Wird mit dem GTX alles besser?

Neuer VW ID.3 GTX im Fahrbericht

Wird mit dem GTX alles besser?: Neuer VW ID.3 GTX im Fahrbericht
Erstellt am 9. September 2024

Der Golf GTI ist und bleibt rollende Legende im Hause Volkswagen. Davon kann der vollelektrische VW ID.3 nur träumen. Mit der neuen GTX-Version soll sich das ändern. Ob es klappt, konnten wir im Rahmen einer ersten Ausfahrt probieren. Volkswagen muss seinen Elektromodellen mehr Charakter, mehr Emotionen und damit auch Rückenwind verleihen.

Da Luxusversionen mit dem ID-Label etwas überraschend erst einmal außen vorbleiben, sollen insbesondere die Sportvarianten für Aufmerksamkeit und Kundenbegehren sorgen. Was den Verbrennermodellen aus Wolfsburg ihr GTI ist, ist der Elektrofamilie jeweils der Namensannex GTX. Und die sportlichste aller GTX-Versionen hört ab sofort auf den Namen ID.3 GTX Performance. Anders als man es erwarten könnte, werden die allemal dynamischen 240 kW / 326 PS nicht wie beim Golf R an alle vier Räder, sondern allein auf die Hinterreifen übertragen.

Das Video zur Sitzprobe haben wir HIER

Aus dem Stand geht es bei entsprechendem Impulsschub des Piloten in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 – das ist ordentlich. Leider ist das kaum von der Höchstgeschwindigkeit zu sagen, denn für ein Auto der 300-PS-Liga ist eine Abregelung bei 180 km/h doch etwas wenig des Guten für ein ausgewiesenes Sportabzeichen. Selbst die Performance-Version ist gerade einmal 200 km/h schnell und doch etwas wenig des Guten für ein ausgewiesenes Sportabzeichen. Bereits der Basis-Verbrenner-Golf mit schmalen 85 kW / 115 PS ist 203 km/h schnell und der GTI läuft locker Tempo 250.

Zugegeben hängt der fast zwei Tonnen schwere VW ID.3 GTX gut am Gas und der Schub ist dank des verzögerungsfrei ansprechenden Elektromotors imposant. Die Lenkung ist präzise, aber sehr leichtgängig. Gerade an die Rückstellkräfte muss man sich etwas gewöhnen – an das gut abgestimmte Fahrwerk mit variabler DCC-Dämpferverstellung nicht. Es ist stramm, aber alles andere als hart und kann so auch auf langen Strecken überzeugen, während der niedrige Schwerpunkt gefällt. Wünscht sich der Fahrer einer Sportversion dabei auf Knopfdruck etwas mehr Härte. Etwas, was den GTX von seinen zahmen ID-Brüdern abhebt? So ist es, doch eben das fehlt dem sportlichsten alles ID.3 ebenso wie etwas, an dem man sich reiben oder gar stoßen kann.

Denn man kann dem 4,27 Meter langen GTX nichts vorwerfen, doch jene 210 kW / 286 PS sind so unspannend, wie man es sich von einer Sportversion nicht wünscht. Das gilt für die Optik innen wie außen genauso wie für das Fahrverhalten. Da passt nahezu alles, doch die Unterschiede, die eben ein GTI zu den anderen Golf-Modellen bietet, fehlen dem GTX auch als vermeintlich scharfe Performance-Variante, die immerhin stattliche 50.795 Euro kostet. Dafür gibt es das große 79-kWh-Akkupaket und eine mögliche Reichweite von 600 Kilometern. Im Realbetrieb sind es eher knapp 500 Kilometer und auch die in Aussicht gestellten 185 kW Ladegeschwindigkeit bietet das angriffslustige aller ID-Modelle nur unter Idealbedingungen, während immer mehr Modelle auf die schnelle 800-Volt-Ladetechnik setzen.

 

Doch zugegeben – mit den 185 Kilowatt Ladestrom kann man bestens leben. Etwas blass sieht es jedoch nicht nur beim Fahren mit der Abgrenzung zu den deutlich zahmeren ID3-Versionen aus, denn wirklich groß sind die Unterschiede innen wie außen nicht. Auch weil dem VW ID.3 GTX Performance die farbliche Extravaganz des Einzelstücks Fire & Ice als Reminiszenz an die 1990er-Sonderedition des Golf II fehlt. So gibt es im Innenraum des GTX zwar wohl konturierte Sportsitze mit elektrischer Verstellung, doch echtes Leder sucht man selbst in dieser Preisklasse weiterhin vergeblich und auch sonst ist es mit weiteren Dreingaben wie bei den GTI-Modellen eher dünn.

Erfreulich gut bedienen lassen sich jedoch die zahlreichen Komfort- und Assistenzfunktionen auf dem knapp 13 Zoll großen Bildschirm. Und wer will, kann Chat GPT während der Fahrt mit Fragen löchern. Stefan Grundhoff; press-inform

Technische Daten: VW ID.3 GTX Performance

Motor: Elektro, Heck
Leistung: 240 kW / 326 PS
Max. Drehmoment: 545 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 5,7 Sekunden
Antrieb: Heck
Normverbrauch: 14,7 – 16,5 kWh / 100 km
Leergewicht: 2.000 kg – 430 kg Zuladung
Laderaum: 385 – 1.267 Liter
Max. Ladegeschwindigkeit: 185 kW
Batteriegröße: 79 kWh / bis zu 600 km Reichweite
Preis: 52.295 Euro

Mehr zum Thema:

VIDEO-Fahrbericht zum Cupra Top-Modell der Baureihe mit 326 PS Unterwegs im neuen Cupra Born VZ (2025) Mit dem aktuellen Born VZ spendiert Cupra der Baureihe endlich das passende Modell, das dem Namen Genüge tut. Wir waren im 326 PS starken Born VZ unterwegs. 340 PS Performance-Modell mit Nutzwert GTX – Neues Top-Modell der ID.7-Baureihe vorgestellt Volkswagen gibt mit seiner Modelloffensive weiter Vollgas. Nach dem neuen Passat, Tiguan und ID.7 Tourer geht nun das Performance-Modell GTX an den Start. Mit 3 VIDEO: Erste Fahrt im elektrischen ID.-Topmodell Die Highlights des neuen VW ID.7 PRO Volkswagen will wieder mehr „Premium-Erlebnis", bieten. Die Tür dafür soll der ID.7 aufstoßen, mit dem man in der oberen Mittelklasse jetzt auf Kundenfang geht.

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community