Verchromter Motor, Achsen und Getriebe - alles ganz nett! Doch es geht auch anders. Sven Maronn verpasste seinem VW Jetta der zweiten Baureihe einen anderen Style: Im Race-Look und möglichst puristisch, aber dennoch exklusiv sollte der US-Jetta werden. Mit einem Audi-Turbo-Motor unter der Haube hat der “Hot Brownie“ auch noch so richtig Dampf, um der Optik gerecht zu werden.

Race Style, ein Look der leider viel zu oft unterschätzt wird. Auch auf VW Treffen haben es die Anhänger dieses Outfits nicht ganz leicht bei der Jury des „Show and Shine“-Wettbewerbes. Eigentlich schade und zu Unrecht. Denn Arbeit steckt in so manchem Racer ebensoviel. Ein glänzender Motor sieht vielleicht schick aus, doch fährt er sich auch noch so?

Coupé Spiegel gehören nunmal an ein Coupé

Eine Frage, die sich bei Svens Jetta nicht stellt. Sein Jetta geht ab wie “Schmidts Katze“. Denn unter der Motorhaube des 87er Jetta steckt ein 1.8 T-Motor aus dem Audi A3. Erst mit Hilfe des 20Ventiler-Turbos war der angepeilte Race-Style so richtig perfekt.

Bevor der Motor jedoch das erste Mal gestartet werden konnte und sollte, musste der ganze Rest des Jetta auf Vordermann gebracht werden. Basis bildet ein mittlerweile seltenes zweitüriges US-Modell des VW Jetta 2. Der Serienzustand war ab dem Tag des Kaufes passé für das Jetta Coupé. Von nun an ging es Schlag auf Schlag und der erste Eindruck, dass am Blech kaum etwas geändert wurde, täuscht gewaltig.

Fangen wir am besten ganz vorn an. Hier kommt ein Kühlergrill vom Rallye-Golf zum Einsatz, die Scheinwerfer stammen vom BMW E36, zu ihren Gunsten wurde die Motorhaube verlängert und die Kotflügelecken weiter nach innen gezogen. Der CL-Stoßfänger entpuppt sich bei genauer Betrachtung als super seltene Golf- oder auch Jetta 2-US-Stoßstange. Kleinigkeiten wie ein Einarmwischer, die Corrado-Spiegel oder der 16V-Spoiler gehen hier schon fast unter.

BMW E36 Scheinwerfer passen ziemlich gut in den Golf 2

Gezogene Radläufe mit neu geformten Radlaufkanten im originalen Look findet man ebenfalls am US-Jetta. Die Seitenschweller aus Blech steuert der Golf 3 bei.

Der "Sprit" in Svens Jetta nimmt völlig neue Wege

Auf Zierleisten und Türgriffe wollte Sven gleich völlig verzichten, auf den Tankdeckel eigentlich auch. Also müsste ein neuer Platz dafür gesucht werden. Fürs Heck war ohnehin ein Update geplant. Hier verkleinerte der Schrauber die Rückleuchten und schon war Platz, um auch dem Tankdeckel ein neues Zuhause bieten zu können.

Mit den kleinen Rückleuchten und dem verlängerten Heckdeckel bekam der Jetta auch noch ein verlängertes Dach, das sich bis über die Heckscheibe zieht. Passend zum vorderen Stoßfänger gab es auch hinten eine US-Stoßstange für den Jetta. Die fällt deutlich dicker aus, als die normale CL-Stoßstange. Mit dem Einbau des KW-Gewindefahrwerks und der Montage der CPM-Alufelgen - die nicht zufällig an BBS-Felgen erinnern – war es in Sachen Blecharbeiten an der Karosserie getan.

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Pause hatten Schweißgerät und Flex dennoch nicht. Unter der Motorhaube und im Kofferraum war noch Einiges zu tun. Das neue Zuhause des Audi 1,8T Motors sollte möglichst aufgeräumt ausfallen, also wurde hier gecleant, was die Dome so hergaben, Kabel versteckt und alles zur Karosserie passend in einem braunen Farbton aus dem Chrysler-Regal lackiert.

Als Antrieb des Jetta kommz heute ein 1,8T Motor aus dem A3 zum Einsatz

Der 20-V -Audi-Motor kommt mit einer selbst gebauten Motorabdeckung und lackierten Ladeluftrohren daher. All zu viel bekommt man also nicht zu Gesicht. Immerhin verlängerte Sven nicht nur die Motorhaube sondern auch den Schlossträger. Der schiebt sich nun weit in den Motorraum und verdeckt einen großen Teil des Motors und versteckt den Kühler sowie den Lüfter vollständig.

Nicht zu verstecken muss sich der Innenraum. Hier beweist Sven sein Geschick in Sachen cleaner Optik weiter. Der gesamte Innenraum kommt mit einem Mix aus Retro und Racing daher. Reichlich Retro musste beispielsweise an das braune Armaturenbrett und die Mittelkonsole ran. Racing versprühen hingegen der lackierte Überrollkäfig, die König Schalensitze und Hosenträgergurte.

Das Digifiz ist heute eines der gesuchten Bauteile der Golf 2 Baureihe

Beim Tacho wäre sicher sogar der gute KITT neidisch geworden. Sven überträgt die Ausgabe der wichtigsten Fahrzeugdaten an ein Digifiz, das mit allerlei Lampen und Anzeigen glänzen kann und absolut kultig im Golf wirkt.

Statt einer Rücksitzbank machen sich im Jetta nur die vielen zusätzlichen Streben des Käfigs breit. Die Hubablage verschwand sogar gleich komplett.

Für Steifigkeit ist dank des Käfigs und der Domstrebe bestens gesorgt. Neben den lackierten hinteren Raddomen entdeckt man die Batterie und den Zulauf des umgelegten Tankdeckels.

Ihr seht also, es geht durchaus auch ohne Chromteile im Gegenwert eines Kleinwagens.

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Jetta 2 US-Modell

Baujahr: 1987

Motor: 1,8T vom Audi A3, Kennbuchstabe AEB, Zylinderkopf bearbeitet, EGB Abgasanlage, Schlossträger verlängert, Motorraum gecleant, Leistung ca. 175 PS

Getriebe: Jetta 2 Getriebe, Schwungscheibe erleichtert

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk, 16V Stabis, Domstreben vorn und hinten,

Bremsen: G60 Bremsanlage rundum

Räder: CPM Räder. Felgenstern in Wagenfarbe lackiert, in 8J x 15 Zoll

Reifen: 195/45 R15 Dunlop SP 9000

Karosserie: Motorhaubenverlängerung, BMW E36 Scheinwerfer, Türgriffe und Seitenleisten entfernt, Corrado Spiegel, Tankdeckel verlegt, Dach an der Heckscheibe verlängert, Radläufe gezogen, Rückleuchten gekürzt, Seitenschweller vom Golf 3, US-Stoßstangen vorn und hinten, Lackierung in Braun von Chrysler, Einarmwischer,

Innenraum: braunes Armaturenbrett, Momo Lenkrad, Digifiz Tacho, brauner Teppich, König Schalensitze, golden lackierter Überrollkäfig aus Stahl, Batterie im Kofferraum, Rückbank und Hutablage entfernt, Seitenwände hinten lackiert

ICE: Zenec Radio, 2 Wege-System vorn

Dank an: Thomas und René

56 Bilder Fotostrecke | American Idol – US Jetta 2 im Race Style: 1,8-l-Turbo-Power und sportlicher Innenraum #01 #02