Audi hätte es kaum besser machen können! Wer sich für einen richtig schnellen A3 entscheidet, muss mit der S3-Variante und 272 PS vorlieb nehmen. Julian war das einfach zu wenig. Er setzte kurzer Hand seine Vorstellung vom perfekten Audi Tuning selbst in die Tat um. Und so stellte der 27-Jährige seine Interpretation eines RS3 mit 380 PS auf hochglanzverdichtete 20-Zoll-Felgen.

Das perfekte Audi-Tuning Paket.

Bis heute enthalten uns die Ingolstädter eine RS-Variante des Audi A3 vor. Wie so etwas aussehen könnte, zeigen wir euch in dieser Woche auf VAU-MAX.de. Julian hat mit seiner Kreation ohne jeden Zweifel einen der besten A3 hingestellt, die nicht nur die Szene bis heute gesehen hat.

Alle Radläufe wuchsen gut 2,5 cm je Seite in die Breite

Dabei trägt sein A3 keineswegs dick auf. Stattdessen kommt der 2004er in einem edlen und dezenten Look daher, und schafft es dennoch, alle Blicke auf sich zu ziehen. Wer denkt, am Blech des A3 sein nichts geändert wurden, irrt sich gewaltig. So wurden alle Radläufe gut und gern 2,5 cm je Seite geweitet und die originale Radlaufkante anschließend wieder hergestellt. Die Front erhielt ebenfalls ein Update. Hier kommt eine US-Stoßstange des S-Line Modells zum Einsatz.

Schwarze Begrenzungsleuchten und selbst angefertigte Lüftungsgitter rechts und links sind allerdings nicht die einzigen Besonderheiten. Statt des A3-Singleframe steckt hier der Grill des Audi S6 drin und trägt stolz die vier Ringe. Seitlich unterscheiden Julians RS3 mit Chrom verfeinerte A6-Klinken von allen anderen A3. Kaum weniger arbeitsintensiv fiel das Heck des Audi Tuning aus.

Hier kam ebenfalls eine S-Line Stoßstange zum Einsatz, deren Diffusor komplett gecleant wurde, um anschließend zwei neue Endrohre vom Mercedes CLS aufzunehmen. Mit ihrer ovalen Form passen diese perfekt zum Endrohrdesign der aktuellen Audi-Tuning RS-Familie. Gecleante Seitenblinker, Bi-Xenon Scheinwerfer oder Facelift-Rückleuchten sind ebenfalls an Bord oder waren es einmal.

Reichlich Tiefgang gehört bei der LowFamilia dazu!

Nach dem Abschluss aller Karosseriemodifikationen ließ Julian den Audi im derzeit schwer angesagten Farbton “Sattelbraun-Perleffekt“ lackieren. Doch damit war das Styling des Exterieurs noch längt nicht beendet.

Zwei entscheidende Punkte - nämlich Fahrwerk und Felgen fehlten noch.  Beim Fahrwerk griff Julian auf eine Sonderanfertigung aus dem Hause H&R zurück. Dies ermöglicht eine stattliche Tieferlegung von satten 130 Millimeter. Zusätzliche Motorsport-Domlager bringen einen wesentlich größeren Sturz an der Vorderachse mit sich, während die Hinterachse einfach auf 4 Grad Negativsturz justiert werden konnte.

Mehr AMG-Parts am Audi als an manchen Mercedes

Warum das Ganze, zeigt sich spätestens beim Blick auf die Felgen. Diese stammen aus Affalterbach von AMG. Mit 8,5 und 9,5 x 20 Zoll Größe sehen die Fünf-Speichen-Alus mit ihrer hochglanzverdichteten Oberflächen megacool in den Radkästen des A3 aus.

Doch noch etwas fällt beim Blick durch die Speichen der Räder auf, die gewaltige Bremsanlage. Wiederrum kamen hier AMG-Teile zum Einsatz. Ein C63 spendierte sowohl seine vorderen als auch hinteren Bremszangen mit 8- und 4-Kolben je Sattel.

Erst die Montage eigens angefertigter Adapter macht die Verwendung dieser Bremse überhaupt erst möglich. Kaum weniger beeindruckend sind die Bremsscheiben, die von den silberen Bremssätteln in die Zange genommen werden. Mit 390 Millimeter vorn und 360 Millimeter hinten machen sie so mancher Familien-Pizza Konkurrenz. Das knifflige am Bremssystem war allerdings die Handbremse.

Die funktioniert beim Mercedes mit einer in Bremsscheibe integrierten Trommelbremse, was sich am A3 jedoch nicht umsetzen lässt. Dafür sorgt nun ein zusätzlicher Bremssattel des R8 an der Hinterachse, dafür dass die Handbremse so funktioniert, wie es der TÜV vorschreibt.

Vom 2.0 FSI zum V6-Kompressoer

Wer sich nun fragt: Wozu der ganze Aufwand? Bekommt die Antwort beim Blick unter die Motorhaube. Hier hat ein 3.2 Liter V6 samt Direktschaltgetriebe den 150 PS FSI abgelöst und sorgt für Vorschub und. Die 250 Serien-PS haben ebenfalls einiges an Zuwachs bekommen. Stolze 380 PS treiben den A3 an, der damit endgültig auf RS3 umgetauft werden müsste.

Verantwortlich für den Leistungszuwachs war die Montage eines vom Keilriemen angetriebenen Kompressors. Eine Zwischenwelle lenkt die Kraft der Riemenscheiben dabei auf die andere Seite des Motorblocks, wo der Kompressor angeflanscht wurde. Mittels zusätzlichen Ölkühler und wassergekühlten Ladeluftkühler verkraftet der Motor den Leitungsanstieg problemlos.

Oberklasse Innenraum!

Das RS-Feeling wird auch im Innenraum des A3 nicht weniger. Hier findet sich fast jedes Modell der Ingolstädter wieder. Los geht’s mit den TT-Lüftungsdüsen, der A6-Innenraumleuchte, dem TTS-Sportlenkrad und dem TTS-Tacho oder den RS6-Schalensitzen - Sportlichkeit wird im Interieur groß geschrieben. Doch auch eine Portion Luxus darf hier nicht fehlen.

So ist es kein Wunder, dass Leder in fast schon verschwenderischen Mengen den Innenraum aufwertet. Ganz egal ob Sitze, Armaturenbett, Mittelkonsole, Himmel oder Seiten- und Säulenverkleidungen – hier wurde alles mit kieselgrauen oder schwarzen Leder bezogen, natürlich nicht ohne die passenden Ziernähte zu vergessen.

63 Bilder Fotostrecke | Technologie Transfer: Audi A3 mit Kompressor-Vortrieb und AMG-Bremsen: Das beste aus zwei Welten: Der vielleicht erste Audi RS3 #01 #02 Ein paar Quadratzentimeter Leder blieben sogar für die Außenspiegel des A3 übrig, die damit überzogen wurden. Im Innenraum kommt Oberklasse-Feeling jedenfalls zu Recht auf. Damit man das auch hört, thronen die Hochtöner eines Bang & Olufsen Systems auf dem Armaturenbrett, wie es im A8 zum Einsatz kommt.

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: Audi A3 8P

Baujahr: 02/2004

Motor: Umbau auf 3.2 Liter V6, Ruf Kompressor, wassergekühlter Ladeluftkühler, Mocal Zusatzölkühler, 3 Zoll Abgasanlage, zwei 100 Zellen Katalysatoren, CLS Endrohre, alle Motorteile schwarz oder zum Leder passend kieselgrau lackiert

Leistung: ca. 380 PS

Getriebe: 6-Gang S-tronic (Direktschaltgetriebe)

Bremsen: vorn: 390er Bremsscheiben, C63 AMG Bremssattel mit 8 Kolben, hinten 360er Scheiben, 4-Kolben AMG Bremssattel, Audi R8 Handbremssattel

Räder: AMG Felgen in 8,5 x 20“ ET43 vorn, 9,5 x 20“ ET 43 hinten, Felgen hochglanzverdichtet, verchromte Nabendeckel

Reifen: vorn 225/30 R20, hinten 235/30 R20

Fahrwerk: H&R Gewindefahrwerk (Sonderanfertigung), Rennsportdomlager mit Sturzeinstellung, ca. 130 Millimeter Tieferlegung

Karosserie: Kotflügel ca. 2,5cm gezogen, Seitenblinker entfernt, Audi A6 Griffe mit Chrom, US S-Line Stoßstange vorn, Lüftungsgitter rechts und links Eigenbau, Kühlergrill vom S6 angepasst, Spiegelkappen mit Leder bezogen, A3 S-Line Stoßstangen hinten, Diffusor clean, Bi-Xenon Scheinwerfer, Facelift Rückleuchten, Lackierung in Sattelbraun-Perleffekt

Innenraum: kompletter Innenraum neu mit Leder bezogen, TT Lüftungsdüsen, TTS-Lenkrad, US TTS-Tacho, original RS6-Sportschalensitze, Himmel, Mittelkonsole, Armaturenbrett und Säulenverkleidungen ebenfalls mit Leder bezogen, A6 Innenraumleuchte

ICE: Audi Navigation Plus, A8 Centerspeaker, Bang & Olufsen Hochtöner

Dank an: LowFamilia, Steppal, Helge, Mukiii