Alle Jahre wieder steht Weihnachten vor der Tür oder hinter der Tür. Natürlich auch der Wörthersee und das Tuningtreffen drumherum. Am „See“ haben wir dieses Jahr Jonas Knudsen und seinen absolut genialen Rallye-Golf kennengelernt. Die Story dazu präsentieren wir Euch hier und heute!
Das Rivierablau des Rallye-Golf passt gut zum Wörthersee-Wasser
Wenn man den strahlend (riviera-)blauen Golf vor der malerischen Gebirgskulisse der Alpen sieht, glaubt man glatt an eine Live-Bildbearbeitung – so glatt und satt glänzt die Karosserie in der Kärntner Höhensonne. Dabei legte der Besitzer insgesamt über 3200 Kilometer mit dem Golf zurück, um den Wörthersee-Spirit live erleben zu können. Allerdings nicht auf eigener Achse, er „trailerte“ den Wagen mit einem Anhänger aus Dänemark an den See.
Leider nicht standfest: Kurz nach dem "Ausflug an den See" schmiss der G60 das Handtuch
Das Potenzial des erstarkten G60-Triebwerks macht sich auf kurvigen Landstraßen und steilen Pässen bemerkbar. Jonas „fütterte“ den spiralgeladenen Vierzylinder nämlich mit ein paar speziellen Innereien wie einer Schrick-Nocke, verpasste ihm eine besondere „Lader-G-Handlung“ und rundete das „Wellness-Paket“ mit einem Supersprint-Auspuff ab. Als Lohn der Mühen standen 200 PS auf der Haben-Seite des inzwischen selten gewordenen Allradlers.
Der Aufbau des seltenen Golf gestaltete sich zeitintensiv
41 Bilder Fotostrecke | Jonas Blue: Himmlisch blauer VW Rallye-Golf aus dem hohen Norden Eine Leistungsspritze, die sich auch optisch sehen lassen kann. Im blitzsauberen Motorraum dominieren geglättete Flächen und die Farben Blau und Schwarz. Der Lader inhaliert die Luft durch einen offenen „K&N-Schnorchel“ und lässt auch akustisch keinen Zweifel am „Vitamin G“ aufkommen. Überflüssige Kabel und Schläuche sucht man in der „Pferdewerkstatt“ vergebens. Dafür bleiben die Augen immer wieder am gerippten VW-Motorsport-Ventildeckel hängen, der zur kantigen Formensprache des Wolfsburgers passt.
Teils dezent, teils auffällig: Der Innenraum ist mit wenigen Handgriffen ein echter Hingucker geworden
Im Innenraum geben üppige Recaro Schalensitze aus einem Porsche GT2 RS den Ton an. Zwischen ihnen thront ein martialisch anmutender Rennsport-Shifter. Statt eines Zubehörteils von der Stange bediente sich der Vorbesitzer beim Abarth 695 Biposto. Die Rückbank dient nur zur Deko. Hier schlängelt sich das blau lackierte Rohrwerk des Überrollkäfigs kreuz und quer durch den Innenraum. Sieht unverschämt gut aus und passt zum Stil des Fahrzeugs.
Felgen von Format: Individuelles BBS-Räderwerk passend genau angefertigt
Nach eher unbefriedigenden Gehversuchen mit einem Gewindefahrwerk steckt jetzt ein G.A.S. Airride mit AccuAir-Steuerung unter dem blauen Blech. Es sorgt bei Bedarf dafür, dass sich die Karosse mit serienmäßiger Breitenwirkung über die speziell umgebauten BBS RS Mehrteiler stülpt. An der Vorderachse fährt der Rallye-Golf 7,85 Zoll breite 17er Alus (mit 0,5 Zoll Außenbett), hinten sind es 8 Zoll Breite (mit 1 Zoll Außenbett) und 185/35er Bereifung. Lohn der Mühen ist ein perfekter Sitz ohne Distanzscheiben, wie Jonas zu Protokoll gibt.
Von grauenhaft bis granatenstark: Dies ist noch nicht das Ende vom Lied
Als Jonas den Wagen vor ein paar Jahren in Schweden kaufte, war der Golf in einem üblen Zustand. Mit Frontschaden und einiger Teile beraubt, vegetierte der Rallye vor sich hin. Der Vorbesitzer hatte sich bereits am Umbau versucht und auch schon einige Teile modifiziert. Mit der Rostvorsorge nahm man es offenbar auch nicht genau. „Roststellen wurden einfach mit Scheibenkleber überstrichen“, durchzuckt es Jonas noch heute. Entsprechend lang und beschwerlich war die Mission, den Wagen wieder in einen würdevollen Zustand zu versetzen. Dabei suchte der VW-Fan aus dem hohen Norden auf der ganzen Welt nach Ersatzteilen. Zu 99% ist er erfolgreich gewesen, wie er selbst einschätzt. Und das eine Prozent, es lässt Jonas nach wie vor keine Ruhe. Inzwischen ließ er auch durchblicken, wohin die nächste Reise gehen wird: „Nach dem Wörthersee ist der Motor hochgegangen, doch 2021 wird der Wagen wieder auf der Straße rollen. Ich werde ihn in ein VR6-Monster mit Turbo, 1.000 PS und Allradantrieb verwandeln.“ Daran, lieber Jonas, haben wir nicht den geringsten Zweifel...
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Golf Rallye
Baujahr: 1990
Motor: 1,8-Liter-G60, Vierzylinder mit (modifiziertem) G-Lader, 65er Laderrad, Schrick-Nocke, VW-Motorsport-Ventildeckel, Audi S2 Einspritzdüsen, ECU Master Classic Steuergerät, Golf 4 20V Zündspulen, weitere Modifikationen, Motorraum gecleant, ca. 200 PS und 270 Nm
Auspuff: Supersprint
Getriebe: original, aufbereitet, schwarz lackiert
Räder: Speziell angefertigte BBS RS in 17 Zoll. Vorne 7,85 Zoll breit (mit 0,5 Zoll Außenbett), hinten 8 Zoll Breite (mit 1 Zoll Außenbett)
Reifen: rundum 185/35 R17
Bremsen: G60
Fahrwerk: G.A.S. Airride mit AccuAir-Steuerung
Karosserie: restauriert und wieder neu aufgebaut, Neulackierung in Rivierablau, Porsche 944 Türgriffe, Heckwischer gecleaned
Innenraum: Porsche GT2 RS Sitze, Abarth 695 Biposto Shifter, Überrollkäfig, Carbonparts
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1 Kommentar
Seat-Seb
9. Januar 2020 11:28 (vor über 5 Jahren)
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