VW Caddy 16V

Vom Baustellen-Fahrzeug zum Luxus-Laster mit leckerer Ladefläche

VW Caddy 16V: Vom Baustellen-Fahrzeug zum Luxus-Laster mit leckerer Ladefläche
Erstellt am 5. März 2020

„16 Vau – rennt wie S..!“, lautet ein beliebtes und kurzes Sprichwort der Tunerszene und bezeichnet die freudenspendende Kombination von Ursache und Wirkung, wenn man einen beliebten Typ Motor unter die Motorhaube eines vorzugsweise leichten Fahrzeugs verpflanzt.

Das "Glückshormon" hört aufs Kürzel "ABF"

Im Fall von Henry Fichtners Einser Caddy braucht man keine allzu abstrakten Vorstellungskräfte zu besitzen, um sich ein Bild von der Freude zu machen, die das 150 PS starke, 2-Liter-ABF-Aggregat bei seinem Besitzer auslöst, wenn dieser das Gaspedal durchdrückt. Dabei sieht der Vierzylinder auch noch sehr gepflegt aus, wenn er mit glänzender Ansaugbrücke im piekfeinen und geglätteten Motorraum um die Wette strahlt.

Vom "Zustand 4" zum piekfein herausgeputzten Ex-Laster

Ursprünglich kaufte der Berufskraftfahrer den 92er VW Caddy als Baustellenfahrzeug mit entsprechenden Spuren eines bewegten Lebens. „Zustand 4“, erinnert sich Henry an den Erwerb im Jahre 2012. Über mehrere Jahre hinweg durchlief der kantige Geselle mit der ausladenden Ladefläche Bauphasen mit Höhen und Tiefen, bis er in vollendetem Zustand in der Sonne glänzen konnte.

Unter anderem sorgen H&R-Komponenten für satten Tiefgang am Caddy

41 Bilder Fotostrecke | VW Caddy 16V: Vom Baustellen-Fahrzeug zum Luxus-Laster mit leckerer Ladefläche #01 #02 Für die üppige Tieferlegung zeichnet eine Kombination aus H&R-Teilen für den Golf 1 an der Vorderachse und Koni-Komponenten in Verbindung mit Steffan-Blattfedern an der Hinterachse verantwortlich. Damit liegt der Caddy wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße. Bis zur Ölwanne sind es nur noch wenige Zentimeter. Damit erweist sich eine vorausschauende Fahrweise in Kombination mit der Querlenkerstrebe von Wiechers als Lebensretter für das 16V-Herz.

Seltene ACT-Alus für den "Achs"-Effekt

Während die Szene sich noch mit gemischten Gefühlen an die Caddy-Umbauten aus vergangener Zeit erinnert, wo 14-Zoll-“Go Kart“-Bereifung das Maß der Dinge war, stellte Henry seinen „Ex-Laster“ auf große Räder. 16 Zoll messen die ACT-Räder im Durchmesser, punkten mit schwarz lackierten Sternen und verchromten Außenbetten und bilden die Basis für 195/40er Reifen.

Hier darf nur der Besitzer probeliegen

Auf der „Blechseite“ gab es ordentlich etwas zu tun für den guten Jan von der Firma KLM. Radläufe ziehen, die Ladefläche wieder in den Originalzustand versetzen, Sicke an der B-Säule cleanen, Umbau auf US-Front und zahllose andere Arbeiten galt es, umzusetzen. Erst nachdem alle Vorarbeiten geleistet waren, konnte die Spritzpistole mit „Bordeaux-Rot Perleffekt“ gefüllt werden.

Innere Werte zählen

Nach der Neulackierung machte sich Henry mit seinen Freunden an die Renovierung des Innenraums. Recaro-Sitze erhielten einen neuen Bezug mit Golf 1 GTI Stoff. Schwarzer Teppich harmoniert mit schwarzem Leder an Türverkleidungen. Das Raid-Lenkrad verströmt zusätzliches Klassik-Flair beim Fahren.

Spaß macht der VW Caddy auch ohne Radio

So hart der Caddy in seinem früheren Leben rangenommen wurde, so entspannt geht es unter Henrys Regie fortan weiter. Der Tuning-Fan aus Leipzig legte bei seinem Projekt viel wert auf Details und verzichtete bewusst auf eine Musikanlage. Mit offenem Fenster über die Landstraße cruisen, den 16V-Klang im Ohr und den Wind in den Haaren – das Rezept für den ganz persönlichen Glücksmoment kann so einfach sein. Und Henry hat es gefunden.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Caddy

Baujahr: 1992

Motor: Umbau auf 2-Liter-16V, Kennbuchstabe ABF, 150 PS, Motorraum gecleant

Auspuff: umgebaute Golf 1 Cabrio Anlage

Getriebe: 1,8 Liter Dieselgetriebe

Räder: 7,5 x 16 Zoll ET36 ACT-Felgen, Stern lackiert, Außenbett verchromt, Innenbett schwarz gepulvert

Reifen: Toyo in 195/40 R16

Bremsen: an der Vorderachse vom GTI, hinten Umbau auf Scheibenbremse

Fahrwerk: vorne Golf 1 H&R, an der Hinterachse Koni-Dämpfer und Steffan-Blattfedern, Querlenkerstrebe von Wiechers

Karosserie: Restauriert, Ladefläche in Originalzustand versetzt, Radläufe gezogen, US-Front, Sicke an B-Säule gecleant, Chrom-Zierleistern, Scheiben mit Chromkeder, Schiebefenster hinten, Chromstoßstange vorn, Rollpan hinten, Rückleuchten in Weiss-Rot-Weiss, Neulackierung in „Bordeaux-Rot Perleffekt“

Innenraum: Recaro Sitze mit Golf 1 GTI Stoff bezogen, Lederverkleidung, schwarzer Teppich, Raid R1 Lenkrad, Golf 2 16V Instrumente mit Holzdekor

Dank an: alle Freunde, die mit Rat und Tat geholfen haben, besonders an Jan von KLM und Stefan Funk

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