Aufgebrezelte VW und Audi dominieren das Straßenbild, auch am Wörthersee. Doch woran liegt es eigentlich, dass so vergleichsweise wenig getunte Autos der Marke BMW anzutreffen sind? An der Basis kann es jedenfalls nicht mangeln. Die bayerischen Motorenwerke produzieren schnittige und aggressiv gestylte Fahrzeuge, die eigentlich nur einer minimalen Optimierung bedürfen, um sie noch ein wenig attraktiver und individueller zu machen. Also ein klassischer Fall von „Felgen, Fahrwerk, Fertig“.
Der Sechszylinder-Diesel sorgt für reichlich Vortrieb im BMW
Die Grundlage für Paul Scheffers flotten Dreier lief bereits im Serienzustand angenehm motorisiert vom Band des BMW-Werks. Die mineralgrau-metallic lackierte Limousine der Baureihe F30 verließ die Produktionshallen 2013 und spulte einige tausend Kilometer beim Vorbesitzer ab, ehe sie im Februar 2015 als top-gepflegter Jahreswagen in die Hände von Paul Scheffer kam. Nun ist der Reihensechszylinder-Diesel im 330d mit seinen 258 serienmäßigen PS und einem Drehmoment von 560 Nm bereits knapp über Leerlaufdrehzahl nicht gerade ein Kind von Traurigkeit. Doch getreu der Devise „das Bessere ist der Feind des Guten“ bekam die lässige Limo ein BMW M Performance Power Kit für noch mehr Leistung verpasst. 320 PS und stramme 640 Newtonmeter gibt Paul als neue Ausbeute an.
Mit Gewindefahrwerk und BBS-Felgen optisch nachgeschärft
Dermaßen nachgeschärft, machte die Serienoptik des BMW keinen Sinn mehr. Als viel zu hoch empfand der Schwandorfer Autofreak, der in der Vergangenheit zumeist Fahrzeuge mit dem VW-Emblem im Kühlergrill bewegte, seinen „flotten Dreier“. Abhilfe schaffte ein spezielles Gewindefahrwerk auf H&R-Basis, das Paul bei AH Exclusive Parts orderte. Gute 12 Zentimeter weniger Bodenfreiheit brachte diese Maßnahme. Zusammen mit modifizierten BBS Felgen stand der 3er da wie eine Eins. An der Vorderachse lauten die technischen Daten der BBS GT 002 Räder 8,5x19 ET20, die Hinterachse bekam BBS GT 003 in 10x19 ET20 verpasst. Entgegen dem allgemeinen Trend zu Glanz und Chrom ließ Paul sie Felgen schwarz pulvern.
Was nicht passt, wurde passend gemacht
43 Bilder Fotostrecke | BMW 330d flachgelegt: Pauls flotter Dreier Durch die von vorn montierten Felgensterne ergibt sich eine Einpreßtiefe von 40 Millimetern. An der Vorderachse war noch Platz für 20mm Spurplatten pro Rad. Damit schaffte man den Spagat zwischen Freigängigkeit und Platz zur BMW Performance Bremsanlage, deren gelochte Scheiben zwischen den BBS Speichen durchblitzen. Hankook Reifen in 225/35 und 255/30 stellen den Kontakt zur Straße her. Erwartungsgemäß sorgte die Kombi aus breiten Rädern und sattem Tiefgang für Stress mit den Radläufen. Hier schaffte Paul Feifer von „OC13B“ Abhilfe, indem er individuell angefertigte Sturzdomlager lieferte.
Der Flotte Dreier: Salonfähig und in der Gesellschaft angekommen
So einfach und effektiv kann das Rezept für einen „flotten Dreier“ sein. Wenn die Basis stimmt, reichen oftmals wenige gezielte „Eingriffe“ um ein eindrucksvolles Ergebnis zu erreichen und die Tuningszene um ein weiteres, interessantes Projekt zu bereichern. Dabei muss es nicht zwingend immer ein Auto aus dem Hause VW sein. Denn auch bayerische Mütter haben schöne Töchter.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: BMW 330d Limousine
Baujahr: 2013
Motor: 3.0 Liter Sechszylinder-Turbodiesel mit BMW M Performance Power Kit, 320 PS
Getriebe: original
Fahrwerk: AH Exclusive Gewindefahrwerk auf H&R-Basis, Sturzdomlager von OC13B
Bremsen: Original BMW Performance Vier-Kolben-Festsattel Bremsanlage an der Vorderachse
Räder: vorne BBS GT 002 in 8,5x19 ET20 (eff. ET40), schwarz gepulvert, Stern von vorne montiert, hinten BBS GT 003 in 10x19 ET20 (eff. ET40), schwarz gepulvert, Stern von vorne montiert
Reifen: Hankook, vorne in 225/35 R19, hinten in 255/30 R19
Karosserie: Original, mit serienmäßigem BMW M-Paket, mineralgrau-metallic
Innenraum: Serie
Dank an: Paul Feifer, Martin Englmeier, Alois Hankofer, Dennis Vasold
1 Kommentar
Trimode
31. März 2016 22:13 (vor über 9 Jahren)
Schreibe einen Kommentar