Doppel-Fett-Stufe

OEM und Kompressor-Update für den Jetta 2 VR6

Doppel-Fett-Stufe: OEM und Kompressor-Update für den Jetta 2 VR6
Erstellt am 23. März 2015

Einmal Jetta, immer Jetta! Hans Gale hat sich schon vor Jahren mit dem Stufen-Virus infiziert, seine Auswirkungen seht Ihr nun anhand seines Jetta VR6-Kompressor. Wie viele Jetta es im Laufe der Zeit waren, mit denen Hans unterwegs war, kann er heute auf die Schnelle gar nicht mehr beantworten. Nur ein Exemplar blieb dem Österreicher in Erinnerung, was wohl am verbauten 1.8T mit K04-Lader lag.

Aber auch dieser Jetta reichte dem VW-Fan irgendwann nicht mehr. Statt auf einen weiteren Umbau begann Hans direkt ein neues Projekt. Ein älterer Herr aus der Nachbarschaft trennte sich zum perfekten Zeitpunkt von seinem Stufen-Golf.

Vom Opas Liebling zum Renner

Bei lächerlichen 83.000 Kilometern auf dem Tacho und einem sehr guten Allgemeinzustand musste Hans nicht lange überlegen. Da war es auch egal, dass nur ein 1,6-Liter-Motörchen mit 70 PS unter der Haube werkelte.

In der heimischen Garage wartete bereits ein 2.8-Liter-VR6-Motor eines Golf 3 auf seinen neuen Einsatzort. Nach dem 20V-Turbo des vorangegangenen Jetta-Projekts sollte nun VR6-Sound aus dem Ansaugtrakt und den Endrohren ertönen.

39 Bilder Fotostrecke | Doppel-Fett-Stufe: OEM und Kompressor-Update für den Jetta 2 VR6 #01 #02 Zuvor waren aber noch einige Arbeiten zu erledigen. So ließ Hans alle Träger und Achsteile sandstrahlen und anschließend Pulver-beschichten. Sämtliche Lager und Schrauben wurden gegen neue Exemplare ausgetauscht und so die „innere Uhr“ des Jetta technisch wieder auf Null gedreht.

Mehr Leistung, bitte!

Dem VR6-Treibwerk spendierte Hans im Zuge des einjährigen Komplettumbaus gleich noch eine kräftige Leistungs- und Drehmomentsteigerung. Unter Zuhilfenahme eines RUF-Kompressorumbaus zerren heute gut 320 PS an den 17-Zoll-Felgen.

Im Hinblick auf die Standfestigkeit bekam der Block Wössner-Kolben und H-Schaftpleule verpasst, Nockenwellen und Ansaugbrücke stammen vom großen Bruder, dem 2,9-Liter-VR6 des Corrado. Mehr Leistung blieb allerdings bei weitem nicht die einzige Neuerung am Jetta.

Die Stufe sollte schöner werden

Optisch sorgen seit dem Umbau Radlaufverbreiterungen des Golf G60 und schmale 16V-Zierleisten für den modernen Look der frühen 90er Jahre. Ansonsten hat es sich dann auch schon fast in Sachen Karosserie-Updates.

Scheinwerfer sind nicht gleich Scheinwerfer

Nur ein Update konnte sich Hans nicht verkneifen. Statt der serienmäßigen Jetta-Scheinwerfer kamen an seinen Wagen die Front des Rallye-Golf und damit die etwas flacheren Scheinwerfer zum Einsatz. Und selbst nach 25 Jahre – ja so alt ist dieser Look schon – passt eine Rallye-Front noch immer zur zweiten Baureihe des Jetta und Golf.

Lowtec sorgt für Tiefe

Fahrwerkstechnisch bringt ein Lowtec-Gewindefahrwerk in Megalow-Ausführung, zusammen mit verstellbaren Domlagern an der Vorderachse die Karosserie gut 80 Millimeter näher zum Asphalt. Anders als üblich blieb Hans beim 4 x 100er Lochkreis der zweiten Generation Jetta. Um dennoch eine größere Bremsanlage montieren zu können, stellte K-Sport 310er Spezialscheiben und 6-Kolben-Festsättel als Plug & Play-Upgrade zusammen. Ebenfalls Plug and Play verlief der Umbau an der Hinterachse auf G60-Format. Zwischenzeitlich ist diese aber schon wieder Geschichte, stattdessen sorgt heute eine 280er Bremsscheibe sowie 4-Kolben-Porschesättel an der Hinterachse für Verzögerung.

OEM auch im Innenraum

Die inneren Werte des Jetta können sich selbstverständlich gleichfalls sehen lassen. Wieder einmal lieferte ein G60 die passenden Teile. Diesmal in Form eines geschäumten Armaturenbrettes und Recaro-Sportsitzen. Letztere sind genau wie die Rückbank frisch aufgepolstert und mit Leder bezogen.

Ganz ohne BBS ging es nicht.

Obendrein sorgt ein polierter Überrollbügel mit Kreuzstrebe für passive Sicherheit. Auch wenn BBS für seine Felgen weltbekannt ist, Hans wollte etwas anderes an den Achsen und auf der Lenksäule haben. Neben Felgen lieferte BBS in den 90er Jahren nämlich auch Sportlenkräder und mit genauso einem Lenkrad steuert Hans aufs 2015er Treffen am Wörthersee zu.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Jetta 2

Baujahr: 1991

Motor: Umbau auf 2,8-Liter-VR6, Wössner-Kolben, H-Schaft-Pleuel, Nockenwellen und Ansaugbrücke vom 2,9er, Umbau auf RUF-Kompressor Stufe 2, Alu-Riemenscheiben, Fächerkrümmer, 100-Zellen-Rennkat, 3-Zoll-Auspuffanlage

Getriebe: Schwungrad erleichtert, Corrado VR6-Getriebe

Fahrwerk: Lowtec Megalow-Gewindefahrwerk mit verstellbaren Domlagern,

Bremsen: vorn Umbau auf K-Sport 6-Kolbensättel mit 310er Scheibe, hinten vom G60

Räder: RH ZW1 in 8x17 und 8,5x17

Reifen: Falken rundum in 195/40 R17

Karosserie: Radläufe vom G60, Rallye-Golf-Front, schwarz-rote Hella-Heckleuchten

Innenraum: geschäumtes G60-Armaturenbrett, Tachoanpassung auf 300 km/h Skala, lackiertes BS-Lenkrad, Edition One G60-Sitze neu mit Leder bezogen, schwarzer GTI-Teppich, Rückbank in Leder, polierter Überrollbügel aus Edelstahl

ICE: Pioneer-Headunit, Doorboards Eigenbau

Dank an: meine Freundin Claudia, Thomas Horvath und alle die noch geholfen haben

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