Mister Trickkiste: Der wohl abgefahrenste Golf 2 des Jahres

Wie krass ist das denn? 18 Zoll, Turbo-Power und Faltdach am Zweier

Mister Trickkiste: Der wohl abgefahrenste Golf 2 des Jahres : Wie krass ist das denn? 18 Zoll, Turbo-Power und Faltdach am Zweier
Erstellt am 16. Dezember 2013

Andreas Schwarzmeier ist dieses Jahr mit gleich zwei abgefahrenen Kreationen seiner Karosserieschmiede „KTS“ an den Wörthersee gereist. Nummer Eins, den Golf 7 mit 20 Zoll Lorinser Felgen, ultratiefem KW-Gewindefahrwerk und Umbau auf „R“-Optik haben wir Euch ja schon vorgestellt, HIER KLICKEN. Den zweiten Umbau, auf den ersten Blick reichlich dezent vollzogen, zeigen wir Euch jetzt.

Trick 1 - Ist die Felge groß, halt den Reifen schmal und flach.

Für Golf 2 Verhältnisse sind 18 Zoll AMG-Felgen schon eine Kampfansage. Will man so ein Räderwerk stressfrei am 19E montieren, braucht es schon eine riesengroße Trickkiste. Trick 1 lautet unbestätigten Gerüchten zufolge: „Ist die Felge groß, halt den Reifen schmal und flach.“

Beim Reifenhersteller Nankang scheint man sich angesichts der Vorlieben europäischer Tuning-Freunde die Hände zu reiben. Wofür sonst sollten sich die Asiaten die Mühe machen, einen Pneu in der Größe 165/35 R18 zu backen? Andreas wusste das Engagement zu schätzen und orderte gleich vier entsprechende Gummis, die im aufgezogenen Zustand eher an schwarzes Duck-Tape denn an Reifen erinnern.

Trick 2 - Es geht auch ohne Adapter!

Damit die glanzschwarz pulverbeschichteten Alus die sorgfältig austarierte Spurweite nicht beeinträchtigte, baute Andreas die Achsaufnahme komplett um.

Während vorne eine modifizierte G60-Bremsanlage zum Einsatz kommt, verzögert der Golf hinten mit VR6-Stoppern. Lochkreis 5x112, wohlgemerkt. Auch weitere Nachfrage nach dem „wie“ und „warum“ entlockt dem Nürnberger Blechpapst nur ein schelmisches Grinsen: „Ich wollte zeigen, dass es auch ohne Adapter geht!“ Das wäre also Trick 2.

Dass Andreas eine Institution ist, wenns ums „heilige Blechle“ geht, hat er mit seinen zahlreich erfolgreich durchgeführten Umbauten schon mehrfach bewiesen. Auch bei vorliegendem Golf 2 Projekt hat er die Blechschere mehr als ausgiebig geschwungen.

Trick 3 - Kümmer dich um die Radkästen

Kommen wir also zu Trick 3. Den Radläufen soviel Liebe zukommen zu lassen, dass der Wagen selbst bei heftigster Tieferlegung noch lenk- und fahrbar bleibt, obwohl alles ganz original aussieht.

Zu diesem Zweck schnitt Andreas die komplette Blechpartie oberhalb der original geformten Kanten aus und begann an der Lenkachse damit, die serienmäßige Rundung wieder herzustellen. Über 4,5 Zentimeter mehr Breite vorne, gute 2 Zentimeter mehr Platz hinten sind das Ergebnis. Wirft man jetzt noch in den Raum, dass sowohl die Innenradhäuser bearbeitet wurden und die Längsträger versetzt sind, dann ist das Paket des Wahnsinns perfekt.

Trick 4 - Lege den Wagen trotz Riesenrädern so tief, als gäbe es kein Morgen.

Diese Kniffe waren nötig um Trick 4 umsetzen zu können: Lege den Wagen trotz Riesenrädern so tief, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Zutaten für dieses Vorhaben besorgte Andreas bei KW, respektive Andy Pfeffer.

Sie beinhalten eine höchst individuelle Fahrwerkskomposition, bestehend aus einem KW Gewindefahrwerk in der Variante 2 (tiefe Version), verstellbare Domlager für maximalen Sturz, Rennsport-Federbestückung und gekürzten Golf syncro Stoßdämpfern. Damit gelang mehr als nur der Ausgleich der großformatigen Räder: Die Tieferlegung beträgt laut Andreas etwa 150 Millimeter!

Trick 5 - Verbaue einen Motor, dass allen die Spucke wegbleibt.

Höchste Zeit, einen Blick unter die Motorhaube zu werfen. Trick 5 besagt nämlich, ein Triebwerk zwischen die Dome zu setzen, dass allen die Spucke wegbleibt. Klar, dass der originale Motor das nicht schafft. Also raus mit dem 1,3 Liter Aggregat und ein mit dem Spenderherz eines Golf 4 mit vier Zylindern, 1,8 Liter Hubraum und Turbo-Aufladung.

Das erfuhr eine ganze Reihe von Modifikationen, ehe es über das G60-Getriebe herfallen durfte. Die offensichtlichsten drehen sich um das Thema Carbon und sind über den Ventildeckel und weitere Anbauteile verteilt. Ein Audi S3 steuerte aus optischen Gründen die Ansaugbrücke und Einspritzung bei, das System aus Ansaugung und Ladeluftverrohrung übernehmen Edelstahlrohre mit 55mm Durchmesser, die ebenso wie der komplette Kraftprotz mit „Black Crackle“-Effektlack von Harley Davidson beschichtet wurden.

Der Motorraum präsentiert sich so sauber und porentief rein, dass wir uns fragen, warum eigentlich so viele Leute Kohlefasermatten auf ihre Hauben spannen. So glattgebügelt wie der Motorraum in diesem Zweier daherkommt, hätte er eigentlich eine Haube aus Plexiglas verdient.

Verdächtig viel glattes, lackiertes Blech ist zu sehen und irgendwie scheinen alle Kabel abhanden gekommen zu sein. Überhaupt fehlen gar einige Dinge, die wir so aus „normalen“ Autos gewohnt sind. All das ist möglich, weil Andreas und sein Mitarbeiter Markus Bogner den Kabelbaum verlängerten und versteckt verlegten.

Wie bei den Radläufen war eine Menge Arbeit nötig, nur damit man am Ende nichts sieht. Die Ölwanne etwa. Sie stammt vom amerikanischen 1.8T-Motor und ist 3cm kürzer als das deutsche Exemplar. Damit ist der kritische Punkt bei diesem Umbau 3cm weiter von der Straße entfernt.

Trick 7 oder 8 - Die Menge der Details macht den Unterschied.

Sind wir inzwischen bei Trick 7 oder 8 angekommen? Zählt man die zahllosen kleinen und großen Details dazu, wohl eher bei Nummer 13. Schwarze Fadenkreuzscheinwerfer füllen das Haben-Konto nämlich genau so wie errötete Rückleuchten oder Holzkugel-Sitzauflagen. Und als ob das nicht genug wäre, baute Andreas zum krönenden Abschluß noch ein Faltdach aus einem Renault Twingo ein. Einfach so, weil er es kann.

VAU-MAX kompakt

75 Bilder Fotostrecke | Wie krass ist das denn? 18 Zoll, Turbo-Power und Faltdach am Zweier: Mister Trickkiste: Der wohl abgefahrenste Golf 2 des Jahres #01 #02 Fahrzeugtyp: VW Golf 2
Baujahr: 1986
Motor: 1,8T aus einem Golf 4, Kennbuchstabe AGU, Golf 3 VR6 Benzinpumpe, Ansaugbrücke und Einspritzleiste aus optischen Gründen vom Audi S3, Alu Frontladeluftkühler, Carbon-Abdeckungen, Kühler mit integriertem Ausgleichsbehälter, Motorraum gecleant, Spritzwand entfernt, Kabelbaum verlängert und versteckt verlegt, Forge Schubumluftventil, US-Ölwanne
Auspuff: 3 Zoll Hosenrohr, 63,5mm Durchmesser ab Kat
Kraftübertragung: G60-Seilzuggetriebe, Einmassen-Schwungrad, gekürzte Antriebswellen, Sachs Sportkupplung
Räder: Mercedes-AMG Felgen in 7x18 ET47, aussen schwarz-hochglänzend gepulvert, innen schwarz-matt gepulvert
Reifen: Nankang in 165/35 R18
Bremsen: vorne G60-Bremsanlage, hinten VR6-Bremse, Sonderumbau auf 5x112er Lochkreisanbindung
Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk V2, gepfefferte Version mit verstellbaren Domlagern, Rennsportfedern, gekürzte Stoßdämpfer (hinten vom Golf syncro)
Karosserie: Radläufe vorne und hinten versetzt und um 4,5/2 cm verbreitert, Renault Twingo Faltdach, schwarze Fadenkreuz-Scheinwerfer, US-Style-Rückleuchten, Stoßstangen und Kühlergrill glanzschwarz lackiert, Motorraum gecleant, Innenradhäuser modifiziert, Längsträger umgearbeitet, Neulackierung in Champagner-gold metallic
Innenraum: originaler Retro-Style mit brauner Innenausstattung und Holzkugel-Auflagen

 

2 Kommentare

  • Seat-Seb

    Seat-Seb

    Sieht für mich aus wie Champagne-Metallic LK3V
  • LionRS81

    LionRS81

    Echt Hammer der Golf wirklich der Traum Ich hätte eine Frage die Farbe die drauf ist was für ein farbcode ist?

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