Messefahrzeug: VW Corrado G60 mit exklusivem Interieur

US-Corrado G60 mit IAA Innenausstattung

Messefahrzeug: VW Corrado G60 mit exklusivem Interieur: US-Corrado G60 mit IAA Innenausstattung
Erstellt am 15. April 2009

Es muss nicht viel gemacht sein, um ein Auto gut aussehen zu lassen. Dezent ist manchmal sogar besser, wie Pascal Hoffmann mit seinem Corrado G60 verdeutlicht. Hier machen kleine Modifikationen den Reiz aus und schaffen am Ende wohlmöglich einen der edelsten Corrados mit der seltensten Innenausstattung überhaupt.

Nicht einmal 100.000 Corrado rollten in Osnabrück von den Karmann-Bändern. Für eine Marke wie Volkswagen eine geradezu lächerliche Anzahl. Die geringen Stückzahlen des Corrado machen ihn bereits heute zum künftigen und gesuchten Youngtimer. Fahrzeuge in guten Zuständen sind entsprechend rar. Viel zu viele Corrado dienten der Szene als willkommener Teilespender, um Golf & Co mit leistungsstarken Motoren zu bestücken.

Corrado: War gut, ist gut, bleibt gut!

Ein Gedanke, der Pascal Hoffmann wohl nie gekommen wäre. Er steht total auf den Corrado so wie er ist. Das zeigt sich auch an seinem persönlichen Exemplar. Denn Spoiler und andere Anbauteile sucht man hier vergebens.

Stattdessen findet man ein Corrado, der auch ohne auffälligen „Schnick-Schnack“ absolut edel und exklusiv wirkt. Allein das Basismodell verspricht schon, diesen Anforderungen standzuhalten. Denn dieser Corrado wurde einst für den US-Markt gebaut, hat es jedoch nie über den großen Teich geschafft.

Ein US-Corrado für Deutschland

Die für den US-Markt typischen Änderungen waren jedoch fast alle noch vorhaben, als Pascal den Corrado im Jahr 2002 erstmals zu Gesicht bekam. Eine Internetanzeige mit dem Titel “Corrado - amerikanische Ausführung“ weckte sein Interesse genau an diesem Fahrzeug. Der Kilometerstand war o.k. und auch der Zustand passte. Bis auf ein stümperhaft gecleantes Heckblech gab es am Corrado fast nichts auszusetzen.

Lediglich das nicht mehr Fehlen einiger der typischen US-Parts trübte die Freude über den Neuerwerb etwas. Aber schließlich wollte der 27-Jährige ja auch etwas zum Schrauben haben. Also legte Pascal mit der Aufbereitung des 90er Corrado G60 los. Das Heckblech wurde ein weiteres Mal gecleant, vom Rost befreit und anschließend mit neuer Farbe versiegelt. Der restliche Lack auf dem Blech des Corrado ist nach wie vor original “Made by Karmann“ - worauf Pascal mit stolze geschwellter Brust hinweist.

Vorne spendierte er dem Stoßfänger ebenfalls einen neuen Anstrich und ließ dadurch die alten Löcher des Kennzeichen verschwinden. Die US-typischen Seitenbegrenzungsleuchten und die fehlenden Kennzeichenmulde haben alle US-Modelle ohnehin. Am Heck unterscheidet sich der US-Corrado durch das Fehlen des Abschlepphaken, einer dritten Bremsleuchte und einen anderen Kennzeichenaufnahmen vom einheimischen Exemplar.

Corrado in Erstlackierung

Pascals Corrado kann jedoch mit deutlich mehr glänzen. Um genau zu sein, mit in Wagenfarbe lackierten Türgriffen, Kennzeichenblende, Kühlergrill und Scheinwerferrahmen. Änderungen, die aufgrund des schwarzen originalen Farbton L041 kaum auffallen, aber dennoch wahrnehmbar sind.

Viel auffälliger sind da schon die rot lasierten Rückleuchten und die neuen Räder. Hier griff der Frankenländer auf ein kaum bekanntes Rad zurück. Da er den 4 x 100er Lochkreis seines Corrado erhalten wollte, war die Auswahl an coolen Felgen nicht sonderlich groß. Aktuell sind nur noch wenige Fahrzeuge mit einem passenden Vierer-Lochkreis unterwegs, deren Felgendurchmesser 17 Zoll beträgt. Einer dieser Kandidaten ist der Fiat Grande Punto, von dem die hier montierten Alus stammen.

Pascal überzog Räder im Format von 6,5 x 17 Zoll mit schlanken 195/40er Reifen. Zuvor ließ er die Oberfläche jedoch noch hochglanzverdichten. Montiert werden konnten diese aber erst, nachdem die Nabenzentrierung um 2 Millimeter auf das VW-Maß 57,1 mm aufgedreht und das Gewindefahrwerk 100 Millimeter tiefer gedreht war.

Innenausstattung vom 1989er IAA Corrado

Der eigentliche Knaller ist jedoch die Innenausstattung des Corrado. Diese kann eine ganz eigene Geschichte erzählen, nicht nur weil sie mittlerweile 20 Jahre alt ist. Ursprünglich wurde das Interieur von Karmann angefertigt und in einem IAA Ausstellungsfahrzeug im Jahre 1989 verbaut. Über ein paar Umwege gelangte diese zu Pascal, der sie aufgearbeitet hat und in seinem Corrado implantierte.

Das besondere an diesem Interieur sind die farblich abgesetzten Sitze und Seitenverkleidungen, die es serienmäßig so nicht gab. Auch das mit Leder gezogene Armaturenbrett und die Mittelkonsole sind original Karmann und nicht nachträglich umgebaut. Nur ein paar Teile im Kofferraum sind von Pascal farblich und im Material angepasst worden. Alles andere ist "Made by Karmann".

US-Innenraum ohne US-Teile

Ansonsten zeigt sich der Innenraum heute auch wieder im typischen Ami-Look. Bis auf die automatischen Sicherheitsgurte war das US-Flair hier nämlich nicht mehr anzutreffen. Selbst die US-typischen Kniepolster mussten neu besorgt und eingebaut werden. Ob sie der Vorbesitzer de- oder bereits im Werk nicht montiert wurden ist unklar. Gleiches galt auch für das US-Lenkrad, das so auch im Rallye-Golf zu finden ist.

Klimaanlage und Tempomat waren und sind nach wie vor an Bord. Zudem verfeinerte Pascal die Musikanlage mit einem Sony Radio, Pyle-Lautsprechern, Subwoofer und Endstufe.

Ein Motor wie in einem Neuwagen

Einen weiteren Blick wollen wir noch unter die G60-Motorhaube werfen. Wer hier nacktes Blech und einen cleanen Motor erwartet, wird enttäuscht werden. Dennoch hat dieser Motorraum einiges zu bieten, befindet er sich doch in einem Zustand, der nach allem, nur nicht nach über 200.000 Kilometern Laufleistung aussieht. Stattdessen könnte man denken, man würde ins Maschinenabteil eines Neuwagen schauen.

Kein vergilbtes Plastik, kein Dreck und kein Ölfleck sind hier zu finden. Dafür aber in Wagenfarbe lackierte Abdeckungen, Behälter und Verkleidungen. Zusammen mit ein paar polierten Teilen, wie dem Ventildeckel und verchromten Schrauben, ergibt sich ein geniales Gesamtbild.

An diesem Gesamtbild des Corrado wird sich wohl in der nächsten Zeit kaum etwas ändern, einzig die orangefarbenen Blinkleuchten und die Seitenmarkierungsleuchten tauscht Pascal ab und an gegen weiße Exemplare aus. Im Innenraum bleibt es wohl beim Wechseln des Tacho gegen ein originales US-Kombi-Instrument. Individuell und exklusiv ist der Corrado ja ohnehin schon genug nicht zuletzt dank der einzigartigen Innenausstattung.

VAU-MAX kompakt

95 Bilder Fotostrecke | VW Corrado G60 mit exklusivem Interieur: Messefahrzeug: US-Corrado G60 mit IAA Innenausstattung #01 #02 Fahrzeugtyp: VW Corrado 53i US-Modell für Kalifornien

Baujahr: 02/1990

Motor: 1,8 Liter G60, Kennbuchstabe PG, technisch Serie, Ventildeckel und andere Bauteile poliert, teilweise verchromte Schrauben, Ausgleichsbehälter in Wagenfarbe lackiert, Abgasanlage aus Supersprint- und Jetex/Fortex Teilen

Räder & Reifen: Alufelgen vom Fiat Grande Punto, Nabendurchmesser aufgedreht, Räder in 6,5J x 17“ ET 46, Räder hochglanzverdichtet, Nabendeckel Eigenbau, vorn 15mm hinten 20mm Spurverbreiterung je Seite, Reifen rundum in 195/40 R17 Typ Hankook Ventus S1

Bremsen: G60 Bremsanlage mit Sportbremsscheiben

Fahrwerk: Funtech-Gewindefahrwerk, ca. 100 Millimeter Tieferlegung

Karosserie: US-Modell mit US-Stoßstange vorn und hinten, Sidemarker, US-Kennzeichenblende in Wagenfarbe, Radlaufkanten gebördelt, Scheinwerferrahmen, Windlaufverkleidung, Kühlergrill und Türgriffe in Wagenfarbe lackiert, rote Rückleuchten, orangene Blinker vorn, 3. Bremsleuchte,

Innenraum: Karmann Innenausstattung (für IAA 1989 angefertigt), US-Lenkrad, elektrische Gurte, Kniepolster nachgerüstet, Heckablage, Seitenablagen und Kleinteile im Kofferraum selbst mit Leder bezogen

ICE: Sony Radio, 10-fach CD-Wechsler, Pyle 3-Wege-System vorn, Clarion Lautsprecher hinten, JBL-Subwoofer, JBL-Verstärker (4-Kanal) Heckausbau mit Leder bezogen,

Dank an: meine Freundin und alle die geholfen haben

 

1 Kommentar

  • Corrado

    Corrado

    Tot schicker Corrado und die Bilder sind echt der Hammer... Ihr bei Vau-Max habt es echt raus

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