Die Felgen kommen tatsächlich aus „Down Under“.



Eigentlich werden wir mit der Verschmelzung der Namen Bora und Vento dem Projekt, welches Ronald Matuschek auf die Räder gestellt hat, gar nicht vollständig gerecht. Wieso da noch das Wort „Golf“ hineinmuss, dazu kommen wir später im Text.

In diesem Raum ist kein Platz für Koffer mehr.

Wir wollen hier nicht schon wieder die alte Leier auspacken, nach der man den Wagen zuerst für einen Bora hält, er sich dann aber – oh Wunder! - als Vento entpuppt.

Zu abgedroschen klingt die Geschichte vom Überraschungseffekt der ja doch keiner ist. Trotz der Fronten-Umbauerei die kreuz und quer durch alle Plattformen und Marken Einzug hält; eine Bora-Front sieht man am Vento nicht alle Tage. Werfen wir also mal ein geschärftes Auge auf all die interessanten Details an Ronalds Wagen:

Plug and Pray

Trotz der Konzernverwandtschaft darf man natürlich nie vergessen, dass Bora und Vento zwei paar Schuhe sind. Mit ein paar mal eben so umgestrickten Teilen ist es nicht getan. Daher musste unser Schweriner VW-Freund auch einige Umwege nehmen um zu seinem hoch gesteckten Ziel zu gelangen.

Von wegen „Plug and Play“: Hier waren jede Menge Anpassungsarbeiten nötig.



Die Kotflügel stammen so zum Beispiel von einem Golf 4 Cabrio und wurden für die Aufnahme der Bora Xenonscheinwerfer präpariert. Gleiches gilt für den Schlossträger. Zwischen den Leuchten streckt ein emblemloser Grill seine Rippen aus. Nicht jedoch, ohne zuvor einige Zentimeter in der Breite verloren zu haben. Die Stossstange besteht aus Golf und Bora-Teilen. Sie wurde kunststoffgeschweisst und ihrer Leiste beraubt. Die hintere Schürze stammt von einem US-Jetta und verlor das Loch der Abschleppöse.

Dass der Vento von der Seite betrachtet sehr smooth aussieht, ist sicherlich der Komplettlackierung sämtlicher, serienmässig grauer, Anbauteile zu verdanken.

Nicht weniger jedoch macht sich das Cleanen der Türsicken bezahlt. Die Seitenteile wirken wie aus einem Guss.

Das Thema Türgriffe ist der Schrauber mit einer neuartigen Interpretation von Golf 4-Teilen angegangen. Er baute die Zugöffner einfach dezent im Blech versenkt ein.

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Leistung und Drehmoment satt

200 Diesel-PS schieben den „Ventora“ ordentlich an.



Nun verbaute Roland nicht zunächst soviele Golf 4 Teile und die Bremsen im Pizzateller-Format um mit 75 Serien-PS durch die Lande zu fahren. Ein Pumpe-Düse Triebwerk aus einem Vierer hatte es dem Elektroniker angetan. Das Aggregat leistet im Originalzustand 150 PS aber Roland reichte das noch nicht.

Die Ladeluftrohre wichen Edelstahlexemplaren, der Ladeluftkühler stammt vom Audi S3 und eine Abgasanlage mit 70mm Durchmesser entsorgt Russ und Rest. Zusammen mit dem geänderten Luftfilter und einem Chip leistet der TDI nun locker 200 PS. Das Vierer-Triebwerk ins Dreier-Abteil zu bekommen war eine haarige Angelegenheit.

Ein Vento ist nun mal kein Bora, wie Roland regelmässig feststellen durfte. Das mag man kaum glauben, steigt man einmal hinters Lenkrad. Okay, das Momo Millenium deutet schwer in Richtung Umbau. Aber das R32 Armaturenbrett mit dem Instrumenteneinsatz vom Golf 4 Sport Edition und TT Tachonadeln sieht so aus, als wäre es schon immer dort gewesen.

Selbst die die Climatronic der Vierer Generation funktioniert einwandfrei. Der selbstgebaute Käfig führt knapp an den elektrisch einstellbaren Recaro Classic Sitzen vorbei und rammt sein Edelstahlrohr ungerührt durchs Cockpit. Rolands Mutter nähte die Lederbezüge für Sitze und Türverkleidungen.

Das Alcantara setzt sich im Rest des Innenraums rot ab. Rot tönt es auch aus dem Kofferraum, der vollgestopft ist mit HiFi-Komponenten. Auch das Airbrush auf der Karosserie ist rot in rot gehalten.

Und wo bei Volkswagen nur die stärkeren Diesel ein rotes „I“ tragen dürfen, ergoss sich die Farbe bei Rolands Ventora auf das ganze Auto. Ganz, ohne rot zu werden.

Eine weitere Vento-Tuning-Geschichte findet ihr hier!

Der Body und sein Builder: VW Vento mit G60-Motor

Tuning, das unter die g-ladene Haube geht

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Vento

Baujahr: 1992

Motor: 1,9 TDI Pumpe Düse aus Golf 4, Kennbuchstabe ARL, Edelstahl Ladeluftleitungen, S3 LLK, offener Luftfilter, Chiptuning, R8 Öldeckel, ca. 200 PS

Getriebe: Golf 4, 6 Gang

Bremsen: R32 Sättel, vorn 312er Scheiben, hinten 280er Scheiben vom Golf 4

Räder: ROH „RTv“ in 8x18 ET 25 in Shadow Chrom

Reifen: 215/35 R18 Falken

Fahrwerk: Pro Street Airride, Golf 3 VR6 Achsen, Vorderachse mit Golf 4 Teilen modifiziert

Karosserie: Golf 4 Cabrio Kotflügel, Bora Scheinwerfer, Eigenbau Grill, Haube vom Golf 4 Cabrio in Bora Optik, 4er Cabrio Schlossträger, Golf 1 Tankdeckel, Frontstossstange aus Bora- und Golf 4 Cabrio Teilen zusammengesetzt und Rammleiste entfernt, Glasdach durch Stahlschiebedach ersetzt, Heckklappe gecleant, Heckschürze vom US Modell und clean, Seitensicken entfernt, Golf 4 Türgriffe versenkt eingebaut, Bonrath Einarmwischer

Innenraum: Momo Lenkrad, R32 Armaturenbrett, Mittelkonsole modifiziert, Golf 4 Climatronic, Recaro Classic Sitze, Edelstahlkäfig, Leder- und Alcantara Innenausstattung, Schalter auf rote Beleuchung umgebaut

ICE: Alpine CVA-1004 R zerlegt, Monitor im Cockpit verbaut & Bedienteil mitsamt Steuerung versteckt im Radioschacht installiert, zwei Audison LRX 4.300 Verstärker in der Heckklappe, Hifonics Colossus in der Heckablage montiert, Audison LR 131 Endstufe, 2 Focal 165 v2 Tiefmitteltöner pro Tür vorne und einer hinten, Hochtöner Focal TN47 in der A-Säulen-Verkleidung, Tür hinten und Hutablage, Focal Access 130-A1, Focal TN47, Orion H2 12.2 Subwoofer, 1x Helix 1 Farad Kondensator in GFK Heckausbau, Alpine PXA-H701 5.1 Soundprozessor mit RUX-C701 Bedienteil im Innenspiegel, Doorboards Eigenbau aus GFK, Aufnahme für Monitor und Center auf dem Armaturenbrett aus GFK und MDF, 5.6“ Clarion Monitore in den Kopfstützen, 7“ Alpine TME-M780 im Kofferraum, Alpine DVA-5210 DVD Player, Sony PS2 im Handschuhfach, Nesa A/V-Switcher

Dank an: meinen Bruder Thomas, meine Mum, Andre, Oli und alle die mitgeholfen haben

82 Bilder Fotostrecke | Ventora – VW Vento mit Golf 4 Technik mehr als nur einer Bora-Front: “Brento“ oder Ventora“ - Hauptsache aus Zwei wird Eins. #01 #02