XL1: Volkswagen versucht sich weiter am 1-Liter-Auto und stellt dritte Generation vor

Winterkorn: „Ein Fahrzeug wie den XL1 hat es in der 125-jährigen Geschichte des Automobils noch nicht gegeben.” Doch wird es auch eine Serienversion geben, Herr Winterkorn?

XL1: Volkswagen versucht sich weiter am 1-Liter-Auto und stellt dritte Generation vor: Winterkorn: „Ein Fahrzeug wie den XL1 hat es in der 125-jährigen Geschichte des Automobils noch nicht gegeben.” Doch wird es auch eine Serienversion geben, Herr Winterkorn?
Erstellt am 26. Januar 2011

Geschickter PR-Schachzug aus Wolfsburg oder nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit? Mit dem 1-Liter-Auto hat Volkswagen ja bereits mehrfach gewaltiges Interesse geweckt. Doch blieb es bislang immer nur bei einer Studie und einem Strohfeuer. Zuletzt zeigten die Wolfsburger die Weiterentwicklung des sparsamsten Autos der Welt auf der IAA im Jahr 2009. Nun legen sie erneut nach und präsentieren auf der „Qatar Motor Show“ die dritte Evolutionsstufe des 1-Liter-Auto. Ob das besonders klug war bleibt fraglich, bislang reiben sich die Ölscheichs schließlich die Hände, verdienen sie doch kräftig an jedem Liter Kraftstoff den wir mehr verbrennen. Ein 1-Liter-Auto dürfte wohl kaum nach deren Geschmack sein.

Und dennoch, vor rund 200 geladenen Gästen, unter ihnen der Emir von Katar Hamad bin Chalifa Al Thani, Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und Prof. Dr. Ferdinand Piëch, präsentierte Volkswagen nun die dritte Generation des 1-Liter-Auto ließ eine Markeinführung jedoch offen. Nur soviel gaben die Wolfsburger bekannt. „Bis 2018 wollen wir den Volkswagen Konzern an die Spitze der Automobilindustrie führen. Dazu gehört ausdrücklich auch die Führungsrolle in Sachen Ökologie. Diesem Anspruch bleiben wir treu."

Bleibt es bei einer Studie des XL1?

Ob das 1-Liter-Auto jedoch dem neuen VW Golf 7 bereits den Rang ablaufen kann bleibt fraglich. Allein die verbaute Technologie lässt einen Preis erwarten, der am Ende doch nur eine Kleinserie möglich machen dürfte. So kommt beispielsweise Hightech-Leichtbau (Monocoque und Anbauteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff), eine Aerodynamik von 0,186 CW, ein Plug-In-Hybridsystem bestehend aus einem Zweizylinder-TDI-Motor (48 PS), E-Motor (27 PS), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz.

Erstmals können die Insassen nebeneinander sitzen

Jedoch sollte auch positiv angemerkt werden, dass speziell die Karosserie des 1-Liter-Auto einen großen Schritt hin zum alltagstauglichen Fahrzeug gemacht hat. Während Fahrer und Beifahrer im 2002 und 2009 vorgestellten 1-Liter-Auto zugunsten der Fahrzeug-Aerodynamik noch hintereinander saßen, können die zwei Passagiere im neuen 2011er 1-Liter-Auto XL1 nun nebeneinander Platz nehmen. Zudem erleichtern Flügeltüren das Ein- und Aussteigen.

Einen weiteren Fortschritt kennzeichnet die Herstellung der kohlefaserverstärkten Kunststoffteile (CFK), wie sie auch die Formel 1 verwendet: Volkswagen sei es hier gelungen, die Fertigungskosten deutlich zu reduzieren – für eine mögliche Kleinserie des XL1 ein unschätzbarer Pluspunkt. Hintergrund: Gemeinsam mit Zulieferern wurde ein neues System zur CFK-Herstellung im sogenannten aRTM-Verfahren (advanced Resin Transfer Moulding / Harz-Injektionsverfahren) entwickelt und patentiert. Wir sind jedenfalls bereits auf die vierte Generation des 1-Liter-Auto gespannt…

27 Bilder Fotostrecke | XL1 Bilder: Volkswagen versucht sich weiter am 1-Liter-Auto und stellt dritte Generation vor: Winterkorn: „Ein Fahrzeug wie den XL1 hat es in der 125-jährigen Geschichte des Automobils noch nicht gegeben.” Doch wird es auch eine Serienversion geben Herr Winterkorn? #01 #02

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