Dem Wolf sein Golf - VW Golf 1 als echter Klassiker

Klassiker der ersten Serie: Golf 1 in Top-Zustand und dennoch in Gebrauch

Dem Wolf sein Golf - VW Golf 1 als echter Klassiker: Klassiker der ersten Serie: Golf 1 in Top-Zustand und dennoch in Gebrauch
Erstellt am 15. Juli 2009

Millionenfach wurde er gebaut und verkauft. Und doch zählt er heute zu den gesuchten Klassikern. Wohl dem, der einen gut erhalten VW Golf 1 besitzt. Franz Wolf weiß um so mehr, was er an seinem Einser hat. Schließlich zeigt der Tacho des 76er Exemplars gerade einmal 33.000 Kilometer. Dabei hätte ein Feuer dem Golf fast das Leben gekostet, gab am Ende aber den Anstoß zur heutigen Top-Optik und Zustand.

Dieser Golf 1 braucht mit seinem Alter nicht zu schummeln, hier waren die kleinen Rückleuchten schon immer an Bord.



In letzter Sekunde konnte Franz damals seinen VW Klassiker aus der Halle rollen und so das gute Stück in Sicherheit bringen und vor dem sicheren Flammentod retten. Ganz unbeschädigt kam der Golf aber dennoch nicht davon. Der Rauch und die Asche hatten bereits ihre Spuren am über 30-jährigen Lack hinterlassen, der bis zu diesem Zeitpunkt fast wie frisch aus dem Werk aussah.

Schließlich hatte der Einser die gerade einmal 33.000 Kilometer auf dem Buckel. Eine fast unvorstellbare Laufleistung, sind es doch gerade einmal rund 1.000 Kilometer, die der Golf bis heute im Durchschnitt jährlich hinter sich bringen musste.

Angesichts dieser Minderlaufleistung störte sich Franz beim Kauf auch nicht am kleinen Motor und der nicht vorhanden Sonderausstattung. Für ihn zählte nur die Basis und an der gab es bis auf ein paar kleine Stellen nichts zu bemängeln.

Benzindirekteinspritzung und DSG – Fehlanzeige!

Angetrieben wird und wurde der Golf seit 1976 von einem 1,1 Liter Benziner, der ganz ohne technische Raffinessen wie Benzindirekteinspritzung oder sonstwas daher kommt. Hier übernimmt die Gemischaufbereitung ganz einfach ein mechanischer Vergaser. Auch beim Schalten ist nach wie vor Handbetrieb angesagt. Mit gerade einmal vier Vorwärtsgängen hat es sich dann auch schon.

Der kleinste Motor im Golf 1-Programm, na und!



Ganz im Gegensatz zum aktuellen Golf 6. Der ist mit bis zu sieben Gängen, die sich perfekt von selbst einlegen, ausgestattet. Franz sorgte unter der Haube nur dafür, dass alles so aussieht, als wäre der Motor gerade erst eingebaut wurden. So erhielten alle schwarzen Bauteile einen neuen gleichfarbigen Überzug. Andere Teile ließ Franz ,wie sie original waren, mit gelbem Zink neu beschichten. Mit frischem Öl, Zündkerzen und Filtern war dann vollbracht. Und nicht nur Franz ist zuversichtlich, dass der kleine VW-Motor auch die nächsten 30 Jahre treu seinen Dienst leisten wird.

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Frischer Lack gegen den Rost der letzten 30 Jahre

Im Motorraum hatte der Brand in Franz Halle keine nennenswerten Spuren hinterlassen. Auf dem Lack des Golf 1 schon. Da konnte auch eine Politur nicht mehr helfen. Also wurde der Einser neu im originalen, roten Farbton lackiert. Franz nutzte diese Gelegenheit, um das bereits angerostete Frontblech zu wechseln und die Radlaufkanten umzulegen und die Radläufe etwas zu ziehen, im Wissen an die kommenden Umbauten.

Weitere Änderungen sucht man am Blech des Golfs vergebens. Einzig in Sachen Felgen und Fahrwerk gab es ein kleines Update. Mit der serienmäßigen Optik der 155 SR13 Reifen konnte Franz nicht all zu viel anfangen. Dafür um so mehr mit dreiteiligen BBS-Felgen. Die überarbeiteten Räder in 7 x 15 Zoll glänzen heute mit polierten Felgenbetten und hochglanzverdichteten Felgensternen.

Mit 165 Millimeter fallen die Reifen unwesentlich breiter als die Originalen aus. Optisch liegen jedoch Welten dazwischen. Keine Welt, sondern satte 150 Millimeter Tieferlegung beträgt die Absenkung des Karosserieniveaus nach dem Einbau eines Weitec-Gewindefahrwerkes. Was nun auch erklärt, warum Franz die Radläufe dieses Klassikers bearbeitete.



Die Motorhaube des Golf 1 kommt noch ohne die vordere Sicke daher.

Zurück in die 70er

Sooo genügsam war man in den 70er Jahren noch.



Der Innenraum bietet einem einen Blick zurück in die 70er Jahre. Hier kann der Golf mit Details wie dem typischen “Titten-Tacho“ glänzen. Einen Drehzahlmesser, Mittelkonsole oder Radio sucht man hier übrigens vergeblich. Als Basis-Golf auch nicht weiter verwunderlich und dennoch war der Golf damit in Sachen Komfort seiner Zeit und so manchen Mitbewerber weit voraus.

Serienmäßig ohne!

Die Vordersitze des Einsers liefen noch ohne Kopfstützen vom Band. Dafür aber mit einem coolen schwarz-weißen Karomuster. Das gefiel Franz so gut, dass er sich daraus ein passendes Jacket schneidern ließ. Den Weg zum Autosattler – in diesem Fall eine Sattlerin - musste er ohnehin antreten, denn der Fahrersitz hatte trotz der geringen Laufleistung einige Gebrauchsspuren aufzuweisen. Da kam es auf ein paar Meter mehr Stoff nicht an.

Der Einser präsentiert sich abgesehen vom Sportlenkrad im Innenraum im Look des Jahre 1976, was Franz auch so lassen will, denn dieser Golf 1 ist ein echtes Original und das soll er schließlich auch bleiben.

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 1 Typ 17

Baujahr: 1976

Motor: 1,1 Liter Vierzylinder, Zündanlage mit Unterbrecher, Vergaser, 50 PS Motorteile neu schwarz lackiert

Getriebe: 4-Gang Schaltgetriebe

Bremsen: Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten

Räder: BBS-Felgen in 7J x 15 Zoll ET 25 rundum, Felgensterne hochglanzverdichtet, Schüsseln poliert

Reifen: 165/50 R15 rundum Typ Bridgestone

Fahrwerk: Weitec-Gewindefahrwerk

Karosserie: komplett original belassen, neu lackiert, Motorhalter und Türschlösser neu gelb verzinkt, Radläufe leicht gezogen und Kanten umgelegt, Frontblech neu eingeschweißt

Innenraum: Fahrersitz neu bezogen, Sitze ohne Kopfstützen, Karomuster-Stoff, kein Drehzahlmesser, 30er Viktor-Sportlenkrad

ICE: kein Radio, keine Lautsprecher

Dank an: Matthias Lieb, Charly, Diana Mayer Autosattlerin, Hagge

92 Bilder Fotostrecke | Dem Wolf sein Golf 1: Top-Zustand und dennoch in Gebrauch: #01 #02

1 Kommentar

  • Audi-RS4

    Audi-RS4

    Schön das ihr auch mal solche Autos zeigt es muss ja nicht immer ein 16V Turbo im Einser sein.

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