Max Kruse Racing und Benny Leuchter in der ADAC TCR Germany

Wechselbad der Gefühle für den GTI-Piloten und sein Team

Max Kruse Racing und Benny Leuchter in der ADAC TCR Germany: Wechselbad der Gefühle für den GTI-Piloten und sein Team
Erstellt am 16. April 2018

Beim ersten Auftritt in der ADAC TCR Germany erlebte das neu formierte Team Max Kruse Racing mit Pilot Benjamin Leuchter ein wahres Wechselbad der Gefühle!

Profis unter sich: Fußballer meets Racer!

Es war die meist beachtete Meldung aus dem Hause Volkswagen Motorsport im letzten Winter: Fußballprofi Max Kruse gründete ein eigenes Rennteam und setzt einen VW Golf GTI TCR in der hart umkämpften ADAC TCR Germany ein. Als Fahrer setzt sich Kruses langjähriger Freund und Mit-Initiator Benjamin Leuchter hinter das Steuer des neu erworbenen TCR-Golfs. Benny ist "nebenbei" VW-Test- und Entwicklungsfahrer und Markenbotschafter bei Volkswagen Motorsport. Zudem konnte er im Golf GTI TCR im letzten Jahr die 24h auf dem Nürburgring gewinnen. Ein ganz erfahrener und schneller Mann also, der da am GTI-Lenkrad kurbelt.

Benjymin Leuchter kennt den GTI TCR in- und auswendig!

Folgenschwerer Lesefehler kostet Top-Startplätze

Trotz all dieser Erfahrung tappte das neue Team bereits am Freitag in eine Falle, die den weiteren Verlauf des Renn-Wochenendes auf den Kopf stellen sollte. Zunächst lief alles sehr gut. Benny Leuchter stellte das Auto im Qualifying auf den tollen dritten Startplatz für das erste Rennen. Eigentlich. Die große Enttäuschung kam nach der technischen Kontrolle. Der Golf GTI verpasste knapp das vorgeschriebene Mindestgewicht und flog deshalb aus der Wertung. Die Folge: Benny Leuchter musste in beiden Rennen vom 30. und letzten Startplatz ins Rennen gehen!

Der Golf GTI TCR wird vorbereitet.

Teamgeist zählt!

Dabei war der Fehler eigentlich ganz banal. Bei der Fahrzeugeinstellung verrutschte der verantwortliche Techniker im umfangreichen Regelwerk einfach um eine Zeile. Dadurch wurde der Golf auf ein falsches Zielgewicht getrimmt und war am Ende zu leicht. Die geringe Unterschreitung hatte zwar keinerlei Auswirkungen auf die Performance, aber wer die Regeln nicht einhält, wird nunmal disqualifiziert. Benny Leuchter: "Sowas passiert halt bei einem komplett neuen Team manchmal. Das muss sich alles erstmal einspielen. Aber es bringt nichts, da jetzt mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Im Gegenteil: Sowas schweißt uns als Mannschaft eher noch enger zusammen. Und eines ist sicher: Das wird uns nie wieder passieren!"

Das Team hält zusammen!

Husarenritt von Benjamin Leuchter im ersten Rennen!

Benny selbst konnte nun vom letzten Startplatz aus in diesem dichten Feld normalerweise nicht mehr viel ausrichten. Aber was der 30-Jährige dann im ersten Lauf zeigte, war eine absolute Weltklasse-Leistung. Der GTI-Pilot pflügte auf dem engen Kurs, auf dem man angeblich nicht überholen kann, nur so durch das Feld, überholte einen Konkurrenten nach dem anderen und kam schließlich als Neunter ins Ziel! Eine Wahnsinns-Leistung! Benny war hinterher selbst ganz geschockt: "Wahnsinn! Ich hatte mir eigentlich die Top-20 vorgenommen. Nun ist es Platz 9 geworden und ich hab 21 Autos überholt. Das hat wirklich echt Spaß gemacht! Schade dass ich von dort hinten losfahren musste. Ich glaube, wir haben bewiesen, dass wir ein Kandidat für Top-Platzierungen sind. Morgen geht es wieder von Platz 30 los. Ziel ist es, wieder in die Punkte zu fahren!"

Nicht nur schnell, sondern auch schön!

Noch besser trotz halbierter Renn-Distanz!

Am Sonntag erwischte Benny Leuchter einen super Start und konnte direkt mehrere Autos überholen. Dann gab es in der ersten Runde weiter vorn eine Massen-Karambolage, woraufhin das Rennen abgebrochen wurde. Benny kam ungeschoren am Crash vorbei und war bereits auf Rang 14. Beim folgende Restart musste Leuchter allerdings wieder nach ganz hinten. "Ich hatte gehofft, dass ich beim Restart von dieser Position losfahren kann. Leider wurde ich wieder nach hinten versetzt. Ich verstehe nicht, warum", ärgerte sich der GTI-Pilot. Mit viel Motivation und auch ein wenig Wut im Bauch brannte der Max-Kruse-Racing-Fahrer in der Folge ein wahres Feuerwerk ab, überholte einen nach dem anderen und fuhr zudem mit Abstand die schnellste Rennrunde. Auch wenn das Rennen um die Hälfte verkürzt wurde, schaffte es Benny noch auf Platz sieben nach vorn. "Ich hab mir einfach gesagt: All In! Und so war es dann auch. Es war der absolute Wahnsinn. Platz Sieben - mehr geht einfach nicht. Ich hatte mega Spaß und das Auto lief einfach nur perfekt", freute sich Benny nach der Zieldurchfahrt.

Voller Einsatz zahlt sich aus!

Da geht noch mehr!

Man mag sich gar nicht ausrechnen, was gewesen wäre, wenn Leuchter von weiter vorn losgefahren oder das Rennen über die volle Distanz gegangen wäre. Fakt ist, das Team hat gezeigt, dass man absolut um Top-Platzierungen mitfahren kann und auch in der Meisterschaft vielleicht ein Wörtchen mitreden kann. Dabei sah es vor einigen Wochen noch ganz anders aus. "Wir sind ein komplett neues Team und einfach nur froh, dabei sein zu können. Wir haben uns nicht irgendwo eingekauft, sondern das alle von Grund auf neu aufgebaut. Jedes einzelne Teil - ob nun Stuhl, Stellwände ode Werkzeug - musste in den letzten paar Wochen angeschafft werden. Dass wir jetzt hier diese Leistung zeigen konnten, macht uns deshalb besonders stolz", sagte Leuchter.

Benny freut sich über seine Leistung.

Nun blickt man voller Zuversicht auf den weiteren Verlauf dieser Saison. Bereits am übernächsten Wochenende hat Benny Leuchter die Chance, diesmal ohne Grid-Strafe um das Podest mitzufahren. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, wie auch die sehr guten Ergebnisse der restlichen Golf-GTI-Piloten in Oschersleben zeigte.

Ein GTI in Schwarz/Gold: Unsere Galerie vom Wochenende: 43 Bilder Fotostrecke | Benny Leuchter mit Max Kruse Racing in der TCR Germany: Wechselbad der Gefühle für die Newcomer! #01 #02

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