Ohne sein berühmtes Radeberger Bier wäre die gleichnamige Stadt unweit von Dresden sicher nur ein weiterer Ort, an dem sich Igel und Hase gute Nacht sagen. Genau in dieser Stadt ist aber Nico Böhme zu Hause und tüftelt seit nunmehr 15 Jahren an seiner ganz eigenen Radeberger Legende. Tüfteln ist da vielleicht sogar der völlig falsche Ausdruck. Nico hat jedes, aber so ziemlich jedes Teil seines 1991er Opel Corsa perfektioniert.

Dafür erntet der bekennende Opel-Fan gerade in der VAG-Szene gehörigen Respekt, denn in der eigenen Rüsselsheimer Herde ist dieser Über-Corsa mehr oder weniger eine graue Maus. Woran das liegt, weiß auch Nico nicht so genau.

Für manchen Opelaner zu viel Tuning - für Nico perfekt!

Scheinbar ist es für die Hardliner in der Opel-Szene dann doch des Guten zu viel, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass es bis dato nur sehr wenige Opel in unserem Magazin und ins XS Mag (was uns diese Story zur Verfügung gestellt hat) geschafft haben und irgendwie bisher alle von dieser grauen Maus-Story erzählt haben.

Ferrari-grau auf dem Opel-Blech

Dabei handelt es sich bei diesem Grau um einen originalen Farbton aus der Ferrari-Farbpalette, und auch sonst fanden nur hochwertige Materialien Einzug in diesen Corsa. Bevor es aber so weit war, musste der gelernte Karosseriebauer mit Hilfe seiner Leute von der „Meesterbude“ zuerst dem Rost den Garaus machen.

Frontblech, Seitenwände und Schweller waren hinüber und wurden durch neue Teile ersetzt. Einmal den Schweißbrenner und die Flex in der Hand, wurden die Radläufe mit Blech verbreitert, zeitgleich das Antennenloch und die Heckklappe ohne Wischer verschlossen sowie mit einer gekürzten Golf 2-Kennzeichenmulde ausgestattet.

Helles Leder und poliertes Alu im Innenraum

Ähnlich besessen wurde der Innenraum zur Brust genommen. Da sollte weder mit Leder noch mit Detailpräzision gegeizt werden. Das digitale Mäusekino eines Kadetts, war da sicherlich noch die kleinste Hürde. Man sollte sich hier vielleicht die Mühe machen und einen originalen Corsa A mal genauer unter die Lupe nehmen, erst dann fällt einem der Extremismus von Herrn Böhme richtig auf.

Nackte 250 PS unter der Haube

Wir trauen uns auch kaum, mit dem Motorraum das nächste Kapitel aufzuschlagen, da einem auch hier das Gesicht zum wiederholten Mal einschläft. Spätestens aber bei der Ansage „250 PS bei 860 kg Leergewicht“ wird selbst der lauteste M3-Fahrer ziemlich schnell mundtot gemacht.

Dieses Leistungsgewicht wäre bei jedem Ampelstart ein Hauptgewinn, aber eben nur bis zu dem Moment, wo Nico auch hier zum optischen Rundumschlag ausholte. Denn unter der Motorhaube zeigt der Schrauber, wie man einen Motorraum richtig clean macht.



Text & Fotos: XS Mag

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