Ich frag mal Lieb –- Superbes Golf 2-Tuning

Nach “Hallo Taxi“ kommt der Golf 2-Nachfolger “Herr Weber“: Tief, clean und laut

Ich frag mal Lieb –- Superbes Golf 2-Tuning : Nach “Hallo Taxi“ kommt der Golf 2-Nachfolger “Herr Weber“: Tief, clean und laut
Erstellt am 13. Februar 2013

Vau-Max.de-Leser der ersten Stunde erinnern sich ganz bestimmt an die Geschichte von Mathias Lieb und seinem sexy VW Golf 2-Taxi. Und wenn nicht, der kann den Artikel HIER gerne nachlesen. Wir haben ja schließlich alles online auf einen Klick abrufbar.

Kein Platz für Ideen am alten Golf

Nachdem Mathias so ziemlich alles Machbare an seinem 2er verändert hatte, gingen ihm zwar nicht die Ideen aber das Auto aus. Soviele Dinge schwirrten durch seinen Kopf, verschiedene Stile, die in sich gesehen zwar gegensätzlich aber keineswegs weniger interessant waren. „Was tun?“, sprach Zeus. Da er sein Oberstübchen voller Ideen, aber kein Auto mehr zum umsetzen hatte, kaufte er kurzerhand ein neues und tobte sich daran aus.

Als wir den fertigen Golf uns seinen Besitzer das erste Mal in live gesehen haben, dachten wir uns: „Wir fragen mal Lieb.“ — und schon stand der Termin fürs Shooting.

Golf-Tuning XXL mit vielen Details

Die Geschichte, die Mathias über seinen Golf zu erzählen hat, würde den Rahmen einer Story locker sprengen, daher straffen wir die Ereignisse ein wenig. Im Winter 2007 fand der gelernte Spengler das Auto seiner Träume. Da war er schon über zwei Jahre auf der Suche. Der dunkelblaue Zweier zog die volle Aufmerksamkeit auf sich. Baujahr 1985 und keine Spur von Rost. Wo gibt es so etwas schon ein zweites Mal auf der Welt!?

Von Hallo Taxi zu Herr Weber

Die Basis für Mathias´ neuestes Projekt wurde einen Tag nach dem Kauf komplett gesprengt. Dabei flog nicht nur der Innenraum samt Teppiche auf einen großen Haufen. Auch der originale 54-PS-Motor machte sich vom Acker und ward nie wieder gesehen. Der Motorraum wurde seiner Spritzwand beraubt und alle nur erdenklichen überflüssigen Sicken, Ösen und Löcher weggecleant. Die Lieb´sche Liebe zum Detail gipfelte darin, selbst die Kotflügelschrauben verschwinden zu lassen. Sie sind natürlich nicht wirklich verschwunden, sondern wurden lediglich durch auf der Unterseite montierte Stehbolzen ersetzt.

Ein Rennmotor für den cleanen Golf 2

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Bei Ziegler Racing baute man inzwischen einen waschechten Bergrenn-Motor auf Basis eines EV-Blocks für Mathias´ neues Projekt auf. Der GTI-Motor wurde mit Übermaß-Schmiedekolben und einer 302°-Nocke von Schrick bestückt. 40er Weber-Doppelvergaser (aufgebohrt auf 43er Maß) versorgen die Brennräume hemmungslos mit Sprit. Die Kurbelwelle wurde erleichtert und ausgewogen. Vergrößerte, verstärkte Ventile kümmern sich um einen reibungslosen Gaswechsel. Sämtliche Kanäle sind vergrößert und poliert. Im Grunde glänzt die Maschine innen genau so wie außen, nur dass es keiner sieht.

Soviel Pferde produzieren auch ne Menge Abgase. Diese werden mit reichlich Getöse über einen 4-in-2-in-1-Fächer-krümmer von Hartmann und eine Powersprint-Edelstahlauspuffanlage mit 60 mm Rohrdurchmesser in die Außenwelt befördert. Die Kraftübertragung findet über ein Sachs-Performance-Kit mitsamt Golf-16V-Druckplatte statt. Das Dieselgetriebe mit ökonomisch übersetztem 5. Gang reicht die 200 Pferdestärken an die hoffnungslos überforderten Vorderräder weiter.

Hinter den goldfarben gespritzten Felgensternen mit polierten Außenbetten beißen die rot lackierten Sättel einer G60-Bremse im Ernstfall kräftig zu. Das verbaute Fahrwerk an Mathias´ cleanem Zweier, den er auf den Namen „Herr Weber“ getauft hat, besteht aus einem schraubbaren TA-Technics-Paket mit H&R-Federn. Damit der Golf trotz Tieferlegung auch angemessen fahrbar blieb, mussten die Radläufe unter Beibehaltung der Originaloptik kräftig in die Breite gezogen werden.

Auf den ersten Blick ein Seriengolf?

„Mein Ziel“, so Mathias, „war ein Auto, das aus einer Entfernung von 20 Metern wie ein Seriengolf aussieht. Erst bei genauem Hinsehen sollten die ganzen Veränderungen sichtbar werden.“ Wagt man sich also näher an den in “Inarissilber“ lackierten Herrn Weber, so fallen viele weitere Veränderungen auf. So der Tankdeckel etwa. Ohne Klappe wie beim Zweier, sondern direkt an der frischen Luft platziert. Hier stand ein Golf 1 Pate. Oder die cleane Heckansicht. Am Hinterteil fehlen die Sicken unterhalb der Rückleuchten. Die Cult Society-Griffleiste verzichtet auf ein sichtbares Schloss. Die Heckscheibe wartet dafür mit einer dritten US-Bremsleuchte auf. Aus Amiland stammen noch viele weitere Teile, die Rückleuchten, “dicken“ Stoßstangen oder etwa die Westmoreland-Front mit ihren eckigen Scheinwerfern, die es inzwischen selbst für Geld und gute Worte kaum noch zu kaufen gibt.

Voll Leder statt Vollschalen

Als wir mal “Lieb“ fragen, ob wir in den Edel-Racer kurz einsteigen dürfen, zuckt dieser zusammen. Öffnet man die Tür, wird klar warum. Nicht nur der komplette Teppich ist abhanden gekommen, das nackte Blech wurde auch noch von vorne bis hinten geglättet und perfekt lackiert. Die Spritzpistole durfte innen wie außen Oliver Kraus von “Modern Old School“ schwingen und lieferte selbst in verborgenen Winkeln erstklassige Arbeit ab.

Statt Vollschalen gönnte Mathias seinem “Herrn Weber“ Voll-Leder. Dank elektrischer Verstellung sitzt man immer optimal, vorausgesetzt man schafft den Einstieg über den mattschwarzen Wiechers-Überrollkäfig verrenkungsfrei. Die Hände bleiben während der Fahrt stets am 30er Victor-Lenkrad. Es gibt ja auch kein Radio, was vom Fahren ablenken könnte.

Ja, Mathias fährt auch bei Regen!

Als sich das Fotoshooting dem Ende zuneigt, fallen erste Regentropfen vom Himmel. Dabei wollten wir doch noch Fahrfotos schießen! Der hochglänzende Motor! Auweia, die schwarz lackierte Peripherie!! Und nun der Regen? Schutzplane? Trailer? Garage? „Ach wo! Muss ich halt etwas länger putzen!“, grinst Mathias (ganz) Lieb sich bei Herrn Weber auf den Schoß schwingend und dreht den Schlüssel herum...

Fotos & Text: Igor Vucinic

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 2

Baujahr: 1985

Motor: Umbau auf 1.9 Liter „EV“ Bergrenn-Motor von Ziegler Racing, Schmiedekolben, 302°-Schrick-Nocke, Kopf bearbeitet/Kanäle erweitert und poliert, 40er Weber Doppelvergaser (auf 43er erweitert), größere Ventile, ZR-Kurbelwelle erleichtert und feingewogen, Pierburg-Benzinpumpe, Spritzwand entfernt, Kabel versteckt verlegt, Motorraum gecleant, Kotflügel auf Stehbolzen-Befestigung umgebaut, Motorteile poliert, verchromt oder schwarz lackiert, Eigenbau-Kühler aus Polo 2-, Passat 35i- und Golf 2-Teilen, zwei frontmontierte Spal RS-Lüfter, Leistung: 200 PS

Auspuff: 4-2-1-Fächerkrümmer von Hartmann, Powersprint-Komplettauspuffanlage

Kraftübertragung: Sachs-Performance Kit, Golf-16V-Druckplatte, 5-Gang-Getriebe vom Golf Diesel, G60-Antriebswellen

Räder: 7.5 und 8 x 16 ET45 BBS RS von Porsche, Sterne goldfarben lackiert, polierte Betten, schwarze Schrauben, rote BBS-Embleme

Reifen: Falken in 195/40 R16

Bremsen: Golf 2 G60

Fahrwerk: TA Technics-Gewindefahrwerk, H&R-Federn

Karosserie: Kotflügel unter Beibehaltung der Originaloptik gezogen, Löcher, Sicken und Leisten entfernt, Heckklappe gecleant, “Carat“-Emblem in den Kotflügeln, US-Stoßstangen, Westmoreland-Front, US-Heckscheibe mit dritter Bremsleuchte, Heckabschluss gecleant (Abschlepphaken und Auspuff-Aussparung entfernt), US-Rückleuchten, Cult Society-Griffleiste, rechter Außenspiegel entfernt, Motorhaube gecleant

Innenraum: Teppich entfernt, kompletter Boden gecleant und geglättet, elektrisch verstellbare Recaro-Sitze, Heizung, Mittelkonsole und Luftaustrittsdüsen entfernt, Armaturenbrett, Sitze und Türverkleidungen mit senffarbenem Leder bezogen, Wiechers-Alu-Überrollkäfig in Mattschwarz mit Chromschrauben, klare Verglasung

Dank an: Oliver Kraus von Modern Old School fürs Lackieren, Stefan Aichinger für die Hilfe bei allem möglichen, Martin Hartmannsgruber für das Finish beim Spachteln, Ferdl Niedermeier für die Motorabstimmung, Bastian Plötz für den Rat, Martin “Stutz“ Englmeier von Carfunkel für die Felgenbearbeitung, Walter Schmid für diverse G60-Teile, allen Helfern für die besch…eidenen Arbeiten, meinen inneren Schweinehund für die Ausdauer, last but not least meine Frau Janine für ihre Geduld mit mir

2 Kommentare

  • AngermannDaniel

    AngermannDaniel

    Geile Karre! Weber Power by Ziegler Racing in Landau.
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    sehr schick

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