Mit Fleiss zum Flair – Opa Golf 2 mit Schocker-Extras wie Mega-Tiefgang und 16V Turbo-Motor

In wenigen Monaten von der Rostlaube zum Polizeiliebling

Mit Fleiss zum Flair – Opa Golf 2 mit Schocker-Extras wie Mega-Tiefgang und 16V Turbo-Motor: In wenigen Monaten von der Rostlaube zum Polizeiliebling
Erstellt am 2. Februar 2011

„Pünktlich wie die Maurer“, heisst es im Umgangston gerne. Wir hätten da ein paar Ergänzungsvorschläge. Wie wäre es etwa mit „Tief wie Maurers Rennsemmel“ oder „Feuerspeiende Endrohre dank Maurerhänden und Turbotechnik“? Wir haben in der Vergangenheit schon einige Golf 2 Turbo Umbauten auf VAU-MAX.de gezeigt.

Turbo für Kenner

Aber der Zweier Golf, den Thorsten Duhm da auf die Räder gestellt hat ist ein ziemlich extremer Vertreter seiner Art. Überhaupt ist so ziemlich alles an und um den Wagen aussergewöhnlich.

Einen Turbo auf Basis des beliebten 16V-Blocks mit dem legendären Kürzel „KR“ sieht man wirklich nicht mehr alle Tage.

Dabei ging schon der Start recht speziell über die Bühne.

Im Tausch gegen einen Schrick SR1 Endschalldämpfer zog Thorsten einen 86er Golf 2 als Sondermodell „Flair“ an Land. Das Blech war etwas zerknittert, alles in allem aber keine grosse Sache.

Hoch oben thront der Lader

16V Turbo Power – diesen Motor muss man live gehört haben.



Dass der Wagen in Einzelteilen in Thorstens Garage wanderte, machte die Umbauarbeiten nur einfacher. Passenderweise blieb der originale Motor gleich an der frischen Luft. Statt dessen montierte der Maurer aus Holzminden einen 16V Block zwischen die Dome. Der gecleante Motorraum lässt den Vierzylinder wie ein Denkmal erscheinen. Obenauf thront einer Trophäe gleich der überdimensionale T3/T70 Turbolader.

Eugen Schaper von Schaper Automotive sorgte für die richtigen Teile und die Anpassung des trickreichen Umbaus. Das frei programmierbare Steuergerät wacht über die Zündfunken der vier Einzelzündspule. Der Verteiler sagte brav „tschö mit ö“. Die Messung der Ansauglufttemperatur baute Thorsten in die Saugbrücke ein, der Kurbelwellensensor stammt vom 1.6 16V.

Geblasen, gehämmert, gespritzt

Auch die übrige „Hardware“ wurde den gestiegenen Anforderungen angepasst. So dreht sich im Inneren des Blocks eine geschmiedete Kurbelwelle mit H-Schaft-Pleueln, an denen wiederum Mahle-Kolben hängen. Eine spezielle Einlassnocke hämmert im verschärften Takt auf den natriumgefüllten Ventilen herum. Die Verdichtung wurde auf 8,3:1 zurückgenommen, damit der Kopf nicht durch die Haube fliegt.

So sieht dann wohl der perfekte Sleeper aus!



Zwei Bosch Benzinpumpen haben ihre liebe Not damit, genug vom kostbaren Brennstoff zu fördern, der äusserst krawallartig explodiert und die Eigenbau-Auspuffanlage zum Bersten bringt.

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Auf die Goldwaage

Um den Motorraum möglichst sauber zu bekommen, griff Thorsten in die Trickkiste. Ein Jetta diente als Spenderfahrzeug, um den Pedalblock mitsamt Lenksäule und Armaturenträger auszuschneiden.

Nicht etwa zum transplantieren, nein, zum Anpassen der Spezialanfertigung einer Waagebalken-Bremsanlage. Auf diese Weise verschwanden der Hauptbremszylinder und der Bremskraftverstärker aus dem Motorabteil. Der Kupplungsgeber der hydraulischen Kupplungsbetätigung wanderte in den Innenraum.

Und mal ganz ehrlich; habt Ihr einen Öleinfülldeckel am Motor gesehen...?

Bei einer Verkehrskontrolle im Januar vergangenen Jahres bewies die Polizei wenig Sinn für extreme Umbaumassnahmen, noch dazu wenn sie nicht eingetragen sind. Mit abgekratzten Plaketten und einer Mängelliste, länger als das neue Testament, machte sich unser VW-Freund aus Holzminden an die Arbeit...

Die 17 Zoll BBS-Felgen sind von BMW

Das gekürzte KW-Gewindefahrwerk mitsamt VR6-Achsen und -Bremsen sollte dabei auf jeden Fall im, beziehungsweise unter dem Golf bleiben. Es galt vielmehr, den Antriebswellen ein ausreichendes Mass an Freigängigkeit zu verschaffen. Bei den Rädern kamen wunderschöne BBS RC 041 zum Einsatz. Mit einem Lochkreis von 5x120 sind die Felgen eigentlich an Fahrzeugen der Marke BMW befestigt.

Normalerweise wird der Stern von hinten ans Bett geschraubt, Thorsten montierte die goldfarben lackierten Sterne nach einiger tricky Anpassungsarbeit lieber von vorn. Die ET wuchs von 41 auf 52 und schaffte Platz für die Lochkreisadapter.



Gummi? Gern, aber nur soviel wie nötig. Nankang Reifen in 185/35 R17, trieben dank der immensen Tieferlegung die Radläufe an den Rand des Wahnsinns.

Hardcore für die Hardware

Abhilfe war in Sicht. Ein Spenderkotflügel wurde seiner Falzkante beraubt. Das Originalteil bekam Einschnitte mit der Flex. Nach dem Umkrempeln wurde der zweite Radlauf an die Fragmente angeheftet und sauber zugeschweisst. Das Ergebnis sind zwei Zentimeter mehr Platz und ein ruhiges Reifenleben, auch bei forscher Gangart.

Im Motorraum wetzte noch einmal der Meister Proper durch. Dank entfernter Spritzwand, E-Lüfter vor dem Wasserkühler und einer Neuverlegung von Wasser- und Ladeluftrohren war nun ausser dem Motor und einigen Anbauteilen schlichtweg gar nix mehr zu sehen.

Das Interieur beliess Thorsten bewusst im kargen Stil der 80er Jahre. Die Sitze erhielten neuen Stoff, das viel zu grosse Lenkrad durfte bleiben. Einen Knieaufprallschutz aus einem Postgolf übernahm man um das gewisse Quentchen Schrulligkeit beizubehalten.

Die erste Neulackierung war zwar von Erfolg gekrönt, nur griff der Lacker zur falschen Dose und spritzte den Golf goldfarben statt Kiwibraun. Nicht der einzige Rückschlag für Thorsten und sein Projekt. Aber auch nix, was den Holzmindener davon abbringen könnte, uns auch in Zukunft mit herben Ideen zu schocken!



Text & Fotos: Igor Vucinic

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VAU-MAX kompakt - Golf 2 Flair 16V Turbo

Fahrzeugtyp: VW Golf 2 Flair

Baujahr: 1986

Motor: Umbau auf 1,8 Liter „KR“ 16V, Motor 1,5cm höher gesetzt, geschmiedete Kurbelwelle, Mahle Kolben, H-Schaft-Pleuel, natriumgefüllte Ventile, Zündung auf Einzelspulen umgebaut, Audi S2 Ansaugbrücke, Ventildeckel ohne Öleinfüllstutzen,Einspritzdüsen 1000ccm @ 4bar, frei programmierbares Steuergerät, Kurbelwellensensor vom 1.6 16V, Verdichtung 8.3:1, T3/T70 Turbolader, digitale EGT Lambda-Messung über Innovate LC-1, verlängerter und versteckt gelegter Gaszug, Wasser- und Luftführung modifiziert, E-Lüfter vor dem Kühler, Motorraum clean, Spritzwand entfernt, 16reihiger Racimex Ölkühler, verstärkte Ölpumpe, 3L Benzincatchtank mit zwei Bosch Kraftstoffpumpen

Auspuff: Eigenbau, 76mm

Räder: BBS RC 041, 7,5x17 ET 41 Stern goldfarben und umgebaut auf Frontmontage, dadurch ET 52, Bett poliert

Reifen: Nankang, 185/35 R17

Fahrwerk: modifiziertes KW Gewindefahrwerk

Karosserie: Kotflügel ausgeschnitten und unter Zuhilfenahme eines zweiten Radlaufs verbreitert, Haube gecleant, diverse Restaurationsarbeiten, Neulackierung in Goldmetallic

Innenraum: Sitzbezüge erneuert, Knieprallschutz vom Post-Golf

ICE: Motor und Auspuff

Dank an: Spenglerboys Wutzi und Flügge, Eugen Schaper, Timmi, Christian, Valeska, Oppi, Oli H., Alex, Showmaster Oli Kraus, Low-Familia.at sowie alle anderen die mich unterstützt haben, aber ganz besonders an meine Frau und meine Kinder, die immer hinter mir stehen! Sowie an die Brauerei Allersheim in Holzminden

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