Warum muss es immer VW sein? Zugegeben, wir stellen Euch schwerpunktmäßig umgebaute Fahrzeuge der Marken Volkswagen und Audi als Auto der Woche auf VAU-MAX.DE vor. Da ist die Szene riesig, entsprechend ist das Angebot und die Vielfalt breit gefächert. Doch was passiert eigentlich abseits des vielzitierten Tellerrands? Wir schauen mal über diesen.
Ein Dreier, aber mal nicht von VW
Am diesjährigen Wörthersee war er der Hingucker inmitten der ganzen Gölfe. Der Mazda 3 von Philipp Maier. Unverschämt tief stand er da, die Felgen glitzerten in der Kärntner Sonne wie hochglanzpolierte Ninja-Wurfsterne. Abseits vom Fast´n´Furious Style waren es eher die fehlenden Dinge, die an diesem Mazda so mächtig wirkten. Kein ausladender Heckspoiler, keine GFK-Anbauten und eben KEINE grelle Lackierung mit Unterbodenbeleuchtung, sondern einfach nur schlichtes Old-Skool-Handwerk.
Bodykit runter, Blech drauf
Für Phil stand von vornherein fest: Tief soll er, runter muss er. Bis auf den Boden der Tatsachen. Die Füllung der Radhäuser sollte üppig ausfallen, so wie das Angebot bei einem All-you-can-eat im Asia-Restaurant. Nachdem die groben Pläne festgezurrt waren, brauchte der 22-jährige Tuningfan einen verlässlichen Ansprechpartner, der sein Handwerk versteht. Vor allem sollte er ihn von dem nachgerüsteten Bodykit befreien, das der Vorbesitzer dem Kompaktwagen spendiert hatte.
KTS operierte den Mazda um
Er brachte seinen 2004er Mazda 3 nach Nürnberg zu KTS Karosserietechnik, wo Inhaber Andreas Schwarzmeier schon einmal die Blechschere wetzte. Als Fahrwerkskonzept hatte er ein Airride der Marke HP-Drivetech vorgesehen. Ausgerüstet mit Bilstein-Dämpfern sollte es den Mazda rund 130 Millimeter absenken. So weit, so gut. An den Achsen wollte Philipp Vossen Felgen sehen. Rundum in 9x20 Zoll, hochglanzverdichtet und in ET20 ist das schon eine Kampfansage. Passend zum Thema Fernost stammen die Reifen in 225/30 von Nankang.
Mit bloßem Bördeln und ziehen war es angesichts der formatsprengenden Dimensionen des Räderwerks nicht getan. KTS-Chef Schwarzmeier band sich ein weißes Stirnband um, verneigte sich ehrfurchtsvoll vor seinem neuesten Opfer und schwang die Spengler-Klinge um die Radhäuser in viele, zarte Streifen zu filetieren. Der letzte Samurai aus Franken sozusagen.
Viel Blecharbeit steckt im Detail
Nachdem sich der Staub in der Nürnberger Werkstatt gelegt hatte, legte Andreas die Katana beiseite und schnappte sich das Samurai-Schweißgerät. Sorgfältig fügte er die haltlosen Blechstreifen unter Zuhilfenahme des sagenumwobenen MIG/MAG-Schweißgerätes wieder zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Dabei fiel Schwarzmeier-San auf, dass der Mazda ja hinten Türen hat, die nun gar nicht mehr zu den dicken Backen an der Hinterachse passten. Damit der Wagen nicht aussah, wie ein japanischer Kugelfisch, versetzte er die Radhäuser nach oben und verbreiterte die Türen!
Um 4,5 Zentimeter wuchsen die hinteren Seitenteile pro Seite in die Breite, die Türen trugen 2,5cm zur Zunahme bei. Front- und Heckstoßstange vom Topmodell MPS sorgen mit reichlich Carbonverzierung für eine neue, sportlich-edle Optik.
Tradition verpflichtet: Die Farbe stammt von Lexus
Nachdem die Operationsnarben mit Zinn verschlossen wurden, trug die Lackiererei Rösch in Nürnberg feinstes Grau aus der Lexus-Farbenpalette auf. Beim Zusammenbau bekam der Dreier eine optimierte Motorelektronik spendiert. Ein Auspuff von Friedrich Motorsport sorgt seitdem auch für mehr Lautstärke beim Ausatmen.
Zweifarbiges Leder rockt den Innenraum
Im Innenraum gab es einige Veränderungen. Das triste Interieur wurde mit lederbezogenen Recaro CS-Sitzen deutlich aufgepeppt. Die selbe, lila-schwarze Farbgebung kam auch bei den Verkleidungen und dem Dachhimmel zum Einsatz. Die Firma Street Diamonds zeichnet hier für die Polsterarbeiten verantwortlich.
In acht Monaten Umbauzeit hat Philipp Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um den Umbau nach eigenen Vorstellungen auf die Räder zu bekommen. Fertig ist er noch lange nicht. Als nächstes steht ein Motortausch auf das leistungsstarke MPS-Triebwerk an. Stärkere Bremsen von K-Sport hat er ja bereits nachgerüstet. Die Räder sollen ebenfalls schrumpfen. Der Winter ist halt lang.
Euch gefällt dieser Bericht? "Gefällt mir" drücken und Weitersagen!
Noch mehr Bilder findet Ihr in der Galerie!
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mazda 3
Baujahr: 2004
Motor: 1,4 Liter Vierzylinder, Chip, Auspuff von Friedrich Motorsport, ca. 106 PS
Getriebe: Serie
Fahrwerk: HP Drivetech
Bremsen: K-Sport Acht-/ bzw. Vier-Kolben-Bremse
Räder: Vossen CVT in 9x20 ET20, hochglanzverdichtet
Reifen: Nankang in 225/30 R20
Karosserie: Seitenteile und Kotflügel um 3 bis 4,5cm breiter, Radhäuser nach oben versetzt, Türen 2,5cm verbreitert, MPS-Schürzen, Carbon-Einlagen an Front und Heck, Neulackierung in Lexus-Grau
Innenraum: Recaro CS Sitze, Interieur in schwarz-lilafarbenem Leder bezogen
Dank an: KTS-Karosserietechnik, Street Diamonds, meine Eltern, Carbonworks Berlin, HP Drivetech, Racingteam Hoffmann, Mazda Grunolnig in Wolfsberg
2 Kommentare
Nismo-p10
10. Oktober 2014 23:50 (vor über 10 Jahren)
Peini
10. Oktober 2014 20:14 (vor über 10 Jahren)
Schreibe einen Kommentar