Zu Gast beim Rallycross-Weltmeisterschaftsfinale

VW-Pilot Johan Kristoffersson setzt seine Siegesserie im Polo fort

Zu Gast beim Rallycross-Weltmeisterschaftsfinale : VW-Pilot Johan Kristoffersson setzt seine Siegesserie im Polo fort
Erstellt am 27. November 2018

Fliegende Autos, krasse Drifts, beinharte Zweikämpfe und dazu noch spektakuläre Boliden mit knapp 600 PS - das ist die Rallycross-WM WRX! Vau-Max.de war beim großen Finale in Kapstadt dabei und konnte den erneuten Sieg des überlegenen VW Polo R WRX bejubeln.

Spektakel für die Fans

Rallycross – das ist eine ganz eigene Welt im Motorsport. Hier werden dem Zuschauer noch echtes Racing und knallharte Fights geboten. Die Events sind mit kurzen, knackigen Sessions, kompakten Strecken und viel Fan-Nähe komplett auf die Zuschauer zugeschnitten. Die auf Kleinwagenchassis basierenden Allrad-Boliden mit bis zu 570 PS  tragen ihren Teil zur weltweiten Begeisterung teil. Auch in Deutschland wächst die Fangemeinde stetig. Für uns die perfekte Gelegenheit, der freundlichen Einladung von Volkswagen Motorsport zu folgen, und das Finale der WRX in Kapstadt live auf dem Killarny-Raceway anzuschauen.

Überlegene VW Polo mit Werksunterstützung

Schließlich ist das Team PSRX aus Schweden, dank des Supports von Volkswagen, mit dem Polo extrem erfolgreich in dieser aufwendigen und hart umkämpften Meisterschaft. PSRX-Pilot Johan Kristoffersson stand schon vorab als alter und neuer Champion fest. Dank einer konstanten Leistung über die gesamte Saison hinweg war ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen, während der legendäre Petter Solberg noch um den zweiten WM-Platz kämpfte.

Anreise mit Hindernissen

Den ersten Schreckmoment erlebte das gesamte Rennteam allerdings schon lange, bevor sich das erste Rad drehte. Durch schlechtes Wetter verzögerte sich die Anlieferung der beiden Renn-Polos und des gesamten Equipments per Schiff derart, dass selbst am Freitag vor dem Rennwochenende die Boxen noch komplett leer standen. Als dann am Abend endlich der Frachter entladen werden konnte, hatte das Team bereits den „Shakedown“, also die erste Testfahrt des Wochenendes, verpasst. Eigentlich ein klarer Nachteil, den das erfahrene Team und vor allem die Piloten aber schnell kompensieren konnten. „Schnell“ ist hier durchaus wörtlich zu nehmen, denn Champion Johan Kristoffersson stieg am Samstag quasi kalt in sein Auto und legte auf Anhieb die Bestzeit der ersten Session hin. Was für eine Antwort!

Blitzstarter Kristoffersson

In diesem Stil machten die beiden Volkswagen-Fahrer dann das ganze Wochenende weiter. Vor allem Kristoffersson ließ den Polo R Supercar fliegen, dass es ein echter Leckerbissen nicht nur für Motorsportfans war. Das Geheimnis des Schweden: sein extrem guter Start, mit dem er sich sofort aus der Gefahrenposition bringt. „Es geht dabei nicht nur um Reaktionsschnelligkeit, sondern es ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Nur wenn alles perfekt passt, kannst du die Power auf die Straße bringen“, schildert Johan den Startvorgang. Wie wichtig solch ein guter Start ist, zeigen bereits die vier Qualifikationsläufe in Kapstadt.

Ungestrafte Rempeleien

Beim Rallycross wird auf Kontakt gefahren. Kleinere und sogar größere Schubser und aktiver Lackaustausch sind völlig normal. Was jedem Formel-1- oder DTM-Regelhüter die Tränen in die Augen treiben und seitenweise Strafen aussprechen lassen würde, gehört hier zum guten Ton und lässt sich auf dem engen, meist unter einem Kilometer langen Rundkurs auch kaum vermeiden.

Legenden am Lenkrad

Besonders in der höchsten Klasse der Serien, die der Supercars, sitzen gestandene Motorsport-Legenden wie eben Petter Solberg, die Ex-DTM-Champions Mathias Ekström und Timo Scheider oder der Multi-Rallye-Weltmeister Sebastian Loeb hinter dem Lenkrad und liefern sich Rad-an-Rad Kämpfe. Dazu kommt der sensationelle Sound und die schiere Power der zwei Liter großen Turbomotoren, welche die Supercars sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt durch die teils messerscharfen Kurven driften lassen.

Finale Grande mit zwei Polos

Nachdem Kristoffersson in den Qualifikationsläufen und im Semifinale nichts anbrennen ließ, war ihm die Pole Position im Finale sicher. Mit seinem Teamkollegen Petter Solberg, dem schwedischen Audi-Piloten Ekström sowie Sebastian Loeb im Peugeot waren gleich mehrere Rallye-Schwergewichte mit im Finale, die alle nochmal einen Sieg vor der Winterpause mitnehmen wollten. Doch der eiskalte Schwede Kristoffersson ließ sich zu keiner Sekunde beeindrucken. Er legte zum wiederholten Mal einen Traumstart hin und verwies alle seine Gegner schon in der ersten Kurve auf die Plätze. Sein Teamkollege Solberg erkämpfte sich den zweiten Rang und hielt die anderen tapfer in Schach.

Bittere Pille für Solberg

Während sich Kristoffersson vorne absetzen konnte, stand Solberg dahinter extrem unter Druck. In der zweiten Runde ging dann plötzlich ein Raunen durch das Publikum, das mit vollem Einsatz mitfieberte. Solberg wurde schlagartig langsamer und drehte sich in der Folge wegen eines technischen Defektes von der Strecke. Aus der Traum vom zweiten WM-Rang in der World RX für den sympathischen Norweger, der wegen seiner lockeren Art auch „Mr. Hollywood“ genannt wird. Schnell brachte sich der enttäuschte Ex-Champion hinter der Bande in Sicherheit, konnte aber schon kurz nach dem Rennen wieder lachen.

Johan, der Unbezwingbare

Nichts zu lachen hatten indes die Verfolger von Polo-Pilot Kristoffersson. Der ließ auch in Kapstadt zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen und brachte den Start-Ziel- Sieg und damit einen weiteren Sieg souverän nach Hause. Dahinter mussten sich die beiden Stars Ekström (Audi) und Loeb (Peugeot) mit den Plätzen 2 und 3. zufrieden geben. Dass Solberg als Gewinner des Pokales für die schnellste Reaktionszeit am Start ebenfalls mit auf dem Podium stand, machte die Welt aus Volkswagensicht perfekt. Auf dem Podest ließ der sonst so kontrollierte Schwede Kristoffersson dann die emotionalen Hüllen fallen und zelebrierte seinen Sieg und die Meisterschaft mit ganz großen Gefühlen und einem kleinen Moonwalk, was die WRX sicher nicht nur für uns zu einem grandiosen Gesamterlebnis abrundete.

Unsere große Galerie mit den besten Bildern aus Kapstadt:

153 Bilder Fotostrecke | Rallycross Weltmeisterschafts-Finale in Kapstadt: Johan Kristoffersson schlägt wieder alle im Polo R WRX! #01 #02

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