Strom statt Sprit – Neue Elektromobilität

Diese Zuschüsse zur Elektromobilität sind aktuell zu haben

Strom statt Sprit – Neue Elektromobilität: Diese Zuschüsse zur Elektromobilität sind aktuell zu haben
Erstellt am 10. Dezember 2019

Ein Elektroauto ist nach wie vor teuer im Vergleich zu herkömmlich betriebenen Fahrzeugen. Wer sich ein E-Auto leistet, muss zusätzlich für eine geeignete Ladestation zuhause sorgen. Alles in allem kann das richtig teuer werden. Um ein Elektrofahrzeug nebst Ladeinfrastruktur finanzierbar zu machen können Verbraucher von verschiedenen Zuschüssen Gebrauch machen.

Was die Förderlandschaft im punkto Elektromobilität angeht, hat sich in der jüngsten Vergangenheit einiges getan. Zu haben sind Zuschüsse von Bund, Ländern und Gemeinden und auch Versorger unterstützen Verbraucher dabei, ein elektrisch betriebenes Fahrzeug zu erwerben. Dazu gehören nicht nur Autos, sondern auch E-Roller und E-Bikes. Neben Steuervergünstigungen für E-Autos, die per Gesetz zu einer Befreiung von der Kfz-Steuer von bis zu 10 Jahren führen können, gibt es die Möglichkeit auf Antrag zusätzliche Gelder zu beanspruchen.

Bundesweite Zuschüsse für die Anschaffung eines Elektroautos

Ganz unabhängig vom Wohnort eines Verbrauchers hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen aufgelegt, von denen Erwerber eines E-Fahrzeugs profitieren. Für Privatpersonen kommt dabei der Umweltbonus infrage, der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BafA) ausgereicht wird.

Zuschuss Umweltbonus vom BafA

Die korrekte Bezeichnung dieses Förderprogramms lautet „ Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen“. Der Umweltbonus wird ausgezahlt, wenn ein neues Elektrofahrzeug angeschafft und zugelassen wird. Was dabei unter dem Begriff Elektrofahrzeug fällt, ist im Elektromobilitätsgesetz (EmoG) geregelt. Das BAfA stellt eine Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge (Stand 03.12.2019) bereit, in der die jeweils gültigen Fahrzeuge stehen, unterteilt nach Hersteller und Typ. Die Liste vom 03.12.2019 umfasst inzwischen 191 verschiedene Fahrzeugmodelle, die mit 0 Gramm C02 pro Kilometer fahren. Sie reicht von A wie Audi e-tron 50 quattro bis V wie Volkswagen e-Golf. Vervollständigt wird die Liste durch einer Aufstellung von Brennstoffzellenfahrzeugen - derzeit ist hier nur für Hyundai gelistet - und Plug-In-Hybriden mit einem CO2 Ausstoß pro Kilometer von bis zu 50 Gramm. Die offizielle Liste wird fortlaufend aktualisiert, sodass es ratsam ist, sich vor Anschaffung eines E-Fahrzeugs über den jeweils aktuellen Status quo zu informieren. Der Basispreis der Fahrzeuge liegt dabei stets unter der Grenze von 60.000 €.

So wird gefördert

Die Förderung ist zweigeteilt. Eine Hälfte wird durch den Automobilhersteller getragen, die andere Hälfte besteht aus einem Zuschuss. Der Hersteller muss im Zuge des Kaufvertrags oder des Leasingvertrags sein Eigenanteil abziehen. Dazu muss er den BafA-Listenpreis zugrunde legen, der generell weniger als 60.000 Euro beträgt. Der BafA-Listenpreis ist der niedrigste Nettolistenpreis bezogen auf das Basismodell im Euroraum bei Markteinführung. Das bedeutet, dass Sonderausstattungen nicht bezuschusst werden. Je nach Fahrzeug beträgt der Zuschuss insgesamt 3000 Euro für von außen aufladbare Hybridelektroautos und 4000 Euro für reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge.

So kommen Käufer an den Zuschuss

Das BafA nimmt die Anträge entgegen und nutzt dazu ein elektronisches Verfahren. Der Ablauf im Detail ist auf der Website des BafA beschrieben. Die dazugehörigen Erklärungen und Ausführung finden sich weit unten auf der Website unter der Überschrift „Häufige Fragen". Ladestationen im öffentlichen Raum sind (noch) relativ selten. Zuhause sind sie ebenfalls erforderlich.

Zuschüsse für Ladestationen

Die Regelungen bezüglich der Zuschüsse für Ladestationen im Privathaushalt (Wallbox) sind von Bundesland zu Bundesland, von Gemeinde zu Gemeinde und auch von Versorger zu Versorger unterschiedlich. Wer sich ein Elektrofahrzeug anschafft, sollte deshalb genau prüfen, welche Möglichkeiten lokal zur Verfügung stehen.

Zuschuss vom Energieversorger

Ein renommierter Versorger mit bundesweiter Verfügbarkeit ist Entega. Gegründet im Jahr 1912 unter der Bezeichnung „Hessische Eisenbahn AG“ entwickelte sich das Unternehmen vom lokalen Energieversorger zu einem der größten Öko-Energie-Anbieter in Deutschland. Entega fördert es, wenn Ladestationen fürs Elektroauto installiert werden. Es gibt zwei verschiedene Modelle, eines ist eine fest verbaute Steckdose, die andere Station verfügt über eine flexible Ladeschnur. Die Förderung für eine Ladestation liegt bei 200 €. Wer Interesse an einer Förderung hat, muss Kunde von Entega sein, wobei auch Neukunden von dem Zuschuss profitieren.

Zuschüsse der Ländern

Die einzelnen Bundesländer verfahren höchst unterschiedlich, wenn es um die Förderung von Elektromobilität geht. Eine Auswahl soll zeigen, wie breit gefächert die Maßnahmen sind. Oft sind Privatkunden ausgenommen.

Baden-Württemberg

In diesem Bundesland wird die Anschaffung von elektrisch betriebenen Taxen, LKWs und Bussen bezuschusst. Für private PKWs gibt es aktuell keine besondere Förderung.

Berlin

Wer selbstständig ist – also nicht in einer haftungsbeschränkten Rechtsform wie z. B. als Geschäftsführer einer GmbH arbeitet - kann Zuschüsse für die Einrichtung der Ladeinfrastruktur erhalten. Auch werden Beratungen bezuschusst, außerdem die Anschaffung von Elektroautos und es gibt eine Abwrackprämie.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen haben grundsätzlich natürliche Person Zugriff auf diverse Förderprogramme. Unter anderem können Zuschüsse für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur-Einbauten gewährt werden. Natürliche Personen können maximal 1000 Euro pro Ladepunkt erhalten, wobei die Förderquote bei 50 Prozent liegt.

Zuschüsse in einzelnen Städten

Neben den Landesmitteln gibt es Städte und Gemeinden, die ihren Bürgern unter die Arme greifen. Hier werden also gezielt Privatpersonen angesprochen. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden Kommunen:

Friedrichshafen

Wer in Friedrichshafen ein Elektroauto kauft, kann bis zu 1000 Euro Zuschuss erhalten. Auch Elektroroller und Lastenräder werden mit bis zu 1000 Euro gefördert.

Heidelberg

Heidelberg greift tief in die Tasche. Hier wird die Anschaffung von Elektrofahrzeugen und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen gefördert, auch Hybridfahrzeuge erhalten Zuschüsse. Elektro-Lastenfahrräder und auch muskelbetriebene Lastenfahrräder sowie die Anschaffung von Lastenanhängern werden bezuschusst. Die Ladeinfrastruktur wird auch gefördert. Die Kombination mit anderen Förderprogramm ist ausdrücklich gestattet, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden.

Würzburg

In der Stadt Würzburg haben Privatpersonen die Möglichkeit, sich für die Anschaffung eines Lasten-Pedelecs Geld von der Stadt zu holen. Auch gibt es Zuschüsse, wenn der Pkw abgeschafft und ein Kleinkraftrad angeschafft wird.

Fazit: Vielfältige Fördermöglichkeiten – Prüfung und Antragstellung vor der Anschaffung klären

Während der Sprit immer teurer wird, sind die Betriebskosten eines E-Autos verschwindend gering. Doch die Anschaffungskosten sind hoch. Wer ein E-Auto anschafft, kann das Förderprogramm des BafA nuten. Eventuell kommen zusätzlich noch weitere Programme in Frage. Landesprogramme greifen leider nur punktuell. Auch in den Städten und Gemeinden in Deutschland variieren die finanziellen Hilfen. Da neben den öffentlichen Stellen auch Versorgungsunternehmen ihre Kunden zum Teil unterstützen, müssen Verbraucher sich aktiv um die vielfältigen Zuschussmöglichkeiten kümmern. Es ist ratsam, vor der Anschaffung sämtliche verfügbaren Fördermöglichkeiten am eigenen Wohnort und unter Berücksichtigung des Energieversorgers zu überprüfen, um am Ende die bestmögliche Förderquote herauszuholen.

 

 

 

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