Notbremsassistenzsystem im LKW können Leben retten

Schlechte Karten hat man wenn LKW-Fahrer pennen

Notbremsassistenzsystem im LKW können Leben retten: Schlechte Karten hat man wenn LKW-Fahrer pennen
Erstellt am 25. Juli 2011

Trifft ein Lkw mit 70 km/h auf ein Stauende, haben die Pkw-Insassen vor ihm so gut wie keine Überlebenschance, wie ein Crashtest des ADAC zeigt. Verheerend das Ausmaß des Aufpralls: „In Sekundenbruchteilen werden die beiden vor dem Lkw stehenden Autos zermalmt, die Insassen der Pkw erleiden tödliche Verletzungen“, so das ernüchternde Fazit. Obwohl im Test ein relativ leichter Lkw mit 5,5 Tonnen verwendet wurde, blieb von den beiden beteiligten Pkw-Mittelklassewagen nichts übrig. Sie wurden vollständig zerstört. Nach Ansicht des Automobilklubs hätten die Pkw-Insassen überleben können, wenn der auffahrende Lkw mit einem automatischen Notbremsassistenzsystem ausgerüstet gewesen wäre.

2009 starben 58 Menschen an den Folgen von Lkw-Auffahrunfällen und rund 4.500 Menschen wurden verletzt. Das Risiko, tödlich zu verunglücken, sei hier dreimal höher als bei anderen Heckkollisionen, so ADAC-Vize Thomas Burkhardt. Notbremsassistenzsysteme könnten Menschenleben retten und große Sachschäden vermeiden. Burkhardt: „Deshalb sollten alle Lkws schnellstens damit ausgerüstet werden.“

Die Unfallforscher des Klubs haben herausgefunden, dass bei über 4.000 Kollisionen im Jahr 2009 Lkw-Notbremsassistenten Auffahrunfälle abgemildert oder verhindert hätten. Zwar müssen laut Gesetz ab 2013 alle neu entwickelten Lkw-Typen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und ab 2015 alle neu zugelassenen Lkws mit einem Notbremsassistenten ausgestattet sein, die geplanten gesetzlichen Anforderungen reichen nach ADAC-Ansicht jedoch nicht aus.



Zurzeit ist es die Aufgabe von Notbremsassistenten, Unfälle mit Vorausfahrenden zu verhindern und vor einer Kollision mit einem stehenden Fahrzeug die Geschwindigkeit um mindestens 10 km/h zu reduzieren. Moderne Notbremsassistenzsysteme könnten aber eigentlich mehr, wie der Klub bei Fahrversuchen herausgefunden hat. Gesetzlich vorgeschrieben werden sollten deshalb Systeme, die bei einem stehenden Fahrzeug, beispielsweise an einem Stauende, zu einer Geschwindigkeitsreduzierung um 40 km/h führen. Technisch sei das möglich. Denn nur dann könnten bei Geschwindigkeiten bis rund 55 km/h Unfälle vermieden und bei Autobahntempo der Aufprall deutlich abgemildert werden. Schon die Warnfunktion eines Notbremsassistenten mache den Verkehr sicherer, denn wird der Fahrer durch einen Bremsruck oder eine Teilbremsung frühzeitig gewarnt, kann er gegebenenfalls rechtzeitig ausweichen oder das Fahrzeug noch zum Stehen bringen.

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