Hotel California

20 Jahre Volkswagen California – vom Joker bis zum Beach

Hotel California: 20 Jahre Volkswagen California – vom Joker bis zum Beach
Erstellt am 2. September 2008

Der Volkswagen California wird zwanzig Jahre. Seit der Markteinführung im Sommer 1988 wurden bis heute rund 80.000 Fahrzeuge produziert. Aktuell rollen pro Jahr rund 5.000 California vom Band.

Darunter auch das aktuelle Sondermodell „Biker“, ein preislich attraktives Modell auf Basis des ebenso bewährten wie beliebten California Comfortline. Er zeichnet sich durch eine besondere Serienausstattung aus. Denn zur ohnehin umfangreichen Ausrüstung addieren sich beim California Biker diverse Komponenten der Aufpreisliste zum Serienstand. Der Preisvorteil beträgt stolze 3.890 Euro, der gesamtpreis liegt bei 49.980 €. Zu den vielen Extras zählt auch - wenn wundert es - ein serienmäßiger Heckträger für vier Fahrräder.

Vier Generationen Klappdach-Bus: der T2 ist allerdings kein California, war da aber wie der T1 der Star der Weltenbummler-Szene! (Alle Bilder vergrößern sich durch Anklicken!)

Die Geschichte des California beginnt mit dem T3, der 1988 allerdings schon auf seine Ablösung wartet. Im Vorfeld des damals in Essen stattfindenden Caravan Salons brodelt die Gerüchteküche: "Volkswagen wolle – so heißt es – als Fahrzeughersteller eigene Reisemobile produzieren." Die Reiselust boomte in den Achtzigern, was sich in stetig steigenden Reise- und Campingmobile-Zahlen niederschlug. Und tatsächlich, als sich die Pforten des Caravan-Salons öffnen, steht erstmals ein werkseigenes Reisemobil auf dem Volkswagen-Stand. Sein Name: California. Im Presse-Kontext: „VW bringt Bewegung in die Freizeit.“

Besser gut adaptiert....

Die Idee ist nicht ganz neu. Schon länger baut Westfalia auf Basis des VW-Transporter ein Reisemobil namens Joker. Der Grundriss dieses Ausbaus hatte sich in den vergangenen Jahren bewährt und kam offiziell erstmals im T2 unter dem Namen „Berlin“ zum Einsatz. Soll heißen: Eine Klappsitzbank für zwei Personen im Fond, die sich bei Bedarf zur Liegefläche wandelt, und eine schlanke Küchenzeile mit Kühlschrank, Gaskocher und Spüle sowie Stauraum auf der linken Seite. Bei dieser Aufteilung bleibt der Einstieg durch die breite Schiebetür frei. Doch der bis ins kleinste Detail durchdachte Ausbau mit seinen vielen kleinen Extras war für manchen als Joker unerschwinglich geworden. Hier setzte Volkswagen an. Mit einem dicken Rotstift und einer deutlich größeren Serienproduktion in Aussicht wird die Ausstattung des Joker auf ein gesundes Maß abgespeckt. Der Erfolg dieser Diät: Ein Einstiegspreis von nur 39.900,- Mark für den neuen California.

 

Hergestellt wird das neue Reisemobils bei Westfalia. Neben dem hauseigenen Joker entsteht dort nun auch der California. Wahlweise mit Aufstelldach oder Hochdach aus GFK, was in beiden Fällen ein weiteres Doppelbett offeriert.

Nur ein Jahr später gesellt sich zum California ein umfangreich ausgestatteter Bruder hinzu. Der Atlantic soll mit 7000 Mark Aufpreis die Joker-Kunden erreichen und tut dies dann auch. Zudem gibt es den Atlantik gegen Aufpreis auch als Syncro, eine Option, die dem California-Fahrer bisher verwehrt blieb. Doppelt verglaste Fenster im Fond, eine Standheizung mit Zeitschaltuhr und eine zusätzliche Batterie sind  Ausstattungsmerkmale der gehobenen Version.

Doch der California ist an Beliebtheit nicht mehr zu schlagen. Nur ein Jahr nach Serienanlauf sind schon mehr als 5000 Fahrzeuge verkauft und die Auftragsbücher voll. Zirka 22.000 California auf Basis des T3 sollten es werden.


"Doppelbett mit Frontantrieb"

Der T4 setzt die California-Tradition erfolg- und variantenreich fort!

Bereits zur Präsentation des California hatte Volkswagen den Nachfolger des Reisemobils schon in Planung. Schließlich war der T3 zu diesem Zeitpunkt in seinem zehnten Lebensjahr. Nur zwei Jahre zeigt Volkswagen abermals auf dem Caravan-Salon 1990 den neuen California auf Basis des neuen Transporters T4. Echtes Neuland, denn die neue Transporter-Generation hat mit den Vorgängern nicht mehr viel gemein. Motor und Antrieb sind nun vorn. „Das erste Doppelbett mit Frontantrieb“, titelt die Werbung.

Unverändert bleibt der Grundriss im T4, die Funktionalität des Ausbaus ist aber umfangreich verbessert. So lässt sich nun die Sitzbank im Raum verschieben und unterschiedlich arretieren. Der Absorberkühlschrank ist einer schmalen Kompressorkühlbox gewichen, die gemeinsam mit dem Zweiflammkocher und einer Spüle den Küchenblock bildet. Die zugehörige Tischplatte verschwindet während der Fahrt in der Sitzkonsole der Schlafbank. Beide Vordersitze lassen sich drehen und so gut in den Wohnraum einbeziehen. Zu Kaufen ist das Fahrzeug indes noch nicht. Die Fertigung beginnt erst 1991. Der neue California hat mit rund 50.000 Mark allerdings seinen Preis.

Um den Einstieg in den VW-Camper-Familie niedrig zu halten, kommt ein Jahr später der „abgespeckte“ California Coach. Blech hinten links, wo ohnehin der Hochschrank verbaut ist und der Verzicht auf die Doppelverglasung und das Schiebefenster in der Tür sowie weiterer Kleinigkeiten senken ab dem Serienstart 1993 den Preis auf rund 48.000 Mark.

Mehr Spielraum im Exclusive

Doch damit nicht genug. Erstmals gibt es den Transporter mit langem Radstand. California Tour und California Club bieten 40 cm mehr! Während der „Tour“ ein verlängerter Coach ist, teilt sich der Innenraum des „Club“ in zwei Bereiche. Vorne Wohn- oder Schlafraum, hinten die Küche.

1994 kommt mit dem Highway ein besonders elegant ausgestattetes Sondermodell, wahlweise mit Aufstell- oder Compactdach.

Den Höhepunkt der Freizeitmobile auf Transporterbasis markiert allerdings der auf dem Caravan-Salon vorgestellte California Exclusive. Sein Name ist Programm und bietet das autarke „Rund-um-Sorglospaket“: Denn viele Campingplätze im südlichen Ausland sind immer noch auf dem Stand der 60er Jahre. Und so wurde in der Vergangenheit immer wieder der Wunsch nach einem Sanitärraum laut. Langer Radstand und eine geänderte Heckpartie aus GfK mit kleiner Versorgungsklappe sind die Lösung. Auf der so entstandenen Grundfläche gliedert sich der wohnmobile Lebensraum des California Exclusive in drei Teile.

Im Zentrum des Grundrisses steht eine komplett ausgestattete Winkelküche mit Kocher, Kühlbox und Spüle. Zahlreiche Schränke vergrößern den Stauraum. Davor ist die Sitzgruppe mit der Zweiersitzbank und den gedrehten Sitzen des Fahrerhauses. Im Heck befindet sich hinter einer Tür dann der Waschraum mit ausklappbarem Waschbecken, Cassettentoilette und Kleiderschrank. Auf eine Dusche hat Volkswagen indes aus Raum- und Gewichtsgründen ganz bewusst verzichtet. Der Preis des großen California nimmt sich dagegen bescheiden aus. 59.890,- Mark müssen für das exklusive Reisemobil bezahlt werden.

1995 wird auf dem Caravan-Salon wird das auf 350 Fahrzeuge limitierte Sondermodell „Biker“ präsentiert. Von größerer Bedeutung sind die Änderungen im Jahr darauf: Das neue Gesicht der Pkw-Varianten des T4 greift auch für den California. Die überarbeitete Karosserie ist nun wesentlich verwindungssteifer, die Schiebetür arbeitet geräuschärmer, die Instrumententafel erstrahlt im neuen Design und zum Sicher- und Wohlfühlen gibt es u.a. serienmäßig ABS, zwei Airbags sowie eine Lüftung mit Staub- und Pollenfilter. Neu ist auch der California Beach, der auf 500 Fahrzeuge limitiert ist und von nun an zu der Produktpalette der neu gegründeten Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge mit Sitz in Hannover zählt.

Fortan wird auf jedem Caravan-Salon ein preislich attraktives Sondermodell präsentiert, das sich durch die Bündelung diverser, sonst aufpreispflichtiger Features vom Serienpendant abhebt. So heißen die in ihrer Zahl limitierten und für die kommenden vier Jahre in chronologischer Reihenfolge gebauten Freizeitmobile „Advantage, Generation, Event“ und „Freestyle“. 2003 ist für die zweite Generation Schluss. Rund 39.000 California auf Basis des T4 wurden gebaut, zirka 14 Prozent davon gingen in den Export.


Noch variabler mit dem T5

Die dritte California-Generation auf Basis des neuen T5 steht erstmals 2003 auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon. Der neue California nutzt den bewährten Grundriss seines Vorgängers, der mit linksseitiger Möbelzeile und rechtsseitiger Doppelsitzbank mit Liegefunktion sowie Stehhöhe durch ein Aufstelldach in idealer Weise Variabilität, Funktionalität und Komfort vereint. Dennoch ist alles anders: Volkswagen Nutzfahrzeuge baut den California nun in eigener Regie und innovative Materialien sowie durchdachte Detaillösungen setzen Zeichen im Wohnmobilbau.

 

Das Aufstelldach besteht aus Aluminium. Das spart Gewicht und erlaubt gegenüber einem GfK-Dach eine noch flachere Bauart. Geöffnet wird das Dach elektrohydraulisch auf Knopfdruck. Die Möbel bestehen aus Aluminiumplatten mit Wellenkern, deren Außenflächen mit einer Holzdekorfolie versehen sind. Der Mehrzwecktisch ist in der Innenverkleidung der Schiebetür verstaut. Mit vier ausklappbaren Beinen lässt er sich sowohl im Fahrzeug als auch außerhalb nutzen. Zwei serienmäßige Klappstühle sind in der Heckklappe untergebracht. Auch das lästige Hantieren mit den Vorhängen entfällt. Die Verdunkelung des neuen California erfolgt durch Jalousien und zwei Steckrahmen.

Das Hochbett des neuen California ist länger und breiter und verspricht mit einem Lattenrost hohen Liegekomfort. Zudem erlaubt der größere Scherenmechanismus des Aufstelldachs mehr Raum über die gesamte Fahrzeuglänge.

Um den Kundenwünschen gerecht zu werden, gibt es neben einer Basisversion den umfangreich ausgestatteten Comfortline. Er unterscheidet sich von außen durch lackierte Stoßfänger, Spiegelgehäuse und Seitenschutzleisten sowie Doppelreflektor-Scheinwerfer. Der Innenraum wird durch andere Polsterstoffe geprägt. Weiterhin verfügt der Comfortline serienmäßig über eine Standheizung und eine zweite Tischplatte.

 

Mehr Leistung - mehr Vortrieb - mehr Abenteuer!

Das Leistungsspektrum der drei angebotenen Dieselmotoren reicht vom Vierzylinder mit 105 PS (die Version mit 84 PS kommt erst später) bis zum Fünfzylinder mit 130 PS oder 174 PS. Der neu entwickelte und sparsame Fünfzylinder-Pumpe-Düse-Diesel mit 2,5 Litern Hubraum entwickelt je nach Leistungsstufe ein Drehmoment von 340 oder 400 Newtonmeter. Die Fünfzylinder übertragen sowohl beim Schalt- als auch beim Automatikgetriebe ihre Leistungen über sechs Gänge. Ein Jahr später gibt es wahlweise Allradantrieb, der jetzt 4MOTION heißt und sich einer Haldexkupplung bedient.

Drei Jahre nach seiner Erstvorstellung bekommt der California erstmals ein Sondermodell zur Seite gestellt. Mit dem Namen „SONORA“ richtet sich die Ausstattungsvariante an den Comfortline-Kunden, der seinen California mit einem Rundum-Paket praxisgerecht und optisch aufwerten und zugleich Geld sparen möchte. Ein Zweifarbdesign und serienmäßige Extras wie Navigationssystem, Climatronic sowie ein hochwertiges BREE-Taschenset kennzeichnen das Sondermodell. Der Einstiegspreis des California „SONORA“ liegt bei 49.897,40 Euro. Zudem gibt es den California nun auch mit festem Hochdach.

 

"NoLimit" auf 222 Exemplare limitiert!

Zudem präsentiert sich 2006 die Designstudie „NoLimit“ ganz in weiß. Der hochwertige Lackaufbau ist das äußerliche Merkmal des grenzenlosen California. Weiß ist auch der Faltenbalg des Aufstelldachs. Das Gleiche gilt für die Möbel. Der Klavierlack-ähnliche Lack verleiht dabei den Flächen eine ungewöhnliche Tiefe. Nur die Wangen der Polster sind in irdenem braun gehalten. Sieben Zoll große Kopfstützen-Monitore visualisieren die Daten des eingebauten Mac mini. Serienstart des „NoLimit“ in leicht abgewandelter Form ist kurz vor dem Caravan-Salon 2007. Nur 222 der durchnummerierten und umfangreich ausgestatteten Fahrzeuge werden produziert.

Back to the roots - äh - beach!

Im gleichen Jahr bekommt der California einen puristischen Bruder zur Seite gestellt: den „Beach“. Die Geburtsstunde des günstigen Modells war hingegen schon ein Jahr zuvor - damals allerdings dem Ausstattungsprogramm des Multivan zugeschrieben. Jetzt markiert der California Beach den Einstieg in die Range der Freizeitfahrzeuge. Mit wenigen Handgriffen verwandelt er sich in ein Reisemobil für zwei oder vier Personen.



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