Low Carb

„Gepfefferter“ VW Golf 7 GTI komplett in Carbon gehüllt

Low Carb: „Gepfefferter“ VW Golf 7 GTI komplett in Carbon gehüllt
Erstellt am 28. Mai 2015

So viel Kohle: Immer wenn alle denken, es geht nicht noch extremer, sattelt er einen drauf. Die Rede ist von Andreas Pfeffer aus dem bayerischen Wald. Vielleicht liegt es an der würzigen Bergluft, vielleicht ist Andreas aber auch nur – frei nach Obelix – in ein Fass voller Stoßdämpferöl gefallen. Das Ergebnis präsentiert er Jahr für Jahr am Wörthersee. So auch dieses Jahr, als er der Öffentlichkeit eines der bestgehüteten Geheimnisse seit der Edward Snowden-Affäre zeigte.

Von wegen „For Sale“: Der Golf 7 ist wieder hier, war nie wirklich weg, hat sich nur versteckt

Sein Golf 7 GTI, 2013 nagelneu gekauft und aus der Autostadt geradewegs auf die Hebebühne seiner „gepfeffert.com“-Werkstatt gefahren, trat 2014 im „Golf R“-Dress, mit Ferrari-Felgen und Überrollbügel, auf die Showbühne. Nachdem die Saison gelaufen war, machte ein Foto in den sozialen Netzwerken die Runde: Der „Pfeffer-Golf“, fix und fertig zum Verladen auf dem Weg zu seinem neuen Besitzer – so schien es zumindest.

In Ungarn kann man nicht nur Puszta: Arpi „verkohlte“ Andys Golf von oben bis unten

Doch statt ihn zu verkaufen, verfrachtete Andreas den GTI zu Arpi von RS-Carbon nach Ungarn (seit neuestem Stützpunkt von gepfeffert.hu). Der tat, was seine Spezialität ist: Kohlefaser in rauen Mengen aufbringen. Dabei bekamen nicht etwa nur einzelne Teile einen Carbon-Überzug, hier war es gleich das komplette Auto! Mit seinem Golf 3 VR6 Turbo hatte Arpi so etwas bereits vor einiger Zeit durchgezogen, aber wir reden hier von einem gerade mal richtig eingefahrenen und topaktuellen Golf 7 GTI!

Den Vogel abgeschossen: Selbst die Scheinwerfer sind „carbonisiert“

Und so platzte die „Bombe“ aus Carbon dieses Jahr am See. Nur ein ganz enger Kreis von Menschen war eingeweiht in Andys neuestes Extremprojekt der Verhüllung. Der Gesamteindruck ist ein Overkill für die Augen (und die Kamera): Hochglänzender Klarlack gibt den ungehemmten Blick frei auf die kunstvoll verwobenen Kohlefasern. Überall schmiegt sich das edle Material gelungen um die Karosseriepartien der Golf-Karosse, macht selbst vor den Scheinwerfern nicht Halt: Die Gehäuse wurden geöffnet und sämtliche Innereien mit Carbon veredelt. Selbst die vom Kühlergrill vorgegebene rote Linie wird thematisch aufgegriffen und weitergeführt – selbstverständlich mit Kohlefasern!

Nachgewürzt: Über 300 PS machen den „R“ vergessen

37 Bilder Fotostrecke | Low Carb: „Gepfefferter“ VW Golf 7 GTI komplett in Carbon gehüllt #01 #02 Während man im Motorsport aus Gewichtsgründen auf Carbon setzt, geht es bei Szenefahrzeugen wie diesem ganz klar um die Optik. Gewichtsmäßig dürfte der Golf dank der „Carbonisierung“ locker einige Kilos mehr auf den Hüften haben – doch wen interessiert das schon? Was zählt, sind die äußeren Werte. Unter der Haube tickt nach wie vor das turbogeladene 2.0-Liter GTI-Herz. Leistungsmäßig hat der Vierzylinder noch ein paar Pferdchen mehr im Stall als noch im Jahr zuvor. Auf 313 PS taxiert Andy die Leistung seines GTI, der mit HGR-Software, HJS-Downpipe und F-Town Auspuffkomplettanlage nachgepfeffert wurde.

Ultratief auf dem Boden dank des gepfefferten KW Gewindefahrwerks mit HLS

Das Fahrwerk schwebt nach wie vor auf Wolke Sieben der Ingenieurskunst: Ein KW Gewindefahrwerk in der Variante 3, als megakurze Clubsport Version und dank HLS-System um drei Zentimeter in der Höhe variabel legt den Golf einfach nur unverschämt tief. Die Bremse hat sich optisch verändert. Auf den Bremssätteln klebt zwar das „McLaren“-Logo, technisch handelt es sich an der Vorderachse um Audi RS6-Scheiben und 6-Kolben-Sättel vom Porsche 997 GT3. Hinten stoppt der Golf mit Hilfe von RS6-Bremsen und Porsche Panamera Turbo Sätteln plus speziell angefertigtem Handbremssattel, von Freund und Partner Bernd (Vandit Performance) auf den richtigen Kurs gebracht.

Aus 10 x 20 wurde 8,5 x 20: Die BBS vom Audi Q7 erfuhren eine Spezialbehandlung

Bei den Felgen lauert der nächste Overkill. Zweiteilige Speedline-Alus eines Audi Q7 (im Original in 10x20 ET44) wurden von der Firma Wheelworkx auf Dreiteiler umgebaut. Die Räder messen jetzt 8,5x20 ET72. Der Trick dabei: Die Verwendung eines „negativen“ Außenbetts (minus 0,5 Zoll!). Zusätzlich hat man das BBS-Logo durch Glasperlenstrahlen ins Bett eingraviert. Der original BBS-gold lackierte Stern mitsamt der Schraubenköpfe steht durch diese Extremmaßnahme so weit nach außen, dass es fast schon kriminell ist. Weltweit ist dies übrigens der einzige Satz, bereits am Wörthersee erreichten den Autotuner mehrere unmoralische Angebote zum Kauf der Räder – wen wunderts?

Balls of Steel: Wie kann man diesen Vollcarbon Golf 7 noch toppen?

Im Innenraum ging die Carbonisierung weiter, wenn auch nicht ganz so extrem wie an der Außenhaut. Die Dekoreinlagen glänzen dank Kohlefaser, ebenso wie der Käfig. Die Sitze vom Golf 6 R bekamen Carbon-Rückseiten spendiert.

Wie kommentierte doch ein englischer VW-Fan am Wörthersee beim Anblick des Carbon-Siebeners: „You gotta have balls of steel to do this!“ Dem wäre nichts mehr hinzuzufügen. Oder vielleicht noch dies: „Nicht aus Stahl, wohl aber aus Carbon!“

 

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 7 GTI

Baujahr: 2013

Motor: 2.0 TSI, Abdeckung vom Golf 7 R, HGR-Softwareoptimierung, HJS Downpipe, Auspuffanlage von F-Town (ab Turbo) mit Klappensteuerung im Golf R-Look mit vier Endrohren

Getriebe: DSG mit Optimierung durch HGR

Fahrwerk: gepfeffert.com made by KW Gewindefahrwerke V3 Clubsport/Competition mit verstellbaren Domlagern und HLS-System

Bremsen: vorne: 390mm Audi RS6 Scheiben mit 6-Kolben-Sätteln vom Porsche 997 GT3, hinten: 356mm Audi RS6 Scheiben mit 4-Kolben Porsche Panamera Sätteln, Eigenbau Handbremssattel von Vandit Performance, Stahlflexleitungen

Räder: BBS Speedline vom Audi Q7, von 2tlg. in 10x20 Zoll ET44 umgebaut auf 3tlg. 8,5x20 ET70, minus 0,5 Zoll Außenbett, Stern in BBS-Gold Struktur matt lackiert, original BBS-Emblem eingepasst, BBS-Logo durch Glasperlenstrahlen in Außenbetten graviert

Reifen: Nankang in 215/30 R20

Karosserie: Mücke GFK Kotflügel, VW-Embleme entfernt, Haube gecleant, Kühlergrill Sonderanfertigung, gecleante Frontschürze vom Golf 7 R, Heckklappe gecleant, Umbau auf Golf 7 R Optik, komplette Karosserie inklusive Scheinwerfer-Innenleben durch RS-Carbon.hu mit echter Kohlefaser überzogen

Innenraum: Dekoreinlagen mit Echtcarbon, Motorsport-Schalensitze vom Golf 6 R mit Carbon-Rückseite, Wiechers Überrollkäfig in Echtcarbon, Umbau auf 2-Sitzer, Heckausbau mit schwarzem Teppich, BBS Motorsport Reserverad.

ICE: original Discover Pro Navigation, Dynaudio Soundsystem mit DVD-Freischaltung

Dank an: Simon Stracker, Jacko, Andy (Sehrgeijfährlich), Steve Danzer, Tanja und Amelie Pfeffer, Bernd Seiler von Vandit Performance, Stephan von F-Town, Autolackiererei Sitter Andreas, Arpi von RS-Carbon.hu, AVP-Gruppe Roman Müller

1 Kommentar

  • Trimode

    Trimode

    HI, reines Showcar oder alles schon zugelassen ? Besonders die umgemodelten Alu´s ?

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