Video: Der neue VW T-Cross (2019) im Fahrbericht

Einer für alle(s)

Video: Der neue VW T-Cross (2019) im Fahrbericht: Einer für alle(s)
Erstellt am 12. März 2019

Fast ein Jahr haben wir die Geburt des VW T-Cross, des kompakten SUV der Volkswagen-Palette, begleitet. Nach dem Covered Drive im getarnten Prototypen über das Fotostudio im Werk in Wolfsburg bis hin zur Premiere in Amsterdam war Vau-Max.de an der Seite des Newcomers. Nun hatten wir auf Mallorca endlich die Gelegenheit, den Poloableger auf Herz und Nieren zu prüfen.

Spätstarter aus Tradition

Ein wenig gespannt waren wir ja schon auf den neusten Spross der Volkswagen-SUV-Familie. Wie so oft war VW auch in diesem Fall mit der Belegung eines SUV-Segmentes eher spät dran. Das war beim Tiguan schon so und auch der T-Roc ging in seinem Segment eher spät an den Start. Offensichtlich schaut sich VW zunächst einmal den Markt genau an, bevor man ganz in Ruhe ein Modell entwickelt, das dann aber die Mitbewerber so richtig aufmischt. So geschehen bei den erwähnten Modellen Tiguan und T-Roc. Entsprechend groß sind die Erwartungen nun an das City-SUV T-Cross.

Erwachsen und bullig - Das komplette Video samt T-Cross Kaufberatung gibt´s hier

Was uns beim Covered Drive und beim Fotoshooting schon aufgefallen war, bestätigt sich beim Erstkontakt am Flughafen. Der T-Cross ist ein erwachsenes Auto, dem man seine Kleinwagen-Basis absolut nicht ansieht. Im Gegenteil, im direkten Vergleich wirkt der T-Cross sogar deutlich bulliger als der größere, aber filigraner gezeichnete T-Roc. Entsprechend seines Claims „I am more!“ bietet der T-Cross viel Auto für das Geld. Vor allem die bullige, kantige Front beeindruckt auf Anhieb. Auch die klar gezeichnete Seitenlinie und das markante Heck lassen den kleinsten VW-SUV sehr erwachsen wirken. Am Heck gibt es zudem eine VW-Premiere. Die Teil-LED-Rückleuchten verbindet ein markantes Leuchtband, das in diesem Falle zwar nicht selbst leuchtet, aber einen durchgängigen Reflektor beherbergt. In zukünftigen VW-Modellen soll hier aber auch LED-Technik zum Einsatz kommen.

Die goldene Mitte

Wir haben uns für unsere Testfahrten zunächst bewusst für das mittlere Ausstattungsniveau „Life“ entschieden. Das Segment der City-SUV ist traditionell sehr preissensibel. Daher ist für uns die mittlere Linie „Life“ der beste Kompromiss, sind hier doch Annehmlichkeiten wie Multifunktionslenkrad, Klimaanlage und ein höhenverstellbarer Fahrersitz bereits enthalten. Wichtige Basics wie die variable Rücksitzbank, einen Speedlimiter und einen höhenverstellbaren Fahrersitz haben alle T-Cross serienmäßig. Bei den Assistenten herrscht ebenfalls kein Mangel. Dazu gehören serienmäßig das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist samt Fußgängererkennung und City-Notbremsfunktion, der Spurhalteassistent Lane Assist, der Berganfahrassistent, das Proaktive Insassenschutzsystem, das in einer potenziellen Unfallsituation die Fenster schließt, die Gurte strafft sowie zusätzlichen Bremsdruck aufbaut, und der Spurwechselassistent Blind Spot Detection mit dem damit kombinierten Ausparkassistent. Optional erhältlich sind außerdem die Systeme Müdigkeitserkennung, automatische Abstandsregelung ACC und Parklenkassistent Park Assist. Auch außen unterscheidet ihn bis auf ein paar fehlende Chrom-Applikationen kaum etwas vom Top-Modell „Style“.

Großzügige Platzverhältnisse

Nach dem Entern des Cockpits fällt als erstes das sehr großzügige Raumangebot auf. Auf den vorderen Sitzen haben auch groß gewachsene Personen viel Platz in allen Richtungen. Nur das rechte Fahrerknie nimmt schnell Kontakt mit der Mittelkonsole auf. Zu den Türen hingegen ist sehr viel Platz. Durch die vielfältig und großzügig einstellbaren Sitze findet garantiert jeder eine perfekte Sitzposition und auf den wirklich bequemen Polstern lassen sich auch lange Etappen ermüdungsfrei bewältigen. Das Multifunktionslenkrad mit Lederbezug liegt sehr gut in der Hand. Die neu angeordneten Lenkradtasten sind aber etwas ungünstig positioniert, so dass man oft die Hand vom Steuer nehmen muss, um die weit innen liegenden Knöpfe zu erreichen. Ebenfalls neu ist der massive Schaltknauf, der für zarte Hände fast ein wenig zu dick geraten sein könnte.In der zweiten Reihe genießt man überraschend viel Beinfreiheit, zumindest wenn man die um 14 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank in der hintersten Position arretiert wurde. Dann ist der Knieraum für die Klasse fast verschwenderisch und es bleiben immer noch 385 Liter Kofferraum. Schiebt man die Bank nach vorn, verbleibt noch genügend Knieraum für Kinder und der Gepäckraum wächst auf 455 Liter. Maximal lassen sich bis zu 1.281 Liter in den T-Cross quetschen.

Cooles Design trifft Hartplastik

Leider folgt VW bei der Materialauswahl dem Beispiel des großen Bruders T-Roc und verwendet statt geschäumter Kunststoffe großzügig Hartplastik beim Armaturenbrett, was in dieser Preisklasse aber durchaus verzeihbar ist. Mit individuell gestaltbaren „Dashboards“ lässt sich aber schnell etwas Pepp in die Plastik-Wüste bringen. Das Design der Armaturentafel mit dem integrierten Bildschirm überzeugt uns aber auf Anhieb. Die Infotainment-Systeme sind aus dem Polo bestens bekannt und lassen sich auch im T-Cross intuitiv und funktional bedienen. Unser „Life“-Modell hatte eine Instrumententafel mit klassischen Rundinstrumenten an Bord, die hübsch gezeichnet und gut ablesbar waren. Optional ist für den T-Cross das ebenfalls aus dem Polo bekannte Active Info Display, das hier „Digitales Cockpit“ heißt, verfügbar. Dieses erfordert aber zwingend die höchste Stufe des Infotainment-Systems und kostet entsprechend hohen Aufpreis. Viele Käufer werden daher in diesem kostensensiblen Segment eher auf die Basisvariante zurück greifen.

Zusätzlich konnten wir auch das Top-Modell Style mit R-Line-Paket probefahren. Hier sind von Sportsitzen, Active Info Display und LED-Scheinwerfer über Ambientebeleuchtung und LED-Innenleuchten bis hin zur Klimatronic viele Annehmlichkeiten an Bord. Natürlich fühlt man sich - vor allem als Petrol-Head, der nicht nur von A nach B kommen will - hier deutlich wohler. Das Auto wirkt - auch wegen der schönen R-Line-Details am Exterieur - noch entschieden erwachsener und komfortabler. Allerdings kostet die Kobination "Style" und R-Line innen/außen gegenüber einen "Life" fast 4.800 Euro Aufpreis und ist mindestens an die 115-PS-Motorisierung gebunden. Muss jeder selbst entscheiden, ob es das wert ist.

Unsere Fotostrecke:

Motor: Lieber eine Nummer größer

In unserem Testwagen bemühte sich die Einstiegsmotorisierung um eine adäquate Fortbewegung. Der knapp einen Liter große Dreizylinder mit 95 PS machte seine Sache gut, lässt aber naturgemäß sportliche Qualitäten vermissen. Vor allem das lang übersetzte Fünfganggetriebe erstickt jeden sportlichen Ansatz im Keim. Dazu röhrt der kleine Turbo-Benziner sehr kernig und macht auch aus seiner Zylinderzahl kein Geheimnis. Deutlich besser hat uns das gleich große Aggregat mit 115 PS und Sechsganggetriebe gefallen. Mit dieser Kombi ist man viel souveräner und entspannter unterwegs. Den guten Verbrauch von ca. 6,5 l/100km haben beide Versionen gemeinsam. Darüber rangiert das – vorläufige – Top-Modell mit dem bekannten 1,5 TSI uns 150 PS. Auch ein 1,6 Liter großer TDI mit 115 PS ist im Angebot. Apropos Topmodell: Nachdem man uns letztes Jahr noch versicherte, dass es oberhalb des 1,5 TSI keine weitere Motorisierung geben wird, haben wir nun deutliche Zeichen empfangen, dass man eventuell doch über eine sportliche Top-Version nachdenkt. Der zwei Liter TSI bietet sich ja dafür geradezu an und auch der gerade präsentierte T-Roc R zeigt, dass man im Hause Volkswagen auch bei den SUV nicht vor Sportmodellen zurück schreckt. Wir bleiben da sehr gespannt. Ein T-Cross GTI oder gar R wäre schon eine echte Ansage!

106 Bilder Fotostrecke | Der neue VW T-Cross (2019) im Fahrbericht: Einer für alle(s)! #01 #02 Toll: Fahrwerk und Lenkung

Egal, welcher Motor unter der Haube steckt, das Fahrwerk kann in jedem Fall überzeugen. Eher straff abgestimmt ist man trotzdem sehr komfortabel unterwegs. Kurven nimmt der SUV, der glatte 14 Zentimeter höher als der Bruder Polo ist, mit sehr wenig Seitenneigung und wirkt auch wegen der toll abgestimmten Lenkung extrem handlich. Was zudem positiv auffällt, ist der hohe Geräuschkomfort. Sowohl Motor- als auch Fahrwerksgeräusche sind für diese Klasse extrem gut gedämmt und auch die Windgeräusche halten sich erfreulicherweise in engen Grenzen. So kommt das optionale Beats Soundsystem noch besser zur Geltung.

Auch im leichten Gelände kann der T-Cross durchaus überraschen. Auch ohne Allradantrieb, der für den T-Cross nicht verfügbar ist, und ohne spezielle ESP-Kennlinien wühlt sich das City-SUV trotzdem tapfer durch ausgefahrene Feldwege und schreckt wegen der guten Bodenfreiheit auch nicht vor felsigem Grund zurück. Ein echter Geländewagen kann und möchte der kleine VW aber trotzdem nicht sein.

Nicht billig, aber sein Geld absolut wert!

Der Einstieg in die T-Cross-Welt kostet mindestens 17.975 Euro. Das sind doch mehr als 3.000 Euro Aufpreis zum Polo. Angesichts des Mehrwertes in Sachen Platz, Ausstattung und Außenwirkung ist dieser Aufpreis aber sicher gerechtfertigt. Durch zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten lässt sich der Preis bis auf weit über 30.000 Euro treiben. Hier setzt der Fantasie der Käufer nur der Geldbeutel eine Grenze. Wer einen kompakten und stadttauglichen Wegbegleiter sucht und trotzdem auf SUV-Attribute wie hohe Sitzposition und gutes Raumangebot nicht verzichten möchte, ist mit dem VW T-Cross bestens bedient. Wir sind sicher, dass er sich in seinem Segment ähnlich wie seine großen Brüder durchsetzen wird, auch wenn der Wettbewerb gerade hier extrem hart ist.

Technische Daten:

 

 

1.0 TSI

 

1.5 TSI

 1.6 TDI

Bauzeitraum

ab 04/2019

Motorbaureihe

VW EA211

VW EA211 evo

VW EA288

Motorart

Ottomotor

Dieselmotor

Motortyp

Reihenbauart, Direkteinspritzung

Reihenbauart, Direkteinspritzung, Dieselrußpartikelfilter

Zylinder/Ventile

3/12

4/16

Hubraum

999 cm³

1498 cm³

1598 cm³

max. Leistung bei min−1

70 kW (95 PS)
bei 5500

85 kW (115 PS)
bei 5500

110 kW (150 PS)
bei 5000–6000

70 kW (95 PS)
bei 3250–4000

max. Drehmoment bei min−1

175 Nm
bei 2000–3500

200 Nm
bei 2000–3500

250 Nm
bei 1500–3500

250 Nm
bei 1500–3200

Getriebeart, Serie

5-Gang-Schaltgetriebe

6-Gang-Schaltgetriebe

7-Stufen-Direktschaltgetriebe

5-Gang-Schaltgetriebe

Getriebeart, Option

7-Stufen-Direktschaltgetriebe

7-Stufen-Direktschaltgetriebe

Beschleunigung, 0–100 km/h

11,5 s

9,9 s
[9,9 s]

7,8 s

12,0 s
[12,4 s]

Höchstgeschwindigkeit

180 km/h

193 km/h
[193 km/h]

220 km/h

181 km/h
[180 km/h]

Kraftstoffverbrauch auf 100 km, kombiniert

4,9 l Super

4,9 l Super
[4,9 l Super]

   

CO2-Emission

112 g/km

112 g/km
[111 g/km]

   

Tankinhalt

40 l

Abgasnorm

Euro 6d-TEMP

Karosserie und Abmessungen

 

Typ Geländewagen
Türen / Sitzplätze 4 / 5
Außenmaße LÄNGE X BREITE X HÖHE 4108 x 1760 x 1584 mm
Radstand 2551 mm
SpurweiteVORN / HINTEN 1526 / 1504 mm
KofferraumvolumenVDA 455 bis 1281 l

Gewichte

 

Leergewicht 1245 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1720 kg
Zuladung 475 kg
Anhängelast UNGEBREMST / GEBREMST BEI 12% 620 / 1100 kg
Dachlast 75 kg

Fahrwerk, Bremsen und Räder

 

Radaufhängung VORN / HINTEN Einzelradaufhängung / Einzelradaufhängung
Federung Basis VORN / HINTEN – / Schraubenfedern, Stoßdämpfern
Stabilisatoren VORN / HINTEN ja / ja
Lenkerkonstruktion VORN / HINTEN Querlenkern / Verbundlenkern

 

2 Kommentare

  • VAU-MAX.de

    VAU-MAX.de

    Der 1.5 TSI ist im Moment noch nicht bestellbar. Folglich gibt es keine Infos zur Anhängelast.
  • Thomas16

    Thomas16

    Hallo liebes vau-max Team, wisst ihr zufällig, wie große die Anhängelast bei der 150 PS Variante sein wird? Auch "nur" 1,100kg? MfG, Thomas

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