Gulfstream –Mario Matticks VW Golf 5 R32 Kompressor

Der Name ist Programm: Bestialischer Sechszylinder im perfekten Sleeper Gewand.

Gulfstream –Mario Matticks VW Golf 5 R32 Kompressor: Der Name ist Programm: Bestialischer Sechszylinder im perfekten Sleeper Gewand.
Erstellt am 5. September 2013

Der Golf R32. Legendär, sechszylindrig und in der Szene gefragter denn je. Pure Blasphemie ist es daher in den Augen vieler, dem Topmodell zwei Zylinder zu rauben und ihm einen Turbolader aufzupfropfen. So ist für die eingefleischten Fans der Golf 5 auch der letzte „wahre“ R, alles was danach kam, wird allenfalls mit Gleichgültigkeit gestraft.

Für viele ist der V(R)6 der einzige wahre Motor im Golf

Mario Mattick schwört ebenfalls auf den Sechszylinder. Der spezielle Klang, das Ansprechverhalten der sechs Kolben, die im Erbe des VR6-Großvaters in der Mixtur aus Reihensechser und V-förmiger Anordnung in den Brennräumen auf- und abtanzen, all das kombiniert in einer Golf-Karosse mit Allradantrieb, hatte es dem 30jährigen Dresdner angetan.

Seinen ursprünglich tornadoroten Fünfer stattete Mario zunächst mit einem Airride und BBS LeMans-Rädern aus. Mattrot foliert liess es sich so eine Weile cruisen und leben, ehe der berüchtige Nagel auch bei Mario im Kopf einschlug. Die Phase Zwei seines Golf Projekts sollte für aufklappende Unterkiefer sorgen und richtig einschlagen. Also zerrupfte er das Auto vor gut zwei Jahren komplett, um es ein paar Nummern extremer zu gestalten.

Ein KW Gewindefahrwerk ersetzte das Airride

Als erstes flog das Airride über Bord, da es sich nicht mit der geplanten Neuausrichtung vertrug. KW lieferte das Competition-Gewindefahrwerk mitsamt Stabis für Marios R32.

Mit dieser Rennsport-DNA war der Grundstein gelegt für das neue Ziel. O.Z. Racing steuerte vier superleichte „Superforgiata“ Felgen in 8.5x19 ET50 bei. Die knapp 7,3 kg leichte, geschmiedete Monoblockfelge wurde sogleich das neue Zuhause für die Pirelli P Zero Trofeo Semislicks in 235/35. Mit 10mm Distanzscheiben pro Rad geben die zehn schlanken Speichen rundum den Blick auf die imposante Carbon-Keramik Bremsanlage eines Audi R8 frei.

Damit das Räderwerk sich frei bewegen kann, verbaute Mario vorne 2,5cm breitere GFK-Kotflügel von Mücke Carbon- und Kunststofftechnik, hinten wurde die Karosserie um einen guten Zentimeter in Blech verbreitert. Front und Heck kommen im US-Look daher, inklusive kleinem Kennzeichenausschnitt. Da „Tornadorot“ nicht mehr zum neuen Konzept passte, brachte Mario den Golf zum Lackwerk, wo man ihm eine neue, silbergraue Farbe mit groben Silberpartikeln verpaßte.

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Radikale Innenraumkur bis aufs blanke Blech

Und dies innen wie außen. Weil Dämm-Matten und Teppiche in Marios Augen unnütz und für ein Auto mit Renn-Ambitionen überflüssig sind, kratzte er die gesamte Dämmung vom Fahrzeugboden und aus dem Heck. Und nicht nur das, er verbannte auch so ziemlich alles aus dem Innenraum was VW sich einmal als Sitzgelegenheit und Ablage erdacht hatte. Ergo verzichtet der „Gulfstream“ auf Rückbank, Ablage und weitestgehend auf die Verkleidungsteile. Selbst Teile der Mittelkonsole mussten dran glauben.

Dafür tummeln sich Dinge wie ein Accusump Öldruckspeicher hinter dem Fahrersitz. Der Mitteltunnel wurde umgebaut.

Auf ihm thront nun ein martialisch anmutender CAE-Shifter. Eingerahmt wird der neue Arbeitsplatz von einem selbstgebauten Überrollbügel.

Ganz in der Nähe steckt auch der Catchtank, damit auch bei extremer Kurvenfahrt immer genug E85 vorn im Motor ankommt.

E85 - Der Stoff aus dem die Träume sind

E85? Genau, anders als ein Serien R32 gurgelt Marios Gulfstream den Sprit mit 85prozentiger Bio-Ethanol Beimischung. Das ist aber nur des Wahnsinns halber Name. Öffnet man die Haube, wartet dort nämlich das absolute Highlight, das wir uns aus Gründen der Spannung zum Schluss der Story aufgespart haben: Der 3,2 Liter Motor bekam nämlich einen RUF Kompressor zur Zwangsbeatmung installiert.

Für den guten RUF war einiges an Arbeit nötig

Den hochkomplexen Antrieb inklusive Ansaugbrücke von Turbo-Technik-Mallon baute Mario, der sich die Kenntnisse laut eigener Aussage im Laufe der Zeit selbst angeeignet hat, mit Hilfe seiner Kumpels David Fröhlich (Kevlar-Einser) und Marcel Hahne in mühevoller Kleinarbeit auf. Der optische Overkill entstand durch die fälschlicherweise oft als „rotes Carbon“ bezeichnete Laminierung mit (Achtung!) aluminiumbedampftem Glasfilamentgewebe.

Das ist ursprünglich silber und erhält den roten Touch durch entsprechende Lasur. Kompressor, Brücke und Ansaugsystem erstrahlen in der verschärften Optik. In Abstimmung mit der Software von HST Turbotuning quetscht der Kompressor locker über 480 PS aus dem Antrieb. Bei originaler Verdichtung, wohlgemerkt. Soviel geballte Power wird über eine 2-Scheiben-Spezialkupplung an ein verstärktes und verlängertes Getriebe durchgereicht.

Dieser R32 fordert alles von seinem Fahrer

Wer dieses Jahr live am Wörthersee dabei war, wird verstehen warum Mario seinen Golf lieber trailert, als die lange Anfahrt auf eigener Achse zu schultern. Zusammen mit dem irren Sound des Kompressors komponiert die großzügig bemessene 4“-Auspuffanlage den Klang des puren Wahnsinns.

Nimmt man den leergefegten Innenraum als riesigen Resonanzkörper noch dazu, wird klar warum der Wagen nicht „Silver Surfer“ oder „Grey Beast“ sondern „Gulfstream“ heißt. So, wie das amerikanische Geschäftsflugzeug. O-Ton Mario: „Da bläst es Dir das Gehirn raus, so laut ist es da drin“. Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen :-)



Fotos & Text: Igor Vucinic

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