Neben China wird Spanien zur tragenden Säule

Volkswagen mit neuer Batteriezellen- und Elektromobilitäts-Strategie

Neben China wird Spanien zur tragenden Säule: Volkswagen mit neuer Batteriezellen- und Elektromobilitäts-Strategie
Erstellt am 11. August 2021

VW treibt die Transformation zur Elektromobilität konsequent weiter voran und intensiviert bei der Produktion von Batteriezellen die Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Gotion High Tech. Neben China wird Spanien in Zukunft eine tragende Säule der Elektromobilität made by VW werden.

Die Nachricht kam für manche überraschend. VW und Northvolt gehen bei der Produktion der Batteriezellen in Salzgitter getrennte Wege. Es scheint, als ob die Schweden nicht schnell genug zu Potte kommen und VW deswegen bei der Produktion in Salzgitter zum Handeln gezwungen sind, um die hochfliegenden Elektroauto-Pläne realisieren zu können.

Kein Northvolt  mehr - VW geht lieber mit Gotion High Tech ins Bett

Stattdessen legen sich die Niedersachsen mit Gotion High Tech ins Bett. Vielen hören den Namen des chinesischen Unternehmens zum ersten Mal. Doch Insidern ist an das wirtschaftliche Sonnenlicht strebende chinesische Batteriezellen-Produzent durchaus ein Begriff. Die Chinesen gehen das Unternehmen Deutschland mit einer bemerkenswerten Gründlichkeit an. Der erste Schritt ist die geplante Übernahme des Bosch-Werks in Göttingen inklusive sämtlicher Anteile der Robert Bosch Aftermarket Solutions GmbH. Die Übernahme ergibt für das asiatische Unternehmen durchaus Sinn. In Göttingen baut der Zulieferer Starter, Generatoren, Zündverteiler, Luftmengen- und Luftmassenmesser für die Automobilindustrie.

Alles eitel Sonnenschein?

Jetzt also auch noch VW. Statt Northvolt werden die Chinesen mit VW im großen Werk die Batteriezellen fertigen. Auf dem Bild der für die Asiaten obligatorischen Unterzeichnungszeremonie sind viele lächelnde Gesichter und senkrecht nach oben gereckten Daumen zu sehen. Kein großer Prunk: Vorne an einem schmucklosen Tisch VW-Konzernchef Herbert Diess mit seinem Führungszirkel und im Hintergrund auf einem Bildschirm lächeln die Vertreter des chinesischen Unternehmens freundlich - alles eitel Sonnenschein.

Volkswagen baut die E-Offensive in China weiter aus

Ganz unerwartet kommt die Ehe zwischen dem deutschen Automobilkonzern und dem chinesischen Batteriezellenhersteller nicht. Im vergangenen Jahr ist VW mit einer Milliarde Euro bei Gotion High Tech eingestiegen. Damit hält VW 26 Prozent der Anteile und ist größter Anteilseigner. Eine weitere Milliarde floss in das Joint Venture JAC Volkswagen. "Das Segment der Elektroautos wächst schnell und bietet großes Potenzial für JAC Volkswagen. Durch unsere strategische Beteiligung an Gotion treiben wir auch in China aktiv die Entwicklung der Batteriezelle voran", ließ Vorstandschef Herbert Diess verlauten und weiter hieß es vielsagend: “Zusammen mit starken und verlässlichen Partnern baut Volkswagen seine E-Offensive in China weiter aus.“

China rückt in den Fokus!

China rückt also noch mehr in den Fokus. Ob diese starke Konzentration auf das Reich der Mitte der glückselig machende Weg ist, wird sich zeigen. Dass sich VW nach anderen Partnern bei der Batteriezellen-Fertigung umschaut, verwundert nicht. Schließlich gab es bei den Koreanern von LG und SKI von knapp zwei Jahren Lieferengpässe und ob Gotion auf ewig der zuverlässige Partner bleibt, wird sich zeigen. Schließlich ist das Ziel der Chinesen, ein Welt-Unternehmen zu werden. Deutschland ist auf diesem Weg ein wichtiger Schritt. Wer mit Europas größten Autobauer erfolgreich zusammenarbeitet, qualifiziert sich automatisch für weitere Allianzen.

Die Small BEV Family soll aus Spanien kommen

VW weiß das und stellt sich ebenfalls breiter auf. Spanien soll eine tragende Säule für die Produktion für Elektroautos werden. VW plant, die gesamte „Small BEV Family“ des Konzerns ab 2025 in dem südeuropäischen Land zu fertigen. Aktuell laufen die Planungen auf Hochtouren, vor allem müssen noch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die stattliche Förderung im Sinne VWs geklärt werden. Bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist es nur schwer vorstellbar, dass Spanien nicht alles daransetzen wird, den dicken teutonischen Fisch an Land zu ziehen. Zudem bietet das Land stabile politische Verhältnisse und ist Mitglied der EU.

VW plant den Aufbau einer Giga-Fabrik

Die klimatischen Bedingungen für die Produktion von Batteriezellen sind ohnehin günstig. Sonnenschein ist genug vorhanden, um Solarstrom zu generieren, der für die möglichst klimaneutrale Fertigung von Batteriezellen nötig ist. Derzeit prüft der Volkswagen Konzern gemeinsam mit einem strategischen Partner die Option für den Aufbau einer Giga-Fabrik. Wenn alles im Sinne von VW läuft, könnte das Werk bis zum Ende des Jahrzehnts über eine Jahreskapazität von 40 Gigawattstunden verfügen.

Mit Northvolt geht es trotzdem weiter

Ganz aus dem Rennen ist Northvolt beim niedersächsischen Autobauer übrigens nicht, VW hat unlängst eine halbe Milliarde in die Produktion von Batteriezellen in Skellefteå investiert und „arbeitet mit Northvolt auf einen Produktionsstart im Jahr 2023 hin“, heißt es aus Wolfsburg.

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