Wolfsburgs "Dynamisches Duo" - VW Polo Cup

Felix Tigges fährt am Lausitzring nach vorn!

Wolfsburgs "Dynamisches Duo" - VW Polo Cup: Felix Tigges fährt am Lausitzring nach vorn!
Erstellt am 3. Juni 2009

Voller Sorge ist die Miene des Mechanikers, als die 25 Rennpolos im Regen das Werkstattzelt von VW-Motorsport Richtung Rennstrecke verlassen. "Hoffentlich geht alles gut", so der kurze Kommentar. Im Regen kann immer viel passieren. Am liebsten würde Erich Möller die Autos nach dem ersten Rennen auf dem Eurospeedway heile wieder in Empfang nehmen. Doch es kommt anders.

Felix Tigges hat sich im chaotischen Qualifikationstraining lediglich auf Rang 16 kämpfen können. "Wie in Hockenheim liefe es nicht gut", erklärt Felix Vater Gisbert Tigges. Mit seinem Sohn bildet er an jedem Renn-Wochenende ein "Dynamisches Duo". Die beiden Wolfsburger sind ein perfekt eingespieltes Team, verstehen sich blind.

Sicherheit geht vor!

100 Reifen musste die Crew von Volkswagen Motorsport im ersten Qualifikationstraining wechseln, denn die Polos rollten zunächst mit Slicks auf die Strecke. "Bei Regen setzen wir lieber auf Sicherheit. Das geht vor", begründet Andre Dietzel die Maßnahme. Rasant wechseln die Mechaniker die Pneus auf den Cup Polos in der Boxengasse - Akkordarbeit. Schlagschrauber jaulen, Drehmomentschlüssel knacken Kommandos hallen.

Das Qualifikationstraining des zweiten Rennens wird gestrichen. Darum zählt für beide Läufe auf dem Eurospeedway die Zeit vom ersten Qualifying. "Schade, dass Felix nur auf Platz 16 gekommen ist", sagt Gisbert Tigges etwas enttäuscht. Für Ihn hätte am liebsten das Rennergebnis vom ersten Lauf am Samstag Abend für das zweite Rennen am Sonntag gezählt, denn Felix entpuppte sich als Regenkönig.

Viele Polo rutschten ins Kiebett

Nach dem Start des ersten Laufs in der Lausitz rutschten viele Polos ins Kiesbett, machten ihren Ausritt auf der Wiese oder drehten sich auf der Strecke. Felix aber blieb cool, suchte sich die Lücken und überholte mit Kalkül seine Konkurrenten. Platz für Platz schob sich der Autostadt-Polo durchs Feld auf die vorderen Ränge. Kurz vor Schluß liegt Felix auf der fünften Position, als David Jahn mit seinem Flitzer die Boxenmauer am Ende der Start-Zielpassage streift und Öl auf der Strecke verteilt. Bis zum Rennende wird das Fahrerfeld vom Safetycar über die Rennstrecke geführt, weil Trümmerteile und Ölspuren beseitigt werden müssen.

So war die Stimmung bei Familie Tigges sehr gut, nachdem Felix elf Plätze nach vorne gefahren ist. "Alles lief gut und das Auto lag super auf der Strecke", kommentierte Felix seine Leistung. Im Fahrerlager fielen sich Vater und Sohn in die Arme.

Sichtlich stolz, erleichtert und mit breiter Brust konnte Papa Tigges sich dann um das Auto von Felix kümmern. "Das kleine Loch in der Stoßstange wird mit Tape geflickt werden", sagt Gisbert Tigges. Felix kollidierte im Regen zuvor kurz mit seinem Vordermann. "Ich konnte nicht ausweichen und hatte keine Chance", so Felix über den kleinen Rempler.

Elf Plätze fuhr Felix nach vorn

Am Sonntag startete der sympathische Wolfsburger wieder von Rang 16. Zwar regnete es nicht, aber Felix stellte seine fahrerische Klasse erneut unter Beweis. Mit kühlem Kopf, auch in heißen Zweikämpfen, behielt er die Nerven und passierte als Zehntplatzierter die Ziellinie. "Wieder in den Top-Ten - so kann es weitergehen", quittierte der 18-Jährige keck. "Toll, wie er das gemacht hat. Ich bin stolz auf ihn", zeigte sich auch Vater Gisbert Tigges zufrieden und weiter: „Das Wochenende lief sehr viel besser, als ich erwartet habe. Jetzt müssen wir nur noch ein wenig an den Trainingsergebnissen feilen.“ Dann nämlich könnte Felix auch der große Wurf gelingen, in einem der kommenden Rennen aufs Podium zu kommen. Denn die Rundenzeiten entsprachen denen des Spitzentrios. „Da hätte Felix gut mitfahren können“, zeigt sich Gisbert Tigges selbstbewusst.

Das Gesamtklassement bestätigt die Einschätzung: Felix teilt sich mit 54 Punkten den dritten Rang im Gesamtklassements mit Stefan Kolb. Vor ihm liegen der ungeschlagene Maciek Steinhof aus Polen (120) und Elia Erhart (88).

Jetzt sind erst mal vier Wochen Pause, bevor es am 28. Juni am Norisring in Nürnberg wieder um Punkte im Polo Cup geht. Für Felix Tigges eine nicht erholsame Zeit, stehen doch in der Schule viele Klausuren und Prüfungen an.



Text und Fotos: Tim Westermann

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1 Kommentar

  • gogogohome76

    Gogogohome76

    Wie bekommt man eigentlich einen Platz in Cockpit? Muss man den Polo selbst kaufen?

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