Schleudertrauma-Garantie - VW Golf 3 R36 Turbo extrem

Wenn die grüne Mamba zubeißt, kommt kein Halswirbel ungeschoren davon

Schleudertrauma-Garantie - VW Golf 3 R36 Turbo extrem: Wenn die grüne Mamba zubeißt, kommt kein Halswirbel ungeschoren davon
Erstellt am 7. März 2012

Ein Turbodiesel ist sparsam und durchzugsstark. Mit etwas Chip(s)tuning kann man locker 20 Prozent Mehrleistung rausholen und der Rest bleibt halt im Rußfilter stecken. Klaus Peter Krenmayr bekam die Grenzen des Tunings mitten in der Innenstadt von Linz aufgezeigt. Ein pflichtbewußter Gendarm zerpflückte seinen Heizölferrari und zertrümmerte die anfängliche Freunde über den frisch getunten 3er TDI.

Den herben Rückschlag verdaute Klaus schon kurz darauf, als er Bekanntschaft mit Mario Altendorfer machte. Mario päppelte den demotivierten Klaus wieder auf und nahm die Abnahme der Modifikationen in seine Hand. Tuning ist in Österreich nämlich durchaus möglich und auch wenn es mal etwas heftiger ausfällt, man muß halt jemanden Fragen der sich damit auskennt.

Denn wo die Green Mamba zubeißt, wächst kein Gras mehr

Ein Schleudertrauma bezeichnet unser aller Liebling der Online-Lexika Krankheitssymptome, die nach einer Beschleunigung und Überstreckung des Kopfes, oft nach einem Auffahrunfall, auftreten. Allem Drehmoment zum Trotz war die Zeit gekommen, dem Selbstzünder Adieu zu sagen und sich einem neuen Thema zu widmen.

Bis der Wagen in dem auf den Fotos aktuellen Stadium angekommen war, brauchte es viele Jahre und viele Umbauphasen. Dabei hat Klaus seine Motoren öfter ein- und wieder ausgebaut, als andere Leute ihr Auto waschen. Gäbe es ein Patent für Klettverschlüsse anstelle von Karosserieschrauben, Klaus hätte es wahrscheinlich auf seinen Namen angemeldet. Stattdessen gründete er 2005 seine eigene Firma, Turboelite.com.

Der R36-Motor wird durch einen Comp-Turbolader zwangsbeatmet.

Da es den Rahmen einer Fahrzeugvorstellung sprengen würde, auf jede Phase des ereignisreichen Umbaus einzugehen, widmen wir uns den vorliegenden Tatsachen. Ein R36-Triebwerk steckt da unter der geschlitzten Carbon-Motorhaube von Klaus´ Golf. Ein 2006er Passat steuerte den Motor bei, der komplett zerlegt und mit ausgewählten Komponenten bestückt wurde.

Bearbeitete Kolben aus dem REC Prototypenbau hängen an H-Schaft-Pleueln. In den Tiefen des Blocks steckt eine Kurbelwelle vom R32. Das Saugrohr wurde CNC-gefräst und mit zwölf 630ccm Einspritzdüsen besütckt. Die serienmäßigen Nockenwellen wurden modifiziert und mit verstellbaren Nockenwellenrädern bestückt. Als Lebensversicherung erhielt das extremst umgebaute Aggregat zwei Wasser- und einen zusätzlichen Ölkühler. Drei Benzinpumpen mitsamt Catchtank versorgen das teuflische Kraftwerk in jeder noch so brutalen Beschleunigungsorgie mit genügend Lebenssaft.

Perfekt präsentiert sich auch der Innenraum des wohl besten Golf 3 den die Szene zu bieten hat.

Hauptdarsteller in dieser Kraftdarbietung ist zweifelsohne der monströse Comp Lader. Der Turbo ist für eine Maximalleistung von bis zu 1200 PS ausgelegt. Wieviel genau Klaus aus seinem Dreier mit dem vorliegenden Setup herausgekitzelt hat, ist nicht bekannt. Ein Durchlauf auf dem Kerscher Motorenprüfstand mußte jedenfalls bei 1,35 bar Ladedruck wegen eines technischen Defekts des Prüfstandes vorzeitig abgebrochen werden. Die grüne Mamba fand ihr erstes Opfer...

Damit soviel Kraft auch nur ansatzweise auf die Straße übertragen werden kann, müssen alle Komponenten für Höchstleistungen ausgelegt sein. Keines darf dabei die Rolle des schwächsten Glieds in der Kette übernehmen. Das gilt für die verstärkte Zweischeiben Sachs Sintermetallkupplung wie auch für das Getriebe. Es stammt aus einem Golf 4 V6, der ja (wie wir alle wissen) über 4Motion Antrieb verfügt.

Klaus baute das „Rührwerk“ auf Frontantrieb um und stattete es mit einer Quaiffe Sperre aus. Die Wellen des dritten und vierten Ganges wurden abgestützt und sämtliche Zahnräder verdichtet und gehärtet. Die maximale Übersetzung wurde auf 330 km/h verlängert. Angeflanschte Spezial-Antriebswellen aus hochfestem, in der DTM eingesetzten Spezialstahl verhindern ein vorzeitiges Ableben der vitalen Antriebskomponenten.

Im Ernstfall muß man die „Green Mamba“ (so der Spitzname für das giftige Geschoß) natürlich auch sicher abstoppen können. Pizzateller-ähnliche Bremsscheiben vom R8 sorgen in Verbindung mit Brembo 8-Kolben-Sätteln für brutale Verzögerung an der Vorderachse. Hinten kommen RS4-Scheiben mit 4-Kolben-Sattel und extra Handbremssattel zum Einsatz.

Alles was hier nach Carbon aussieht ist auch welches.

Über die Riesenbremse stülpte Klaus 18-Zöller von Porsche-Tuner TechArt. Die fünf Arme der 8,5 Zoll breiten Felgen wurden mit Echtcarbon laminiert. Lochkreisadapter vermitteln die 5x130er Maße auf VW-Höhe. Die 205/35er Toyos haben ihre liebe Müh mit der Bodenhaftung, wenn es Klaus im rechten Fuß juckt.

Äußerlich setzt die Green Mamba auf eine Kombination aus Neulack in der Originalfarbe „Dragongreen Perleffekt“ und Carbon. Das Dach, die Spiegel, die Heckklappe, ja selbst die Zierleisten sind mit echter Kohlefaser bezogen. Die Motorhaube ist dagegen von Grund auf aus Carbon gefertigt und bringt somit etliche Kilogramm weniger auf die Waage.

Hinter den getönten Scheinwerfern der Vento-Front verbergen sich die Blinker sowie BiXenon-Linsen vom Porsche Cayenne. Die Rückleuchten lieferte Hella.

Edles Leder, Carbon und ein Audi TT RS-Lenkrad - was will man mehr.

75 Bilder Fotostrecke | VW Golf 3 R36 Turbo extrem - mit Schleudertrauma-Garantie: #01 #02 Ein besonderer Augenschmaus bietet sich im Innenraum. Wer den Alcantarabezug des Carbonlaminierten Wiechers Käfigs überwunden hat, läßt sein Hinterteil in lederbezogene Porsche 964 RS Schalensitze fallen.

Egal, wohin der Blick auch fällt – Leder und Carbon sind die dominierenden Komponenten im Cockpit. Sei es das abgeflachte TT RS Lenkrad oder die Mittelkonsole, es gibt kein Teil was nicht veredelt wurde. Selbst die Fußmatten blieben nicht verschont. Sie ziert das 300 km/h-Schild. Das Logo wurde zum Markenzeichen von Klaus´ Firma Turboelite, Anlaufpunkt Nummer Eins vieler Tuningfreunde mit Wunsch nach Mehrleistung.

Leistung hat einen Namen - TURBOELITE

Wir hätten einen Ergänzungsvorschlag zum eingangs erwähnten Wikipedia-Satz: Ein Schleudertrauma kann auftreten, wenn man unvorbereitet in den turbogeladenen Golf 3 von Klaus Peter Krenmayr aus Linz einsteigt und dem irren Durchzug ausgesetzt wird. Zumal man nie weiß, welche Leistungsexplosion als nächstes bevor steht...

VAU-MAX kompakt Golf 3 R36 Turbo

Fahrzeugtyp: VW Golf 3 TDI Edition
Baujahr: 1996
Motor: 3.6 Liter V6 (BLV) aus einem Passat R36, R32 Kurbelwelle, RS4 Lagerschalen, H-Pleuel, Rec Schmiedekolben, Blockversteifungsplatte, Zylinderkopfstehbolzen, RS Hydrostößel, modifizierte Seriennockenwellen, Tial 60mm Wastegate, Comp Turbolader, CNC-Saugrohr mit 12x 630ccm Bosch-Düsen, 80er Drosselklappe, Wig-Art Fächerkrümmer, Verdichtung 8.8:1, Motorteile und Verkleidungen in Carbon laminiert
Getriebe: 6-Gang Getriebe vom Golf 4 V6, umgebaut auf Frontantrieb, Zweischeiben Sachs-Sintermetallkupplung, Zahnräder gehärtet, maximale Übersetzung bis 330 km/h
Auspuff: 100mm Spezialauspuffanlage ab Kat, zwei Endtöpfe
Räder: TechArt in 8,5x18 ET50, Speichen in Carbon laminiert, Lochkreisadapter von 5x100 auf 5x130
Reifen: Toyo in 205/35 R18
Fahrwerk: H&R Gewindefahrwerk
Karosserie: Kotflügel verbreitert, Carbon Motorhaube, Vento-Front mit Porsche Cayenne BiXenon-Linsen, Blinker in den Scheinwerfern, Dach und Heckklappe mit Carbon überzogen, A6 Türgriffe, Carbon Tropfenspiegel, schwarze Rückleuchten, Zierleisten und Stoßstangenansätze in Carbon
Innenraum: Armaturenbrett und sämtliche Verkleidungsteile mit Carbon oder Leder bezogen, Audi TT RS Lenkrad, Recaro Porsche 964 RS Sitze, Wiechers Alukäfig mit Türkreuz in Carbon laminiert, Tacho bis 300 km/h, Zusatzinstrumente in Mittelkonsole und A-Säule
ICE: Pioneer Headunit mit DVD Player, Steg Verstärker und Lautsprecher, Audio System Subwoofer

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