Die blaue Bewegung nimmt weiter Fahrt auf. Der Polo war der erste Sparmeister aus Wolfsburg. 3,9 Liter Diesel Verbrauch, 80 PS aus drei Zylindern, optimierte Reifen für bessere Rolleigenschaften und verbesserte Aerodynamik sorgten für 99 Gramm CO²-Emission. Das BlueMotion-Konzept etablierte sich auch in weiteren Baureihen. Volkswagen ist heute schon der grünste Automobilbauer der Welt, sagte Markenvorstand Ulrich Hackenberg in Wolfsburg.
Passat BlueMotion, Blue TDI und TSI Eco Fuel kommen vom grünsten" Automobilbauer der Welt.
Touareg Hybrid: 374 PS auf die saubere Tour!
Er hat 333 PS, unter seinem Blechkleid arbeitet ein moderner V6-TSI-Motor und in 6,8 Sekunden durchbricht der Hybrid-Touareg die 100 km/h-Marke. Der Verbrauch laut Volkswagen: Neun Liter Benzin. In der kommenden Modell-Generation wird das VW-SUV mit dem zweigliedrigen Antriebskonzept angeboten. Neben Verbrennungsmotor steht zusätzlich eine Elektro-Maschine zur Verfügung. Im Stadtverkehr spart er im Strombetrieb rund 25 Prozent Energie.
Die Fahrertür fällt ins Schloss, mit vorsichtigem Streicheln des Gaspedals ertönt ein leises Summen wie ein gezähmtes Jet-Triebwerk. Der große Geländewagen setzt sich langsam, aber stetig in Bewegung. Die Nadel des Drehzahlmessers ruht bewegungslos auf der Null. Der Elektromotor hat 52 Pferdestärken, entfaltet ein Drehmoment von 300 Newtonmetern. Die Energie für den Vortrieb zapft die E-Maschine aus der 288-Volt-Batterie im Heck. Der 67 Kilogramm schwere Nickel Metallhydrid-Akku liegt in der Radlademulde. So gibt es wenig räumliche Einschränkung im Kofferraum. Auf Wolfsburgs Strassen zeigt der Zwitter seine Qualitäten.
Natürlich darf der bei hybriden Fahrzeugen übliche Boost-Modus nicht fehlen. Beim Kick-Down liegen satte 550 Newtonmeter Drehmoment an Verbrennungsmotor und E-Maschine verleihen dem Dickschiff im Verbund kurzfristig 374 PS. Anhängelasten von bis zu 3,5 Tonnen? Kein Problem. Eine Getriebebremse gibt es beim Hybrid-Touareg nicht. Lässt der rechte Fuß das Gaspedal verwaisen, fängt der SUV an zu rollen. Beim so genannten Segeln wird der V6-TSI vom achtgängigen Getriebe getrennt.
Die Folge: Weniger Verbrauch.
Bei älteren Hybridmodellen gab es immer ein Komfort-Problem: Beim Umschalten vom Elektrobetrieb auf den Verbrennungsmotor gab es regelmäßig einen deutlichen Ruck, so, als wenn jemand mit einem Knüppel gegen den Sitz schlägt. Beim Touareg ist der Übergang fließend weich der Schleppstart wird unmerklich initiiert. Geholfen hat hierbei die Erfahrung im Kupplungsbereich, erklärt Jochen Böhle, technischer Projektleiter des hybriden SUVs.
Dennoch hat der VW, wie allen Hybrid-Fahrzeuge eine Achillesferse. Die Hochvolt-Batterie in der Radlademulde entlädt sich im E-Betrieb relativ schnell. Der Ladezustand wird zwar durch die beim Bremsen entstehende Reibungsenergie relativ flott wieder aufgefüllt (Rekuperation) jedoch nicht genug, um kontinuierlich mit Strom zu fahren. Trotzdem liegt der Testverbrauch bei 8,9 Litern Benzin. Für den schweren Touareg ein beachtlicher Wert.
Passat BlueMotion - 1.429 Kilometer Reichweite sind möglich
Im Passat BlueMotion kommt ein 110 PS starker Commonrail-Motor zum Einsatz. Damit ist der Mittelklässler kein Sprinter, sondern ein Marathonläufer. 1.429 Kilometer Reichweite sind möglich. Auf der Multifunktionsanzeige empfiehlt der Passat die wirtschaftlichste Gangart. Rund 129 Gramm CO² emittiert der Passat BlueMotion, erfüllt damit die Grenzwerte zur Abgasnorm EU-5. 0,2 Liter spart die Start-Stop-Automatik.
Steht der Wagen an der Ampel, muss nur in den Leerlauf geschaltet werden, um anschließend den Fuß von der Kupplung zu nehmen. Der Motor geht aus. Erneutes Treten der Kupplung lässt die 2-Liter-Maschine wieder starten Gang einlegen und weiterfahren. Nach kurzer Eingewöhnung eine routinierte Aktion im Cockpit des Passat.
Blue TDI: Freude am Fahren mit reinem Gewissen
Wesentlich spritziger, weil mit 143 PS ausgestattet, ist der Passat BlueTDI. Seine Trümpfe sind wenig CO²-Emission (rund 140 Gramm pro Kilometer) und ein Testverbrauch von 5,8 Litern Diesel. Der BlueTDI erfüllt bereits heute die Grenzbereiche der für 2014 geplanten Abgasnorm EU-6.
Durchzugsstark, antrittsschnell und agil im Fahrverhalten. Bei nasser Fahrbahn und nervösem Gasfuß fällt es auch im zweiten Gang schwer, die Kraft des Commonrail-Aggregats auf die Straße zu bekommen. Dieser Passat erfüllt das Credo Autos müssen Spaß machen. Dass dabei trotzdem noch die Umwelt geschont wird, lässt das Autofahrergewissen etwas reiner werden. 210 km/h erreicht der BlueTDI.
TSI Eco Fuel: unspektakuläre Erdgasautos waren gestern
Beschleunigung wie eine Wanderdüne bisher gängiges Vorurteil, wenn sich um Erdgasfahrzeuge handelte. Der VW Passat TSI EcoFuel räumt diesen Nimbus aus dem Weg. Kraftvolle TSI-Technik mit 150 PS und die Fähigkeit zwei verschiedene Kraftstoffarten zu nutzen, machen ihn interessant für Vielfahrer.
Verantwortlich für die Spritzigkeit des TSI EcoFuel ist eine Doppelaufladung durch Abgasturbolader und Kompressor, sowie eine Direkteinspritzung des Kraftstoffes. Der Gas-Benziner erreicht mit beiden Kraftstoffen ein Drehmoment von 220 Newtonmetern und hält es zwischen 1500 und 4500 Umdrehungen aufrecht. Der Sprint auf die 100 km/h-Marke dauert 9,7 Sekunden, bei Tempo 210 ist Schluss.
Gegen die geringe Erdgastankstellendichte kann der Volkswagen nur seinen 31-Liter-Benzintank in die Waagschale werfen. Im Benzinbetrieb kommt er 460 Kilometer weit. Die drei Druckflaschen im Unterboden fassen 21 Kilogramm Erdgas genug Vorrat für 480 Kilometer. Bisher existieren rund 800 Gastankstellen in Deutschland. Weitere 150 sollen dazukommen. Für Vielfahrer wird es also wenig Probleme geben, die Tanks beim Gasmann zu füllen.
Text: Tim Westermann Fotos: Tim Westermann / VW
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