Mehr als ein Lückenfüller

Neuer Porsche Taycan GTS im Fahrbericht

Mehr als ein Lückenfüller: Neuer Porsche Taycan GTS im Fahrbericht
Erstellt am 1. Dezember 2021

Es gibt keinen Autobauer, der seine einzelnen Modellreihen so fein auffächert wie Porsche. Da macht der elektrische Taycan keinen Unterschied zu seinen Brüdern 911 oder Panamera. Die winzige Lücke zwischen Taycan Turbo und 4S schließt der neue GTS.

Es sind weniger die Fahrleistungen, die einen Käufer zum mindestens 131.834 Euro Taycan GTS ziehen werden, denn die 440 kW / 598 PS bringen unter dem Strich kaum mehr Sportlichkeit und diese lässt sich am Steuer des Alltagsbetriebs schon gar nicht herausfahren. Aus dem Stand geht es in 3,7 Sekunden auf Tempo 100, bei 250 km/h ist Schluss mit lustig und die 850 Nm maximales Drehmoment sind so gigantisch, dass man den Unterschied zum Minus des Taycan 4S – mit dem gleichen Allradantrieb unterwegs – kaum spürt.

Bei so viel Schub ist dieser Allradantrieb, der im zahmen Fahrbetrieb weitgehend abgeschaltet ist, unverzichtbar, um die gigantische Leistung bei entsprechenden Leistungsanforderungen überhaupt auf den Boden zaubern zu können.

Der Taycan GTS beschleunigt brutal – insbesondere angesichts des üppigen Gewichts von 2,3 Tonnen - und schiebt aus scheinbar jedem Geschwindigkeitsbereich an, als wäre die Motorleistung in schier unbegrenztem Volumen vorhanden. Sind es im kurzzeitigen Boost knapp 600 PS, aus denen man scheinbar beliebig schöpfen kann, so sind es selbst unter Dauerlast stattliche 517 PS.

Das Akkupaket mit seiner Kapazität von 93,4 kWh reicht dabei für rund 500 Kilometer – bei einem in Aussicht gestellten Normverbrauch von 20,3 bis 23,3 kWh pro 100 Kilometer. Maximal kann der Taycan mit 270 Kilowatt laden und braucht am heimischen 11-kW-Anschluss neun Stunden um komplett zu erstarken. An der Schnellladesäule dauert es kaum mehr als 20 Minuten, um den Akku auf 80 Prozent zu bringen.

Doch es bleibt dabei – das Plus an Fahrdynamik ist unter normalen Bedingungen für keinen Kunden herauszufahren. Und doch dürfte der Porsche Taycan GTS – ebenfalls verfügbar als Shooting Brake namens Sport Turismo – eine Vielzahl von zahlungswilligen Käufern finden, die sich die drei magischen Buchstaben an den Schlüsselanhänger hängen wollen und sich an den opulenten 25.000 Euro Mehrpreis nicht stören. Der Grund liegt im begehrten GTS-Paket, das die Marketingabteilung der Zuffenhausener schon bei anderen Modellen perfekt in Szene gesetzt hat.

24 Bilder Fotostrecke | Mehr als ein Lückenfüller: Neuer Porsche Taycan GTS im Fahrbericht #01 #02 Denn der GTS bietet auf dem Papier nicht viel mehr als der 4S, hebt sich durch seine sportlichen Dreingaben jedoch eindrucksvoll von den anderen Versionen ab. „Seit der Weltpremiere im Jahr 2019 ist das Modellprogramm des Taycan stetig gewachsen. Drei Karosserievarianten mit bis zu fünf Motorisierungen bieten für jeden etwas“, sagt Kevin Giek, Leiter der Taycan-Baureihe, „besonders freut mich, dass es nun auch einen Taycan mit dem legendären Kürzel GTS gibt. Er ist über dem Taycan 4S und unterhalb der Taycan Turbo-Derivate positioniert. Damit stellt er die goldene, sportliche Mitte dar.“ Als neue Sonderausstattung gibt es für die Taycan GTS ein Panoramadach mit Sunshine Control. Dank einer elektrisch schaltbaren Folie aus Flüssigkristallen kann es von klar auf matt wechseln. So werden die Insassen vor Blendung geschützt, der Innenraum aber nicht verdunkelt.

Die Sportabzeichen sind in erster Linie schwarze Einfassungen von Spiegeln, Schwellern und Lufteinlässen. Dazu gibt es serienmäßig das beliebte Sport-Chrono-Paket sowie Aluräder mit 20 oder 21 Zoll großen Reifen. Alles kein Hexenwerk, aber eben etwas fürs Auge und hierfür gibt der Kunde etwas mehr als mehr aus – hier eben rund 25.000 Euro. Im Innenraum gibt es überaus schicke Ledersitze mit Alcantara-Elementen an Türtafeln und dem Armaturenbrett, das gerade in Verbindung mit den Kontrastnähten in Rot oder Kreide noch schicker als das reine Leder im Dunkelton aussieht.

Das Fahrwerk bietet mit seiner variablen Luftfederung ebenfalls das exzellente und gekonnt sportlich abgestimmte Paket, dass man vom Taycan bestens kennt. An die Lenkungskennlinie müssen sich gerade Sportwagenfahrer etwas gewöhnen, doch hier haben die Schwaben seit dem Start des Taycan spürbar nachgebessert. Präzise ist die Lenkung allemal – aber eben etwas anders als bei einem Panamera oder gar einem Sportwagen wie dem Porsche 911.

Einen Großteil der Bremsleistung geschieht ohne die eigentliche Bremsanlage, denn die meiste Verzögerung holt bereits die Rekuperation heraus und pumpte die überschüssige Geschwindigkeit über das Bremspedal mit zu 275 Kilowatt zurück ins Akkupaket, um für mehr Reichweite zu sorgen. Lohnt nun der knapp 600 PS starke Porsche Taycan GTS oder reicht der Taycan 4S für rund 106.000 Euro? Natürlich ist bereits der normale Taycan 4 gerade unter den Elektrogesichtspunkten mehr als gut motorisiert und so sind die Unterschiede zu 4S und GTS kaum zu bemerken. Gerade Porsche-Fans dürfte die sportliche Ausstattung und allein das GTS-Signet am Heck den Mehrpreis wert sein.

Stefan Grundhoff; press-inform

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Datenblatt Porsche Taycan GTS
Typ: Elektro-Sportwagen
Motor: Zwei permanenterregte Synchronmaschine;
Leistung: 440 kW / 598 PS
Max. Drehmoment: 850 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 3,9 Sekunden
Getriebe: Zweiganggetriebe an der Hinterachse
Antrieb: Allrad
Tank: 93,4 kWh
Verbrauch: 20,3 – 22,3 kWh / 100 km
Gewicht, Herstellerangabe (kg): 2.295 kg
max. Zuladung (kg): 640
Abmessungen (L/B/H): 4.963 /1.966 / 1.379 (L/B/H)
max. Ladevolumen (L): 407 / 81 (hinten / vorne)

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