Geschmacksverstärker: Das Schärfste was Seat zu bieten hat – Leon als Tuning-Erlebnis

Zu der richtigen Würze gehört auch immer etwas Pfeffer

Geschmacksverstärker: Das Schärfste was Seat zu bieten hat – Leon als Tuning-Erlebnis: Zu der richtigen Würze gehört auch immer etwas Pfeffer
Erstellt am 27. März 2013

Man sagt der Marke Seat ja nach, für die gewisse Würze im VW Konzern zuständig zu sein.

Mit ihren spanischen Wurzeln bringt sie die scharfe Note von Salsa in das sonst eher unverbindliche und massentauglich abgeschmeckte VW-Menü. Statt seinen Kunden Erbseneintopf zu servieren, setzt Designer Walter de Silva auf feurige Kurven und leidenschaftliche Linien. Der Leon geht auf seine Kappe, zumindest in der zweiten Generation.

Ein Seat Leon als Hauptzutat dieses Szene-Menüs

Wenn man wie Benjamin Schäfer von Beruf Koch ist und gleichzeitig autoverrückt und tuningbegeistert, dann hat das gravierende Folgen für den eigenen fahrbaren Untersatz.

Genauso wie das rohe Fleisch, aus dem er professionell leckere Menüs kredenzt, hat er auch seinen ganz persönlichen Rohling auf vier Rädern zu einer hochdelikaten Spezialität verfeinert. Am Anfang stand wie immer das Serienauto, welches Ben (so nennen ihn seine Freunde) 2009 als Neuwagen bei einem Seat-Händler erstand.

Auf die richtige Mischung kommt es an!

39 Bilder Fotostrecke | Geschmacksverstärker: Das schärfste was Seat zu bieten hat – Leon als Tuning-Erlebnis: Zu der richtigen Würze gehört auch immer etwas Pfeffer #01 #02 Schon bald wurde dem 22jährigen klar, es gibt nicht nur recht wenig Bewegung in der Seat-Szene, es gibt sogar praktisch gar keinen Leon nach seinem Geschmack. Also schrieb er ein paar wichtige Zutaten auf seine Einkaufsliste. Die Indrigenzien mit dem meisten Gewicht bei einem Auto sind die Räder und das Fahrwerk. Letzteres sorgt dafür dass erstere passend zur Geltung kommen.

Ein gekürztes KW Gewindefahrwerk made by gepfeffert.com (vorne mit Clubsport-Setup mit verstellbaren Domlagern, hinten in der Variante 2) sorgt für eine beinahe schon obszöne Tieferlegung. Um die gewünschte Bremsanlage – an der Vorderachse handelt es sich um 370mm Scheiben vom Audi TTRS mit (zuckerguss-weiss lackiertem) 6-Kolben-Sattel von der Keramikbremse des R8 – fahren zu können, verbaute der Niederbayer Achsschenkel vom Leon Cupra R. Die Hinterachse verzögert mit den Serientellern.

Das Audi-Regal war gut gefüllt

Nun wäre es schade gewesen, so eine schöne Bremse hinter einer beliebigen Felge zu verstecken. Also dachte man sich im bayerischen Deggendorf „wenn schon R8, dann richtig“ und verbaute die Originalfelgen eines solchen Sportflitzers. In 8.5x19 Zoll und mit 215/35er Nankangs bereift, machen die hochglanzverdichteten Räder einiges her. Passend zum Rest des Autos ließ Ben die Nabenkappen weiß lackieren.

Der böse Auftritt gelingt dank dem Cupra R Optikpaket

Die richtige Würze hatte der feurige Spanier also schon mal. Es wurde Zeit, das angenehme mit dem Unvermeidbaren zu verbinden. Die Kotflügel wurden in Originaloptik in Blech verbreitert und die Stoßstange angepaßt. Das Ganze um stolze 40mm, um den Wagen trotz Tiefgang noch lenkfähig zu haben.

Die Optik wurde komplett auf den Look des Topmodells Cupra R umgebaut. Dazu zählt die bereits erwähnte Frontschürze, die B- und C-Säulenverkleidungen, „Kleinteile“ wie Grill und Spiegelkappen sowie die Heckstoßstange. Hier wurden die Öffnungen für die Einparkhilfe im Kunststoffschweißverfahren sauber verschlossen. Das „S“ am Heck verschwand, dafür machte sich reichlich schwarzer Klavierlack als Kontrast zum candyweiß der Karosserie breit.

Aussen kross,– innen saftig

Die Marinade für das Festtagsmenü war also komponiert und in die Karosserie einmassiert, jetzt ging es dem Braten an die Füllung. Wie bei einer guten Pute wurde „innen“ erst einmal gründlich aufgeräumt und geleert. Nun war Platz für delikate Zutaten. Benjamin hatte genug vom ewigen Leder und Alcantara, mit dem alle immer ihre Innenräume tapezieren. Er war auf der Suche nach dem besonderen Gewürz, dem Ersatz für all das Salz an dem er sich so satt gesehen hatte.

Jacky als Objekt der Begierde und garantiert alkoholfrei!

Fündig wurde er in seinem ganz persönlichen Safran, dem GTI-Stoff namens Jacky, der genau wie die edlen Blüten aus dem Orient nicht ganz unproblematisch zu bekommen ist. Trotz allem konnte der Feinschmecker aus Ilsfeld noch 16 Meter der karierten Ware auftreiben. „Der Stoff ist ziemlich dick, da hatte der Mathias Junge von INC-Lederdesign seine liebe Mühe, alles faltenfrei zu beziehen,“ erinnert sich Benjamin. Und so tapezierten die beiden auch den hintersten Winkel des Leon-Innenraums mit der Golf-Faser. Himmel, Säulenverkleidungen, der Fußboden – alles gibt sich inzwischen kariert.

Zu gut um wahr zu sein?

Ein abgefahrener Gesamteindruck entsteht. Man staunt ungläubig ob der handwerklichen Perfektion der Umsetzung. Es ist fast ein wenig wie mit den superscharfen Chilischoten. Man probiert, obwohl man weiss dass es so scharfes Essen eigentlich gar nicht geben dürfte.

Angesichts des knallhart umgesetzten Innenraumkonzepts mochten die Seriensitze nicht mehr so recht dazu passen. Also raus damit und an deren Stelle zwei leichte RS2000 Kevlar-Schalen von König montiert. Noch mehr Gewicht sparte Benjamin durch den Entfall der äußeren Lüftungsdüsen. Die baute der Technik-Freak zu Halterungen für sein iPhone um, inklusive Ladefunktion!

Ein eigens aus England importierter Auspuff verleiht dem Seat-Heck den Look eines Leon R32. Dabei steckt unter der Haube ein 1,9 Liter Dieseltriebwerk, das dank der heißen Bits von Oettinger von 105 auf 140 PS erstarkt ist. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Optik auf den ersten Blick täuschen kann. Und wie wichtig die richtige Gewürzmischung im Leben und beim Auto ist.

Text & Fotos: Igor Vucinic

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: Seat Leon 1P

Baujahr: 2009

Motor: 1,9 TDI, Oettinger Chiptuning auf 140 PS

Auspuff: R32-Optik

Räder: Audi R8 Felgen in 8.5x19 ET42, hochglanzverdichtet

Reifen: Nankang in 215/35 R19

Bremsen: vorne TTRS Bremsscheiben mit 370mm Durchmesser und 6-Kolben-Bremssattel von der Keramikbremse des Audi R8, Sattel weiß lackiert, Achsschenkel vom Seat Leon Cupra R, hinten Serienbremse

Fahrwerk: gepfeffert.com made by KW, an der Vorderachse in Clubsport-Ausführung mit verstellbaren Domlagern, an der Hinterachse in der Variante 2

Karosserie: Umbau auf Cupra R Optik mit Heck- und Frontschürze, Verkleidungen, Grill und Spiegelkappen, Seat-Embleme entfernt, Dachantenne und Heckwischer gecleant, Kotflügel in Blech um 40mm verbreitert, Stoßstange angepasst, Rückfahrsensoren im Kunststoffschweißverfahren verschlossen, Anbauteile in Klavierlack schwarz lackiert

Innenraum: Golf 6 GTI Lenkrad, Seat Leon Cupra Schaltknauf, König RS2000 Kevlar-Schalensitze, Cockpit, Dachhimmel, Boden und Verkleidungen mit original „Jacky“-GTI-Stoff bezogen, äußere Lüftungsdüsen zu iPhone-Halterungen umgebaut, Alu-Pedale

Dank an: gepfeffert.com, INC-Lederdesign, Familie und Freunde

1 Kommentar

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    Ausen sieht er super aus, innen find ich es pers. etwas zu viel des Guten (Stoff´s). Schade eigentlich das man überhaupt sehr selten gute Seat´s sieht > im Konzern gehen die etwas neben Audi, VW und Skoda unter. Ich war um so mehr überrascht als ich aktuell gesehen hab das man bei Seat nun schon Voll-LED Scheinwerfer bekommt - das gibts bisher nur in teuren Audi´s, ich kennen keinen VW geschweige denn Skoda wo es das gibt?!

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