Kritik von Macron, Meloni und Merz – und Studien zeigen dramatische Folgen für die Autoindustrie.

EU-Verbrennerverbot 2035 in Gefahr: Widerstand aus USA, China und Europa wächst

Kritik von Macron, Meloni und Merz – und Studien zeigen dramatische Folgen für die Autoindustrie.: EU-Verbrennerverbot 2035 in Gefahr: Widerstand aus USA, China und Europa wächst
Erstellt am 7. August 2025

Die EU hält am Verbrenner-Verbot ab dem Jahr 2035 fest. Doch der Widerstand gegen diesen Plan wächst. Besonders aus den USA kommt Skepsis. Untersuchungen der Unternehmensberatung Berylls zeigen, wie stark diese Maßnahme die Automobilindustrie treffen würde.

Der Widerstand gegen das von der EU beschlossene Verbot von Neuzulassungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 nimmt zu. BMW-Chef Oliver Zipse spricht von einem „Desaster für die Industrie und den Standort“. Italiens Premierministerin Giorgia Meloni nennt das EU-Verbot gar eine „selbstzerstörerische Maßnahme“. Im Mai 2024 erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz laut der „Zeit“: „Dieses Verbot des Verbrenners muss rückgängig gemacht werden, weil wir heute nicht wissen, welche Mobilität in Zukunft wirklich umweltneutral und klimaverträglich entwickelt werden kann.“

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht das Verbot kritisch und plädiert für mehr Technologieoffenheit. Zwar unterstützt Frankreich das Ziel, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 55 % zu senken, lehnt aber ein vollständiges Zulassungsverbot für Verbrenner ab 2035 ab. Stattdessen setzt das Land verstärkt auf Plug-in-Hybride. Kein Wunder, denn die Automobilindustrie ist in allen drei Ländern ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Doch während Frankreich auf CO₂-Reduktion pocht, liegt der Fokus dort auf Kleinwagen und sparsamen Modellen – eine Stärke von Marken wie Peugeot und Renault.

Die entscheidende Frage: Hat die Opposition Substanz oder schützen die Staaten nur rückständige Konzerne? Laut Berylls hätte ein Verbot gravierende Folgen: Etwa 40 Millionen Fahrzeuge – rund 58 % des Absatzes in Kernmärkten wie Europa, China und den USA – wären betroffen. Allein in China wären es 15,7 Millionen Einheiten. Das könnte manchen Hersteller in den Abgrund stürzen.

Der globale Trend zeigt: Die E-Mobilität wächst, aber langsamer als erwartet. Laut Dr. Alexander Timmer (Berylls) liegt die globale Entscheidungsmacht längst nicht mehr in Europa: „Fahrverbote kleiner Staaten wie Deutschland sind symbolisch, entscheidend ist, was in China passiert.“

Zwar entfällt dort bereits ein Drittel der Neuzulassungen auf sogenannte New Energy Vehicles (BEVs, PHEVs, EREVs), doch China hält weiterhin am Verbrenner als Reichweitenverlängerer fest. Laut Berylls wird der finale Abschied vom Verbrenner dort erst 2060 erwartet.

In den USA denkt man ähnlich. Die Umweltbehörde EPA will die Abgasvorschriften lockern. US-Energieminister Chris Wright begrüßt diesen Kurswechsel: „Dank Präsident Trump kehrt Amerika zu einem freien und faktenbasierten Dialog über Klima- und Energiepolitik zurück.“ Elektromobilität tut sich außerhalb von Kalifornien ohnehin schwer – das 2035-Verbot scheint zu kippen. Sollte das passieren, könnte ein Dominoeffekt einsetzen.

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