Brötchen verdient, ist mit einem gepfeffert.com made by KW Gewindefahrwerk V3 ausgestattet und macht in Sachen Tieferlegung kurzen Prozess mit den verbliebenen Zentimetern. Dank HLS (Hydraulic Lift System) auch auf den letzten Millimetern.
Stressfrei lenken und schleiflos fortbewegen
Mit Mücke-GFK-Kotflügeln schafft es der Besitzer, die 8,5x20 Zoll großen O.Z. Supertourismo Dakar Felgen samt 225/30er Nankang Bereifung streiffrei zu bewegen. Hinter den Speichen blitzt die voluminöse Bremsanlage hervor. 390er Scheiben vorn und 365er Scheiben hinten sorgen für die nötige Verzögerung. 6-Kolben-Sättel von Audi verbeißen sich bei Bedarf in die Pizzateller großen Stopper.
Bewährtes von KW automotive
31 Bilder Fotostrecke | VW Golf 7 R Variant im Highway-Patrol-Gewand: Tatü, tata, die Tuning-Polizei ist da Wer sich jetzt angesichts der Spezifikationen verwundert am Kopf kratzt, dem sei gesagt: Fahrwerk und Spezialbremse sind nicht nur die gleichen, wie beim blauen „Dixie-Variant“ von Andreas Pfeffer, es handelt sich sogar um das selbe Auto. Im Juni vergangenen Jahres wechselte der mit Panoramadach und Abstandsradar ausgestattete Golf den Besitzer. Zur Besiegelung der Vertragsunterschrift beim Kauf gab es einen Liter Bier obendrein. Ob für beide Vertragspartner zusammen oder jeweils einen Liter Hopfengetränk für jeden, ist nicht bekannt. „Der Golf hat mir halt brutal gut gefallen und ich bin schon immer Golf gefahren“, begründet Michael seine Kaufentscheidung.
Blau stand ihm gut, doch das Motto lautete "einmal Cop, immer Cop"
Die blaue Folierung fummelte man allerdings herunter, stattdessen ließ Michael den Golf bei seinem Namensvetter Michael Fronius den Blech-Body im Stil eines amerikanischen Polizeiautos folieren. Damit knüpfte er an seine persönliche Tradition an: „Ich hatte früher schon einen Passat R36 im Highway-Patrol Style, darum ist der Golf sozusagen Version 2.0.“
Die Front wurde wieder auf die Originaloptik mit VW-Logo im Grill zurückgebaut, ebenso wich die gecleante Heckklappe dem Originalteil. Dafür organisierte der Berufspolizist ein ausrangiertes Blaulicht, das er auf Treffen zur Show aufs Dach montiert.
Verkehrskontrolle erwünscht
Zurück zu unserer (fiktiven) Verkehrskontrolle. „Was kommt denn jetzt als Strafe auf uns zu?“, wollen wir wissen. Kurzes Schweigen. Eigentlich, so der Tuning-Cop, müsste es eine Mängelkarte geben. Mit der Auflage, die Serienhöhe mittels geeignetem Fahrwerk binnen 14 Tagen erfolgreich zu reduzieren. „Diesmal“, lacht Michael, „lass ich Euch noch mit einem blauen Auge davonkommen. Aber dass mir das nicht nochmal vorkommt!“ Steigt ein und braust davon. Auf die Tuning-Polizei ist eben immer Verlass.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Golf 7 R Variant
Baujahr: 2015
Motor: 2.0-TSI, 300 PS, Originalzustand
Getriebe: DSG
Fahrwerk: KW-Gewindefahrwerk V3 Competition mit verstellbaren Domlagern und HLS 4
Räder: O.Z. Supertourismo Dakar in 8,5x20 ET 45 rundum, Center“look“, anthrazitfarben
Reifen: Nankang in 225/30 R20
Bremsen: Sonderanfertigung von Vandit Performance, vorne 2-teilige Bremsen in 390x36 mit Alu-Töpfen, 6-Kolben-Sättel vom neuen Audi Q7, an der Hinterachse 2-teilige Bremsanlage mit 365x32er Scheiben und Alu-Töpfen, 4-Kolben Porsche-Panamera-Sättel, 1-Kolben-Handbremssattel vom Audi RS6 4G
Karosserie: Mücke-GFK-Kotflügel, Komplettfolierung im Stil eines amerikanischen Streifenwagens durch Michael Fronius
Innenraum: Scirocco R Schalensitze in Teilleder, MABO-Isofix-Überrollbügel, Scheibentönung ab B-Säule, Umbau auf Zweisitzer
2 Kommentare
Www.VW-Skoda.de
21. August 2018 10:22 (vor über 6 Jahren)
Rasender-roland
21. August 2018 08:57 (vor über 6 Jahren)
Schreibe einen Kommentar