So will ORA Europa erobern

Erste Fahrt im ORA Funky Cat (+ Video)

So will ORA Europa erobern: Erste Fahrt im ORA Funky Cat (+ Video)
Erstellt am 7. März 2023

ORA Funky Cat – nein, hier geht´s nicht um einen neuen Senkrechtstarter in den Pop-Charts, sondern um eine Automarke aus China, die ab 2023 in Europa und auch in Deutschland Fuß fassen will. ORA, das ist eine von insgesamt fünf Submarken des chinesischen Großkonzerns „Great Wall Motor“ (GWM).

Gegründet wurde GWM bereits im Jahr 1984 und setzte 2022 über 1,3 Millionen Autos ab, in etwa so viele wie Audi. Doch erst jetzt wagt man den Schritt aus China nach Eurpoa. Mit dem Wechsel hin zur E-Mobilität erkennt man die Chance, dem „German-Engineering“ Paroli bieten zu können. Das soll hierzulande besonders ORA schaffen, schließlich ist die Marke extakt auf E-Mobilität ausgelegt und fokusiert. In anderen Märkten, in denen das Thema E-Auto nicht so gefeiert und politisch gewünscht ist, liefert GWM mit anderen Marken einfach die passenden Verbrenner samt Hybrid-Unterstützung und überlässt dabei nichts dem Zufall.

Das zeigt sich auch beim GWM-Masterplan bis 2025. Insgesamt will man bis dahin 14 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung neuer Fahrzeuge stecken und bis zu 50 (fünfzig!) neue Fahrzeuge auf den Markt werfen. Den Start von ORA in Deutschland soll nun der „Funky Cat“ machen. Bei der Entwicklung und dem Design wurde das Augenmerk verstärkt auf europäische Märkte gelegt, kein Wunder also, dass einem das eine oder andere Fahrzeug beim ersten Blick auf den „Funky Cat“ bekannt vorkommt. Aber dennoch geht Ora seinen eigen Weg. Mit einer Länge von 4,24 Meter ist der „Funky Cat“ in etwa so groß wie ein Golf 8 und bietet damit ausreichend Platz im Innenraum. Lediglich der Kofferraum ist mit 285 Liter etwas schmächtig ausgefallen.

Serienmäßig kommt schon das Grundmodell mit einer reichhaltigen Serienausstattung daher, was bei einem Grundpreis von 39.000 € aber auch erwartet werden kann. LED-Scheinwerfer, automatischer Abstandtempomat, Spurhalte-Assistent und die innovative Spracherkennung sind stets an Bord. Wer alle verfügbaren Extras will, legt letztendlich fürs sportliche GT-Modell auch knapp 50.000 Euro auf den Tisch. Fünf Jahre Herstellergarantie sowie 8 Jahre Garantie auf die Batterie sollen das Käufergewissen beruhigen. Service-Arbeiten und Reparaturen jeglicher Art sowie den Verkauf übernehmen zukünftig die über 200 Mitsubishi-Händler in Deutschland.

Mit einer Akkukapazität von netto rund 45 kWh soll schon im 300er Grundmodell einen Reichweite von 300 Kilometer erreicht werden, ab der von uns gefahrenen 400er Pro-Version ist dann ein 59,3-kWh-Akku verbaut, der es auf über 400 Kilometer bringen soll. Ob das klappt, muss ein späterer Langzeittest zeigen. Auf unseren ersten Testkilometern lag die Verbrauchsanzeige im Tacho mit 16,7 kWh pro 100 Kilometer schon einmal genau auf dem Level der Herstellerangabe.

Angetrieben werden alle „Funky Cat“-Modelle von ein und demselben E-Frontmotor. Dessen 171 PS und 250 Nm Drehmoment haben mit dem 1.600 Kilogramm schweren „Funky Cat“ leichtes Spiel, besonders im Sport-Motor-Modus geht’s flott voran, abgebremst wird der Vortrieb bei den obligatorischen 160 kmh Höchstgeschwindigkeit.

91 Bilder Fotostrecke | So will ORA Europa erobern: 2023 ORA Funky Cat – Die Bilder #01 #02 Dank Scheibenbremsen an allen Achsen, dem gut abgestimmten Fahrwerk und dem E-Auto typischen tiefen Schwerpunkt liegt der ORA „Funky Cat“ sicher auf dem Asphalt. Überhaupt hat ORA das Thema Sicherheit ganz oben auf die To-do-Liste gepackt. Im aktuellen Euro NCAP-Crashtest erreichen die Chinesen mit dem „Funky Cat“ demzufolge auch die Höchstwertung von 5 Sternen und sind damit auf Augenhöhe mit deutschen Herstellern angekommen.

Ein Blick in den Innenraum macht ebenfalls den hohen Anspruch und die Ziele von ORA klar. Mit einer überzeugenden Materialauswahl, sauberer Verarbeitung und einem ansprechenden Design steht der „Funky Cat“ der Konkurrenz in kaum etwas nach und hat teilweise sogar die Nase vorn. Beispielsweise mit der cleveren Mehrfachnutzung des 360-Grad-Kamerasystems, das nicht nur die Entfernung zu Hindernissen zentimetergenau angibt, sondern auch die Spiegelkameras ab einem gewissen Lenkradeinschlag aktiviert und im zentralen 10,2-Zoll-Display dem Fahrer passende Bilder liefert.

Großes Wert legt ORA auf das Bedienkonzept. Via Face-ID und zusätzlicher Kamera an der A-Säule erkennt der „Funky Cat“ den Fahrer und stellt sich automatisch auf ihn ein. Dann werden nicht nur die Sitze und Spiegel entsprechend justiert, sondern auch der Lieblingsradiosender. Aber auch auf den bisherigen Fahrstil nimmt „Funky Cat“ Rücksicht und passt das Setup entsprechend dem Fahrer an.
Gesteuert wird alles via Touchscreen, dessen Tastenfelder und Symbole genauso wie die im digitalen 10,25-Zoll-Tacho etwas größer sein dürften. Es gibt viele Freiflächen in den Displays, also genug Platz für größere Zahlen und Symbole. Einfacher geht die Steuerung per Spracherkennung, die nach bester ALEXA-Art viele Funktionen im „Funky Cat“ steuern kann.

Ein „Hallo ORA“ reicht aus und schon lässt sich nicht nur die Temperatur per Sprache einstellen, sondern auch Funktionen wie die elektrische Heckklappe öffnen und schließen oder das Glaspanoramadach aufstellen bzw. das Rollo schließen. Dank der integrierten künstlichen Intelligenz soll das System vom Fahrer lernen und am Ende das Auto zu einem echten Wegbegleiter werden.

Ein Wegbereiter muss der „Funky Cat“ für ORA auf jeden Fall werden, rund 6.000 Fahrzeuge sollen 2023 in Deutschland einen Besitzer finden. Ob das klappt, entscheidet letztendlich der Kunde. Ausreichend Potenzial hat die Marke auf jeden Fall. 

Weitere Fahrberichte aus 2023 findest Du hier.

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