Finn Gehrsitz im Le Mans Cup

Trotz Funk-Panne fast noch auf das Podium

Finn Gehrsitz im Le Mans Cup: Trotz Funk-Panne fast noch auf das Podium
Erstellt am 9. Juni 2021

Der Motorsport-Youngster Finn Gehrsitz, der seine erste Saison im Automobilrennsport bestreitet, hat eine weitere Lektion mit Bravour abgeschlossen. Nachdem sein LMP3-Bolide wegen Kommunikationsproblemen weit zurückgefallen war, überholte der ehemalige Kartfahrer noch 10 Fahrzeuge und konnte schließlich auf Rang 5 die Ziellinie überqueren.

Schwierige Strecke in Paul Ricard

Im Freien Training ging es erst einmal darum, die optimalen Fahrzeugeinstellungen für den 455-PS-starken Le-Mans-Prototypen-3 (LMP3) zu finden. Das erwies sich als gar nicht so einfach, weil die 5,8 Kilometer lange Strecke im Süden Frankreichs Mensch und Maschine vor große Herausforderungen stellt. Das hart arbeitende Phoenix-Team schaffte es aber, dem Duo aus Deutschland ein gutes Fundament für das Qualifying zu bieten, das die Startaufstellung des zweistündigen Laufes mit 27 Autos auf der Strecke bildete.

Im Zeittraining ging Gehrsitz aufs Ganze und positionierte seinen LMP3-Boliden auf einen äußerst starken zweiten Platz. Der Stuttgarter war sogar auf Pole-Kurs, jedoch musste er seine schnellste Runde vorzeitig abbrechen, weil ein konkurrierendes Fahrzeug mit einem Motorschaden auf der Strecke liegen geblieben war und die Rennleitung rote Flaggen schwenken musste. Mit Startplatz zwei hat Gehrsitz dem Phoenix-Team aber eine gute Ausgangslage für das Rennen herausgefahren.

Aufholjagd nach Funk-Panne

Während Owega die erste Hälfte des Rennens bestritt, schaute sich Gehrsitz das Geschehen konzentriert aus der Box heraus an. Es kam zu einer Safety-Car-Phase, die viele Teams nutzten um den ersten Pflichtboxenstopp zu absolvieren. Jedoch streikte beim Team rund um die Startnummer 5 der Funk, weshalb Owega die Anweisungen des Teams im Cockpit nicht hörte. Diesen strategischen Nachteil zu korrigieren, war eine große Herausforderung.

Owega kam dann unter Grün zum Fahrerwechsel an die Box. Anders als in der Safety-Car-Phase, während der die Piloten auf der Strecke langsam unterwegs waren, schoss die Konkurrenz am stehenden Phoenix-LMP3 unter Grün vorbei. Gehrsitz fand sich auf Platz 15 wieder, als er wieder auf die Strecke fuhr. Es begann eine fulminante Aufholjagd. Nach und nach kassierte Gehrsitz einen Konkurrenten nach dem anderen, um letztlich auf einem soliden fünften Platz ins Ziel zu kommen. “Hätten wir das Problem mit dem Funk nicht gehabt, wäre sicher mehr drin gewesen, aber es hat natürlich trotzdem großen Spaß gemacht, durch das Feld zu pflügen”, so Gehrsitz nach dem Rennen. “Auch wenn ich mit Platz fünf nicht einhundert Prozent zufrieden bin, war es mehr als nur Schadensbegrenzung. Wir haben wichtige Punkte mitgenommen und gezeigt, dass wir zu den schnellsten Teams im Michelin Le Mans Cup gehören. Ich danke dem gesamten Phoenix-Team und Hamza für die großartige Leistung. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir nach einem Rennen ganz oben an der Spitze stehen.”

Gehrsitz und Owega liegen nach dem zweiten Saisonlauf auf Platz fünf der LMP3-Wertung im Michelin Le Mans Cup. Das Phoenix-Duo hat gerade einmal 15 Punkte Rückstand auf die Spitze. Das nächste Rennen, dass der AVL-RACING-Junior bestreiten wird, findet am 10. Juli auf dem Highspeed-Kurs im italienischen Monza statt. Das Autodromo Nazionale Monza gehört zu den traditionsreichsten Strecken der Welt und ist Heimat des Formel-1-Grand-Prix von Italien.

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