Beim Golf 3 scheiden sich noch immer die Geister, der Eine will ihn so auffällig wie möglich, am besten mit Flügeltüren und allen Drum und Dran. Wieder andere stehen eher auf den OEM-Style, um einen dezenten und dennoch fetten Auftritt hinzulegen. Marc Schwarz gehört eindeutig zur letzten Kategorie Golf-Fans und trimmte seinen Dreier VR6 im angesagten US-Look samt R32-Felgen.

Man muss nicht immer dick auftragen, um aufzufallen. Es geht halt auch ganz anders. Nicht nur der komplette Neuaufbau eines in die Jahre gekommenen Wagens kann auf den Szene-Events für Aufsehen sorgen. Oftmals sind es viele kleine Details, die am Ende den Ausschlag geben und alles zusammen wirken lassen.

Marc Schwarz machte es genau so mit seinem Golf 3. Statt einen billigen Dreier zu kaufen, um diesen anschließend fit zu machen und aufzurüsten, suchte der Solinger gleich nach einem gut ausgestatten Exemplar mit dem passenden Motor. Über einen Freund fanden Marc und der hier gezeigte 96er VR6 schließlich zusammen.

Mit seiner Highline-Ausführung, die es nur in den letzten Modelljahren der Dreierbaureihe gab, ließ der Golf kaum Wünsche offen. Zumal der Erstbesitzer erstaunlich viel Sonderausstattung geordert hatte, was bei einem 96er Modell keinesfalls an der Tagesordnung war: Climatronic, Schiebedach, Sitzheizung, Lederausstattung und Alarmanlage waren genauso an Bord wie vier Türen samt vier elektrischen Fensterhebern.

Da unter der Haube die zweitstärkste Motorisierung der Golf 3 Baureihe schlummerte, war der Wagen für Marc perfekt und ganz nach seinen Geschmack. Lediglich die 2,9 Liter Syncro-Variante mit ihren 190 PS hätten das noch toppen können. Da aber obendrein der Zustand des Golfs passte, war es Marc egal und der PS-Unterschied wurde schnell mit einer Hartmann Abgasanlage und einem offenen KN-Luftfilter kompensiert.

US-Look für den Golf 3

Alle Änderungen am Blech des Golfs sollten eher still und heimlich ablaufen. Einige davon fallen auf, andere erkennen nur die echten Szene-Experten. Wir wollen also die Gelegenheit nutzen, um etwas mehr Licht in den Mythos “US-Golf 3“ zu bringen, denn in diesem Look steht der Golf heute auf der Straße.

Auch wenn man es erst einmal vermuten würde, die neuen und schwarz eingefärbten Vento-Scheinwerfer gehören nicht zum US-Programm - auch wenn der Golf 1 und Golf 2 als US-Modell mit eckigen Schweinwerfern bestückt waren. Hier wollte Marc einfach seine persönliche Note ins Spiel bringen. Eine Vento-Motorhaube, Kühlergrill der ersten Vento-Serie und Schlossträger waren schnell besorgt und passten problemlos an den Golf 3.

Deutlich schwieriger gestaltete sich die Suche nach einer VW Golf 3 US-Stoßstange vorn. Diese kommt nicht nur mit Sidemarkers und einer fehlenden Kennzeichenmulde daher. So sitzt die umlaufende Sicke deutlich höher im Stoßfänger, auch die Form des US-Teil ist eine Spur anders, da diese Stoßstange etwas voluminöser ist. Dafür passt ebenfalls alles perfekt an die Euro-Karosserie des Golfs.

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Nicht alles ist vom US-Modell, auch wenn es so scheint!

Ein ganz ähnliches Bild auch am Heck, hier ist sowohl Form als auch die Sicke im Stoßfänger eine andere und passend zum vorderen Teil gestaltet. Zudem unterscheidet sich der untere Teil und nicht lackierte Abschnitt deutlich vom deutschen Modell.

Beim Kennzeichenausschnitt griff Marc auf ein selbst gebautes Exemplar zurück. Die originale US-Heckklappe des Golf 3 verfügt über einen Kunststoffeinsatz der das Nummernschild aufnimmt. Für das aktive LowFamilia-Mitglied jedoch etwas zu viel Plastik. Eine in Blech verkleinerte Mulde kam da schon besser an, genau so wie das Cleanen der Wischeraufnahme und des VW-Zeichen am Heck.

Doch noch mehr Teile verfeinern den Golf 3. Beispielsweise sieht Marc Verfolger nur noch in den Rückspiegeln des Golf 4 Cabrio, und zwar ausschließlich in der kleinen Variante. Auch in Sachen Rückleuchten tat sich etwas. Hier bastelte Marcs Kumpel Thomas aus einen Satz Serienlampen und schwarz getönter Rückleuchten, einen einzigartigen Satz in rot mit schwarzer Blinkerkammer.

Neue Räder für den VR6

Nie für den Golf 3 waren hingegen die neuen Räder gedacht, die sich seit dem Herbst 2009 in den gebördelten Radkästen und an den VR6-Achsen des Golf drehen.

Gedacht waren diese eigentlich für den Golf 4 R32, passen in Sachen Lochkreis aber auch an den Dreier. Lediglich der 18 Zoll Durchmesser erfordert einiges an Geschick und Freigängigkeit im Radhaus, besonders wenn wie hier noch ein Gewindefahrwerk mit maximaler Tiefenjustierung eingebaut ist.

Glücklicherweise hat Toyo mit dem 205/35 R18 einen extrem schlanken Reifen im Programm, der die großen Räder und einen satten Tiefgang möglich macht. Ganz in schwarz matt gehalten harmonieren die Räder absolut perfekt mit der restlichen Optik des Golf, zumal schwarz matt auch die Farbe ist, die Marc dem Motor spendierte – bei seinem Nachnamen aber auch kein Wunder.

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 3 VR6 Highline

Baujahr: 05/1996

Motor: 2.8 Liter VR6, Kennbuchstabe AAA, offener Luftfilter, Hartmann Abgasanlage ab Kat, Ansaugbrücke schwarz matt lackiert, rote Zündkabel

Getriebe: 5-Gang Schaltgetriebe

Bremsen: Serie Golf 3 VR6

Räder: vom Golf 4 R32, 7,5J x 18“ ET38 schwarz matt lackiert, hinten zusätzlich 10mm Spurplatten

Reifen: Toyo Proxes in 205/35 R18

Fahrwerk: FK-Gewindefahrwerk

Karosserie: Umbau auf Vento-Front mit schwarzen Xenon-Scheinwerfern, schwarze Nebel- und Blinkleuchten, kleine Aussenspiegel vom Golf 4 Cabrio, US Front- und Heckstoßstange, Kennzeichenmulde hinten im US-Look (36cm), ohne Scheibenwischer und Emblem, Kotflügel rundum gebördelt, Eigenbau Rückleuchten mit schwarzer Blinkerkammer

Innenraum: Voll-Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Raid-Airbag-Lenkrad, Climatronic, Chromtüröffner vom Golf 4 Cabrio, Chrom Tachoringe

ICE: JVC KD-BT 22 Radio, Rockford Subwoofer und Endstufe

Dank an: Thomas für den Bau der Rückleuchten und an meine Freundin Sabrina für die Unterstützung und die LowFamilia

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43 Bilder Fotostrecke | Golf 3 VR6 im feinen US-Look: 96er Highline-Highlight: Nur nicht “Schwarz“ sehen – feiner OEM-Golf auf 18 Zoll #01 #02