Der Audi A1 e-tron – elektrisch fahren in der Stadt

Audi entdeckt den Wankelmotor neu und kombiniert ihn mit einem Elekotromotor

Der Audi A1 e-tron – elektrisch fahren in der Stadt: Audi entdeckt den Wankelmotor neu und kombiniert ihn mit einem Elekotromotor
Erstellt am 2. März 2010

Audi baut die neue e-tron-Modellreihe auf dem Genfer Automobilsalon weiter aus: Der Audi A1 e-tron ist ein Mega City Vehicle (MCV) mit innovativer Antriebstechnologie. Für emissionsfreie Stadtfahrten hält er einen kräftigen Elektromotor bereit. Zusätzlich ist ein Wankel-Verbrennungsmotor an Bord, der die Batterie im Ausnahmefall nachlädt. Dank der Spitzenleistung seiner E-Maschine von 75 kW (102 PS) fährt sich der A1 e-tron überaus agil.

Dritter e-tron Audi

Die Modellfamilie e-tron von Audi ist wenige Monate alt, und doch hat sie schon einige Gesichter. Dabei nutzt Audi ganz unterschiedliche Technikkonzepte. Der erste e-tron, der 2009 auf der IAA in Frankfurt/Main stand, ist ein seriennaher Hochleistungssportwagen mit Elektromotoren für alle vier Räder. Bei der Studie der Detroit Motor Show in 2010 handelt es sich um einen leichten, kompakten Zweisitzer mit zwei E-Maschinen an der Hinterachse.

Der A1 e-tron präsentiert jetzt einen weiteren Ansatz – ein kompaktes Elektroauto in der Premium-Klasse. Das viersitzige, zweitürige Stadtauto ist speziell für den täglichen Einsatz in Ballungsräumen konzipiert. Der Audi A1 e-tron fährt immer mit Elektroantrieb. Sein Verbrennungsmotor dient lediglich dazu, die Batterie in Einzelfällen nachzuladen.

Elektromotor mit 102 PS an Bord

Im Audi A1 e-tron ist die E-Maschine, ein Synchronmotor, quer im Bug platziert – ihre tiefe Einbaulage kommt dem Schwerpunkt zugute. Sie gibt 61 PS Dauerleistung ab, die kurzfristig nutzbare Spitzenleistung beträgt 102 PS. Die 150 Nm Drehmoment stehen aus dem Stand zur Verfügung, und der Drehmoment-Topwert liegt bei 240 Nm.

Die Kräfte des Elektromotors fließen auf ein einstufiges Getriebe, das sie auf die Vorderräder weiterleitet. Zur Wahl der Fahrstufen „Vor“, „Zurück“ und „Neutral“ dient ein eleganter, ausfahrbarer Wählhebel auf der Konsole des Mitteltunnels, wie er schon im ersten Audi e-tron eingebaut war.

Im Motorraum über der E-Maschine sitzt die Leistungselektronik. Ihre wichtigsten Bauteile sind der Pulswechsel-Umrichter, der als Regler zwischen Elektromotor und Batterie dient, der Gleichstromwandler, der das 14-Volt-Bordnetz an das Hochspannungsnetz ankoppelt, eine Schalteinheit zur Absicherung der Hochvolt-Komponenten sowie das Lade-Modul. Hinter den Ringen im Singleframe des Audi A1 e-tron liegt die Buchse für den Einheitsladestecker. Bei vollständig entladener Batterie dauert der Ladevorgang am 380 Volt-Netz etwa drei Stunden. Ein Display gleich neben dem Plug-In-Anschluss zeigt den aktuellen Ladezu¬stand und die Restladezeit.

Komplett elektrische Bremsen an der Hinterachse

An der Vorderachse sind hydraulische Festsättel, an der Hinterachse sind zwei neuartige elektrisch betätigte Faustsättel montiert – sie werden ohne mechanische oder hydraulische Übertragungselemente betätigt, sondern per Kabel, also „brake by wire“. Außerdem entstehen beim ungebremsten Betrieb keine Reibungsverluste durch Restschleifmomente. Zusätzlich erhielt der Bremskraftverstärker eine neue, bedarfsgeregelte, elektrische Vakuumpumpe.

Mit der kräftigen Batterie im Heck kann der Audi A1 e-tron im Stadtverkehr 50 Kilometer weit emissionsfrei fahren. Auf längeren Strecken wird die Batterie von einem besonders kompakten Verbrennungsmotor nachgeladen, der unter dem Gepäckraum angeordnet ist. Die Studie A1 e-tron hat einen Wankelmotor um die Reichweiter zu erhöhen. Der kleine Einscheiben-Wankel weist 254ccm Kammervolumen auf und läuft konstant mit 5.000 1/min Drehzahl im Bereich seines besten Wirkungsgrads.

Die großen Stärken des Wankelmotors sind der fast vibrationsfreie, leise Lauf, die geringen Abmessungen und das extrem niedrige Gewicht. Einschließlich des Generators, der vom Wankelmotor angetrieben wird und 15 kW elektrische Leistung produziert, wiegt die komplette Baugruppe nur etwa 70 Kilogramm. Die spezielle Leistungselektronik, die Ansaug-, Abgas- und Kühlanlage sowie die Dämmung und der Hilfsrahmen sind dabei ebenfalls enthalten.

Wenn der Range Extender die Batterie lädt, absolviert der Audi A1 e-tron auch längere Etappen. Die zusätzliche Reichweite, die vor allem für den Überlandverkehr gedacht ist, beträgt 200 km. Nach dem Normentwurf ergibt sich aus den beiden unterschiedlichen Betriebsarten ein Kraftstoffverbrauch von gerade einmal 1,9 l/100 km, er entspricht einer CO2-Emission von 45 g/km. Im elektrischen Betrieb liegt der unmittelbare CO2-Ausstoß bei null – der kompakte A1 e-tron fährt so ökologisch wie ökonomisch.

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