Corrado "four" motion - dank 490 Bi-Turbo-PS

Bewegungstherapie auf allen Vieren für den Corrado

Corrado "four" motion - dank 490 Bi-Turbo-PS: Bewegungstherapie auf allen Vieren für den Corrado
Erstellt am 6. März 2013

Wieso baut Volkswagen eigentlich keine leistungsstarken Coupés mit Allradantrieb? Blickt man in der VW-Geschichte einmal zurück, entdeckt man schnell, dass der erste Scirocco, der Scirocco 2, der Corrado und auch der aktuelle Scirocco 3 – bis hin zum Scirocco R - mit einem simplen Frontantrieb ausstaffiert waren bzw. sind. Dies wollte Christian Schilling nicht länger hinnehmen und rückte dem Missstand selbst zu Leibe. Seitdem werden an seinem Corrado alle vier Räder mit Motorleistung versorgt und die ist inzwischen dank V6-Turbotechnik auf stattliche 490 PS angewachsen.

Bevor es aber soweit war, und Christian das erste Mal richtig Gas zu geben zu konnte, müssen wir die Zeit ganze 13 Jahre zurückdrehen, wo nämlich im Jahr 2000 der Corrado als originaler G60 in seinen Fuhrpark kam.

Ein Corrado wie es keinen zweiten gibt

Den eigentlichen Umbau zur hier gezeigten Umbaustufe brachte der 29-Jährige während der letzten fünf Jahre über die Bühne. Das Styling sollte wie kein zweites werden. Von verchromten Motoren, Volllederausstattungen und fetten Musikanlagen hält Christian nämlich so rein gar nichts. Für ihn zählt nur eins: Das Leistungsgewicht!

2 x K04 = doppelter Fahrspaß

Kein Wunder also, dass der Corrado sich von seinem G60-Motor verabschieden musste. Seinen Platz nimmt heute eine 2,8-Liter-V6-Motor ein, der einst im Golf 4 arbeitete. Mit seinen 24 Ventilen und 204 PS bot der Motor mit den Kennbuchstaben “AUE“ beste Voraussetzungen für die anstehende Leistungssteigerung.

Gleich zwei K04-Turbolader sorgen für den nötigen Ladedruck. Damit der Druck im Motor fürs Material im erträglichen Rahmen blieb, bestückte Christian den Motorblock mit Rennsportkolben der Marke JE-Pistons. Zusammen mit dem H-Schaft-Pleuel sinkt die Verdichtung auf 8,5:1 ab, was für einen Turbo-V6 perfekt ist.

Mittels Rallye-Golf-Ladeluftkühler wird die verdichtete Luft dann abgekühlt, bevor sie zusammen mit dem Kraftstoff, der aus größeren Düsen kommt, im Brennraum zur Explosion gebracht wird. Ein zusätzliche Kraftstoffpumpe und ein Catch-Tank im Kofferraum sorgen dafür, dass der Benzindruck immer stimmt.

Die freigesetzte Leistung wird von einer abgespeckten Schwungscheibe und einer Sachs-Sintermetallkupplung an ein R32-6-Gang-Getriebe geschickt. Von da aus verteilt es sich dank des 4Motion-Antriebs auf alle vier Räder.

Corrado Allradumbau – Ein Job für echte Profis

Serienmäßig waren alle Corrado ausschließlich als Fronttriebler ausgelegt. In Szene-Kreisen sind jedoch schon länger Allrad-Corrado unterwegs, die nachträglich umgebaut wurden. Für Christian ein Grund mehr es ihnen gleich zu tun. Ein Golf 2 mit Syncro-Antrieb war recht schnell besorgt und lieferte die wichtigsten Teile wie Differential, Achse, Querlenker, Antriebswellen und den Tank.

Die Blechteile kamen fast komplett vom VW-Händler und das waren nicht gerade wenig. Sehen kann man davon heute fast nichts mehr. Die komplette Arbeit steckt unter dem nun angehobenen Kofferraumboden und das sollte nur vom Profi erledigt werden. Aber wie uns Christian bestätigt, hat sich jede Minute an Arbeit dafür gelohnt.

Haldex statt Visco-Kupplung

Seine 490 PS bringt der V6-Bi-Turbo ohne Traktionsverluste via 17-Zoll-Porsche-Felgen auf die Straße. Mit Hilfe eines langen sechsten Ganges sind 300 km/h kein Problem und der Corrado konnte schon so manchen Zuffenhausener-Pilot ins Lenkrad beißen lassen. Damit sich die Kraft möglich effektiv verteilt, tauschte Christian die Visco-Kupplung gegen die moderne Haldex-Kupplung des 4Motion-Systems. Eine spezielle Haldex-Steuerung im Innenraum ermöglicht eine individuelle Kraftverteilung.

Weniger ist hier mehr!

Damit die Optik zur Leistung passt, ging Christian einen radikalen Weg. Er schmiss alles, aber wirklich alles Überflüssige raus. Im Innenraum des Corrado-Turbos herrscht das nackte Blech vor. Türverkleidungen, der Dachimmel, Teppichboden, Mittelkonsole oder die elektrischen Fensterheber flogen konsequent von Bord.

Dafür bekam die Blechlandschaft einen vollständigen Überzug in Wagenfarbe. Auf Nummer sicher ging der Corrado-Fan mit dem Einbau einer Rennsport-Zelle aus dem Motorsport. Fest mit der Karosserie verschweißt sorgen stabile Rohre für Sicherheit und eine verwindungssteife Karosserie. Christian ging sogar so weit, dass die Zelle bis in den Motorraum verlängert wurde und sich an den Domen abstützen kann.

Gewicht, nein danke, Leistung, ja bitte

63 Bilder Fotostrecke | Corrado „four“ motion – dank 490 Bi-Turbo-PS: Bewegungstherapie auf allen Vieren für den Corrado #01 #02 Ein kompletter Verzicht auf alles sollte bei diesem Projekt dann doch nicht gemacht werden. So gab es im Innenraum zur Zelle passend eine CNC-gefräste, offene Schaltkulisse und ein 360er OMP-Lenkrad, für den richtigen Seitenhalt sorgen Sparco-Vollschalensitze und 4-Punkt-Renngurte.

Einzig in Sachen Leistung soll dieser Corrado noch Zuwachs bekommen. In diesem Winter stand deshalb ein Update in Form von zwei VTG-Ladern vom Porsche 997 an, um das Leistungsgewicht weiter optimieren zu können…

 

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Corrado 53i
Baujahr: 1991
Motor: Umbau auf V6-24V-Motor mit Kennbuchstaben AUE, zusätzlicher Umbau auf Bi-Turbo mit K04-Ladern, geänderte Kolben, Verdichtung auf 8,5:1 reduziert, Setrap-Ölkühler, großer Ladeluftkühler, kurze Ansaugbrücke, Catch-Tank und zusätzliche Benzinpumpe, H-Schaft-Pleuel, 2 x 100-Zellen-Kat, 76er Abgasanlage in Edelstahl
Getriebe: erleichterte Schwungscheibe, 6-Gang-Getriebe vom R32, Abstützung für die Getriebeeingangswelle,
Fahrwerk: G60-Achse vorn, hinten Umbau auf Rallye-Golf-Achse mit 4Motion Haldexkupplung, Haldex-Steuerung im Innenraum, Bilstein-Stoßdämpfer mit H&R-Federn, Stabi vorn von H&R, hinten Passat Syncro-Stabi, Domstreben vorn und hinten verschweißt
Bremsen: Vorderachse mit 305er Brembo-Anlage vom Ibiza Cupra und 4-Kolben-Bremssätteln, hinten vom Passat G60 Syncro
Räder: Porsche Boxster Felgen in 8,5J x 17 Zoll ET 50 rundum, Lochkreisadapter von 4 x 100 auf 5 x 130
Reifen: GF Goodridge in 205/40 R17 rundum
Karosserie: Karosserie gecleant (ohne Seitenblinker, VW-Zeichen, Dachantenne u. Spritzdüsen), Kennzeichenblende hinten in Blech, zusätzlicher Lufteinlass im Stoßfänger vorn, Bodengruppe für 4Motion geändert, Rieger-Kühlergrill und -Grillleiste, Einarmwischer
Innenraum: komplette Rennsportzelle verschweißt (bis auf die Dome im Motorraum, komplette Innenausstattung entfernt, CAE-Schaltkulisse, Sparco-Vollschalensitze, Zusatzinstrumente für Ladedruck, Abgastemperatur, u. Allradsteuerung, 350er OMP-Lenkrad, überflüssige Halter entfernt, Innenraum komplett lackiert.
ICE: komplett entfernt
Dank an: DTH Turbotechnik für die Abstimmung

 

2 Kommentare

  • sibbelysalat

    Sibbelysalat

    Geht die Habue da überhaupt noch drauf?
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    in so einem Rennwagen würde ich gern mal mitfahren

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