VW Golf 1 G60-Tuning

Opa-Auto mit 240 PS: Mehr als nur eine G-Hilfe

VW Golf 1 G60-Tuning : Opa-Auto mit 240 PS: Mehr als nur eine G-Hilfe
Erstellt am 26. März 2015

Auf der Suche nach einem gut erhaltenen VW Golf 1 durchkämmte Andreas „Andy“ Wittnebert die endlosen Weiten des Internets. Bei der beliebten Verkaufsplattform „mobile.de“ wurde er fündig. Und so sehr er sich vorgenommen hatte, den Einser im Originalzustand zu belassen, so schnell warf er alle guten Vorsätze über Bord.

Der Ersthand-Golf war für Andy wie der Sechser im Lotto

„Der Golf war aus erster Hand und gehörte einem 85-jährigen Opa“, erinnert sich Andy, der seine Brötchen eigentlich als CNC-Maschineninstandhalter in der Industrie verdient. Im Nebengewerbe beschäftigt er sich mit seiner Firma Nanotechnik Thüringen damit, Autolacke auf molekularer Basis zu versiegeln. Das wollte er natürlich auch am Golf ausprobieren. Vorher kam jedoch ein ganz klassisches Tuning auf dem Programm, was so ganz und gar nicht molekular und mikroskopisch klein ausfiel.

Unter der mexicobeige-farbenen Golf-Haube tuckerte ein Vierzylinder-Herz mit 1,1 Litern Hubraum. Die 50 PS waren zur Fortbewegung zwar geeignet, aber so richtig Spaß machte das Autofahren damit nicht. Andy kratzte sich am Kopf: „Man könnte ja mal...“

Das Original war zu normal

Kaum hatte er die Umbaupläne vor seinem geistigen Auge angesprochen, war es irgendwie auch schon um ihn geschehen: „Das Kribbeln in den Fingern war einfach stärker als der Wunsch nach einem originalen Golf 1!“ Also – raus mit dem Motor und rein mit einem leistungsstärkeren Aggregat.

Fünfmal mehr PS und ein extrascharfer Auftritt sind das Resultat

68 Bilder Fotostrecke | VW Golf 1 G60 Tuning : Opa-Auto mit 240 PS: Mehr als nur eine G-Hilfe #01 #02 Dabei fiel die Wahl auf einen 1,8-Liter-G60 aus einem Corrado. Der Motor wurde vor seiner Verpflanzung allerdings noch etwas aufgebrezelt – optisch wie auch technisch. Scharfe Nockenwellen, Übermaßkolben sowie Übermaßventile sowie ein RS-Lader sorgen für reichlich Mehrleistung.

Die Ansaugbrücke und Drosselklappe wurden erweitert, der Hubraum betrug nun 1,9 Liter und eine erleichterte Schwungscheibe sorgte ab sofort für gesteigerte Drehfreude. 240 PS gibt Andy als Ergebnis der Kur an. Den „Mist“, den soviele Rösser produzieren, entsorgt ein Supersprint-Auspuff ins Freie.

Ich will Spaß, ich geb Gas – oder auch nur Luft

Beim Fahrwerk vertraute Andreas auf ein Airride-System, das an der Vorderachse aus einer Kombination von H&R-Dämpfern und G.A.S.-Luftbälgen besteht, sowie G.A.S.-Komponenten an der Hinterachse. Angesteuert wird das Ganze durch eine Einheit von AccuAir. Somit war es jetzt möglich, den Golf komplett abzusenken oder in Zahlen ausgedrückt um bis zu 160 Millimeter.

165er Nankangs auf 7,5 Zoll? Das muss man gesehen haben

Jetzt galt es, die „Schuhe“ des Wagens schick zu machen. Ein Set BBS 301 wurde auserkoren und aufbereitet. Mit hochglanzverdichteten Sternen und polierten Betten waren die 7,5 x 17 Zoll großen Räder bestens gerüstet, die 165/35er Reifen an der Vorder-, bzw. 185/35er Gummis an der Hinterachse zu schultern. Um die Rad-/Reifenkombination unter die Karosserie zu bekommen, war übrigens nur ein Anlegen der Kanten erforderlich. Alle Kunststoffteile wie Stoßstangenecken, Frontspoiler oder auch die Steinschlagschutzecken bekamen einen Überzug aus Echtcarbon.

Porsche Bremsen für bestes „Standing“

Um die gestiegene Mehrleistung auch passend wieder einbremsen zu können, verbaute der VW-Fan eine Porschebremse mit 305er Scheibe und 4-Kolben-Sattel vorne, sowie G60-Stopper an der Hinterhand. Bei der Lochkreisanpassung kam ihm sein Job sehr gelegen. Mittels CNC-Fräse baute er die Radnaben auf eine 5 x 100er Anpassung um und konnte die Räder ohne Adapterscheiben montieren. 2012 erhielt der Golf eine Neulackierung im Originalfarbton.

Ein iPad mini dient als Schaltzentrale

Im Innenraum gönnte sich Andreas ein frisch mit braunem Bentley-Leder bezogenes GTI-Lenkrad von Inc-Lederdesign. Den Rest des Interieurs will er auch noch beziehen lassen. Derweil dient ein Alpine-Radio als Headunit in Verbindung mit einem iPad Mini als Mediaplayer für Unterhaltung auf Autofahrten. 2-Wege-Lautsprecher von Sinus Live stecken in den Türen, während sich ein 13er Coaxsystem von Clarion hinten um Beschallung sorgt. Zwei Clarion Woofer unterstützen den Bassbereich.

Wenn man sich das Endergebnis so ansieht, dann muss man dem Kribbeln in Andys Fingern danken. Nicht auszudenken, wenn er den Golf im Originalzustand belassen hätte, oder?

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Volkswagen Golf 1

Baujahr: 1980

Motor: Umbau auf 1,9 Liter G60 aus einem VW Corrado, Übermaßkolben, scharfe Nockenwellen, RS Lader, Übermaßventile, Chip, Bosch 044 Benzinpumpe, Supersprint-Auspuff, Motorraum gecleant, diverse Anbauteile mit Carbon bezogen, ca. 240 PS

Getriebe: 04T-Getriebe, Schwungscheibe erleichertert

Fahrwerk: Airride, vorne H&R-Dämpfer und G.A.S.-Luftbälge, hinten G.A.S., AccuAir-Steuerung

Bremsen: Porsche-Bremsanlage mit 305mm Scheiben und 4-Kolben-Sätteln an der Vorderachse, G60-Bremse hinten, Radnaben auf 5 x 100er Lochkreis umgebohrt

Räder: BBS RS 301, polierte Betten, hochglanzverdichtete Sterne, in 7,5 x 17 ET33 rundum

Reifen: Nankang, vorne in 165/35 R17, hinten in 185/35 R17

Karosserie: Radlaufkanten angelegt, Kunststoffteile wie Stoßstangenecken, Steinschlagschutzecken, Frontspoiler und Einstiegsleisten mit Echtcarbon bezogen, Neulackierung im Originalfarbton Mexicobeige

Innenraum: GTI-Lenkrad mit braunem Bentley-Leder bezogen, Sonnenschutzjalousie an Heckscheibe, Bronze-Verglasung

ICE: Alpine CDE178BT Headunit, iPad mini 32 GB als Multimediaplayer und Airride-Controller, Sinus Live 2-Wege-Frontlautsprecher, Clarion 13er Coaxsystem hinten, zwei Clarion-Subwoofer

Dank an: Polierer Mati, Mathias Junge fürs Leder, Stalle-Carbon und meiner Freundin für die Geduld

1 Kommentar

  • Trimode

    Trimode

    Alles top bis auf die Reifenwahl !! Fahre den selber !!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community