Spanischer Porscheschreck - Super-Leon mit 476 PS

Sattes Powerupdate und mörderische Optik am Seat Leon

Spanischer Porscheschreck - Super-Leon mit 476 PS: Sattes Powerupdate und mörderische Optik am Seat Leon
Erstellt am 16. November 2012

In den meisten Tuning-Projekten geht es stets um einen Leitgedanken. Der eine Sympathisant mag besonders viel Power unter der Motorhaube, dementsprechend kläglich schaut mit unter der Rest des Fahrzeugs aus, logischer Weise fliegt alles was Gewicht erzeugt raus. Andere mögen sich in Dingen futuristischen Breitbauten und Lackierungen mit Airbrush darbieten, jedoch gerieten dabei oft Motorraum und Fahrleistungen in Vergessenheit. Ganz anders an diesem Seat Leon von Christian Weber.

Im Winter 2010 begann der heute 30-jährige mit einer simplen Rohkarosse. Übrigens nicht sein erster Leon-Umbau. Seinen alten Seat haben wir euch schon einmal als Auto der Woche hier vorgestellt: HIER KLICKEN. Alle zum Neuaufbau gehörigen Teile wurden organisiert und zunächst in die Firma Sagert – Karosseriebau & Lackierung geschafft. Auf den ersten Blick entdeckt man an der Front eine Maxpower Stoßstange und entfernte Embleme.

Suicide-Doors musste einfach sein.

Die Motorhaube wurde über die neuen, schwarzen Klarglasscheinwerfer verlängert, ebenso die Kotflügelkanten – somit wirkt die Erscheinung im Rückspiegel noch bissiger. Rundum verschwanden Zierleisten, Seitenblinker, die Dachreling und die hinteren Türgriffe. Mit speziellen Adapter-Scharnieren öffneten sich fortan die hinteren Türen entgegen der Fahrtrichtung, solche trendigen Maßnahmen schimpfen sich Suicide-Doors.

Golf Radläufe für mehr Breite

Mit Bestandteilen von Golf 2 Radläufen konnte die Karosse verbreitert werden, selbstverständlich erhielten Front- und Heckschürze Anpassungsarbeiten. Die Eigenbau Seitenschweller aus Blech erhielten eine Audi RS4 Steinschlag-Schutzkante. Aus dem Hause Regula Tuning stammt die Heckschürze, aus welcher zwei dominante, rechteckige Endrohre ragen.

Mitglied im 300 km/h-Club

Auf Höhe der Kofferraum-Abrisskante kam eine zusätzliche Spoilerlippe aus Blech hinzu, unscheinbar ist diese kaum wahrnehmbar, bewirkt jedoch bei Geschwindigkeiten um die 300 km/h erstaunliche Aerodynamik-Vorteile.

Nach Abschluss der Karosseriearbeiten im Frühjahr 2011 folgte die Lackierung. Dabei kam ein Metallic-Mix aus BMW-Marrakech und VW-Hot Chocolate aufs spanische Blechkleid. Abgerundet hat alles Lackierer Denny Ruhe mit Airbrushmotiven aus Horrorfilmen.

Porsche Bremse für den richtigen Biss

Das Gewindefahrwerk bietet in Kombination mit Hankook Reifen beste Sicherheit – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Hinter den riesigen Schmidt Phantom Felgen - an der Vorderachse docken 9,5x20 mit 245er Pneus, an der Hinterachse 10,5x20 mit 265er Schluppen - packt eine Porsche Bremsanlage vom Modell Cayenne Turbo ordnungsgemäß zu, hinten kamen größeren Scheiben mit umgebauten Originalsätteln an Bord.

Rennsporttechnik vom Feinsten für den 1.8T

Wie schön Power aussehen kann, bietet der Blick in den verkupferten und auslackierten Maschinenraum, oder pikanter ausgesprochen, dem Technik-Salon. Per Anhänger ging es nach der äußeren Schönheitskur im Spätsommer 2011 zu TIJ-Power in Paderborn. Die Motorenspezialisten verpassten dem 1,8 T Reihenvierzylinder einen neuen, leistungsstärkeren Garett GT30/82 Turbolader.

Terror zwischen den Zylindern! Neben modifiziertem Racing-Rumpfmotor und feingewuchteter Kurbelwelle, kam ein auf mechanischen Ventiltrieb umgerüsteter Zylinderkopf obendrauf. Dieser sollte weitaus mehr als 500 Wildpferde standfest im Zaum halten können. Das HRT-Spaltsaugrohr dient der gleichmäßigen Füllung in den Brennraum.

476 PS und 600 Nm sorgen für den nötigen Schub

71 Bilder Fotostrecke | Spanischer Porscheschreck – Super-Leon mit 476 PS: Sattes Powerupdate und mörderische Optik am Seat Leon #01 #02 Hinzu kam ein größerer Ladeluftkühler, hochdruckverdichtete Pleuel und Pleuellager und ein Spec Einmassenschwungrad mit einer 6pad torsionsgefederten Sinterbelagscheibe, um nur die wesentlichen Details zu nennen. TIJ-Power stimmte abschließend den Seat Leon auf 102 Oktan ab und landete auf dem Prüfstand einen Volltreffer – bzw. einen Porscheschreck: 350kW/476PS bei 7.550 U/min und satten 600Nm.

In das O2M Schaltgetriebe verbaute man einen 6. Gang vom Diesel-Modell, welcher länger übersetzt ist. Dank Quaife Sperrdifferenzial sowie einer Getriebe-Wellenabstützung lässt sich die gewaltige Power kontrolliert auf den Asphalt bringen, mehr als 300 km/h sollten dann auch den letzten Super-Sportwagenfahrer beeindrucken.

Flock fürs Innenraumdesign

Christian ist in Frankfurt/Oder Inhaber der Firma Flockfactory, welche sich auf Beschichtungen aller Art spezialisiert haben. Egal ob galvanisches Verzinken, Verkupfern, Verchromen oder Vergolden, Pulverbeschichten oder individuelles Beflocken – letzteres Verfahren war großer Bestandteil bei der Gestaltung des Innenraums.

 Dabei wurde auf das ausgebaute Armaturenbrett ein Kleber aufgetragen. Mit hohem Strom werden aufgeladene Faserteile mittels Druckluft in die klebrige Masse „geschossen“, bei diesem Prozess entsteht eine Oberfläche, welche Wildleder ähnelt. Dieses Verfahren wird in der Autoindustrie schon lange angewandt, z.B. bei allen Innenseiten der Fenstergummidichtungen (sonst wäre ein Quietschen unausweichlich). Spezial-Sitzkonsolen ermöglichten die Montage von Porsche GT-3 Sitzen. Sabelt H-Gurte geben ein sicheres Gefühl, das Seat Sportlenkrad ließ Christian nachträglich mit Leder und roten Nähten veredeln.

Seitenverkleidungen erhielten schwarzes Echtleder, andere Kunststoffteile erlagen der Lackierpistole. Unter der beflockten Kofferraumabdeckung befinden sich ein paar nette HiFi-Komponenten, welche von der Kommandobrücke mit einem XOMAX Radio über einen TFT-Monitor angesteuert werden können.

Erst im Frühjahr 2012 wurde der Wagen komplettiert und fertig gestellt. In der vergangenen Saison konnte Christian mit seinem 2003er Leon schon etliche Pokale abräumen und auf dem Heimweg sich den einen oder anderen respektvollen Spaß auf der linken Autobahnspur gönnen.

Noch mehr Bilder findet Ihr in der Galerie!

VAU-MAX kompakt: Seat Leon 1M, Baujahr 2003

Motor: Basis ist ein 1,8l T Reihenvierzylinder, Serie 132kW/180PS, Motorumbau von Firma TIJ-Power, Garrett GT30/82 Turbolader, spezielle Einspritzdüsen 680ccm, Zylinderkopfumbau auf mechanischen Ventiltrieb (über 500PS standfest), Popp Off Ventil geschlossen, Schmiedekolben, Pleuel und Pleuellager hochdruckverdichtet, modifizierter Racing-Rumpfmotor mit feingewuchteter Kurbelwelle, größerer Ladeluftkühler, offener Sportluftfilter, 350kW/476PS bei 5.500U/min und 600Nm, max. Drehzahl 9.200 U/min, 2,0 bar Dauer-Ladedruck, auf 102 Oktan abgestimmt, HRT Spaltsaugrohr, etliche Teile verkupfert, viele Teile in Wagenfarbe lackiert

Auspuff: ab Kat doppelflutig 76mm Edelstahl (Eigenbau), oberhalb der Hinterachse verlegt, mit rechteckigen (140x60mm) Duplexendrohren, Rennsport-Kat

Getriebe: 6.Gang 02M Schaltgetriebe mit langen 6. TDI-Gang, Quaife Sperrdifferenzial (50%) und Wellenabstützung im Getriebe, Spec Einmassen-Schwungrad mit 6pad torsionsgefederte Sinterbelagscheibe Höchstgeschwindigkeit 306km/h

Bremsen: VA: 356mm (6 Kolben) gelocht/geschlitzte Scheiben vom Porsche Cayenne Turbo

HA: 322mm Scheiben mit umgebauten Original-Bremssätteln

Räder: Schmidt Phantom Line VA: 9,5x20 ET30 mit 245/30ZR20 Hankook Ventus S1 Evo, HA: 10,5x20 ET30 mit 265/25ZR20 Hankook Ventus S1 Evo

Fahrwerk: H&R Monotube Gewindefahrwerk mit PU-Buchsen (VA) gelagert

Karosserie: Motorhaube in Blech über die Scheinwerfer verlängert, Seitenblinker entfernt, Radläufe vom Golf 2 eingeschweißt (VA: 6,5cm, HA: 7,5cm), Eigenbau-Seitenschweller aus Blech mit Audi RS4 Steinschlag-Schutzkante, Kofferraumklappe mit neuer Abrisskante aus Blech modifiziert, Dach-Reeling, Seitenschutzleisten, Embleme und hintere Türgriffe entfernt, Umbau zu hinteren Suicide-Türen, Frontschürze von Maxpower (modifiziert wegen großen Ladeluftkühler), LED Rückleuchten, Dachkantenspoiler, Regula Heckschürze, Lackierung Eigen-Mix aus BMW (Marrakech) und VW (Hot Chocolate), Airbrushlackierung

Innenraum: Armaturenbrett mit Beflockungsverfahren beschichtet, Seat-Sportlenkrad mit Leder roten Nähten, rote Sabelt H-Gurte, Originaltacho mit zusätzlichem Digitaltacho, Porsche GT-3 Sitze mit Leder und Eigenbaukonsolen, Zusatzinstrumente in A-Säule, viele Teile lackiert und mit Airbrush veredelt, Kofferraumausbau, XOMAX Radio mit TFT-Monitor

Danke an: TIJ-Power für Motorumbau, Fa. Sagert (Denny Ruhe) für Karosserieumbau und Lackierung mit Airbrush

1 Kommentar

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    aus einem 1.8T fast 500PS > da kann ich mich schwer mit dem Wort "standfest" anfreunden ... das ist sicher hohe Kunst dahin zu kommen, aber standfest heist doch auch, der hält 200.000km ohne zu zerfliegen?! Beeindruckend ist es alle mal

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