Die Technik des neuen VW Golf 8 GTI im Detail #Deutschlandachter

3,9 Sekunden schneller als der GTI Performance - Darum ist der neue GTI besser

Die Technik des neuen VW Golf 8 GTI im Detail  #Deutschlandachter: 3,9 Sekunden schneller als der GTI Performance - Darum ist der neue GTI besser
Erstellt am 14. Mai 2020

VW hat beim neuen Golf GTI überall Hand angelegt und damit den Volkssportler ein ganzes Stück dynamischer gemacht. Nach unserer Sitzprobe liefern die Wolfsburger nun alle technischen Details nach.

Vieles davon konnten wir Euch ja bereits im Video vorstellen und erklären. Das geht schon beim Motor los, der aus dem aktuellen GTI Performance stammt und 180 kW / 245 PS leistet. Der achte GTI ist wirklich schneller und agiler als der siebte. Das zeigt die 3,3 Kilometer lange Referenzrunde auf dem VW eigenen Testgelände in Ehra Lessin, auf der der GTI 8 dem GTI 7 Performance 3,9 Sekunden abgenommen hat. Auf diese Strecke ist das ein Pfund. Hinter dem Lenkrad saß dabei übrigens VW-Werksfahrer und WTCR-Rennfahrer Benny Leuchter.

Das A und O für eine solche Leistung ist der Antrieb: Der Standard-GTI bekommt den EA 288 Motor mit 180 kW / 245 PS, die bisher der Performance-Variante vorbehalten war. Diese Aufrüstung war aber auch nötig, da selbst der Hyundai i30 N Performance 202 kW / 275 PS auf die Straße knüppelt. Apropos Performance: Bei diesem GTI-Modell legen die Wolfsburger später weiter nach und dürften sich an die 221 kW / 300 PS wagen. Die ersten Bilder des Top-GTI hatten wir gestern HIER für Euch ja schon veröffentlicht. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Schauen wir uns mal den neuen Basis-GTI an und warum er fast vier Sekunden schneller ist als der Vorgänger.

Das ist neu am Fahrwerk des 8er GTI

Beim Fahrwerk haben die Wolfsburger wieder einiges reingepackt: Die McPherson-Vorderachse hat nun steifere Querlenkerlager und auch die Dämpfer und Federn wurden neu abgestimmt und kommen mit einer geänderten Federrate von +5% daher. Aus der Clubsport S Variante des Golf 7 GTI haben sich die Ingenieure den Hilfsrahmen aus Aluminium geschnappt, der drei Kilogramm weniger wiegt als bisher und eine steifere Anbindung hat. Dazu kommen die elektronisch geregelte Vorderachsquersperre (VAQ) und das bekannte XDS Plus, das mit Bremseingriffen für Dynamik sorgt.

Der elektrische Bremskraftverstärker bringt zudem ein völlig neues GTI-Bremsgefühl mit sich. Mit dem neuen BKW lässt sich die Bremskraft und Bremskraftunterstützung jetzt abhängig von der Geschwindigkeit regeln. So ist beim Parken nun ein weiches und sanft ansprechendes Bremsgefühl möglich, während der GTI bei höheren Geschwindigkeiten schon bei kleinen Bremseingriffen giftig in die Eisen geht.

An der Mehrlenkerhinterachse sind unter anderem der Querlenkerlager neu ausgelegt. Aber auch Federn und Dämpfer bekommen ein neues Setup (Federrate +15%). Neu sind zudem auch die Radträger. „Das Auto soll präzise, aber nicht nervös sein“, erklärt Fahrdynamiker Karsten Schebsdat. Zur Auswahl stehen ein konventionelles Stahlfahrwerk und eines mit adaptiven Dämpfern. Die in ihrer Kennlinie geänderte Progressivlenkung soll es dem Fahrer ermöglichen, den neuen GTI möglichst schnell, um die Kurve zu jagen.

Damit alle diese Komponenten perfekt zusammenspielen haben Techniker auch den Fahrdynamik-Manager auf die sportlichen Anforderungen des Golf GTI der achten Generation abgestimmt. „Wir haben die Software Applikation auf den Kopf gestellt“, verdeutlicht Karsten Schebsdat die tiefgreifenden Anpassungen. Zum Beispiel wird die radindividuelle Dämpfung 200 Mal pro Sekunde angepasst. Wie beim Golf 8 und Passat kann man die Fahrprogramme nach eigenem Geschmack verschärfen oder bei extrem schlechten Straßen komfortabler gestalten.

DCC-Fahrwerk als Wankstabilisierung

27 Bilder Fotostrecke | Die Technik des neuen VW Golf 8 GTI im Detail: Schneller als der GTI Performance - Darum ist der neue 8er GTI besser #Deutschlandachter #01 #02 Eine eigens dafür konzipierte Wankstabilisierung gibt es übrigens nicht. Diesen Job übernimmt zum großen Teil adaptiven Dämpferregelung DCC. Damit das alles auch auf dem Asphalt ankommt, gibt es beim Golf 8 GTI zudem breitere Pneus (235/35 R19) und erstmals sogar Rennsportreifen (19 Zoll Michelin Pilot Sport Cup 2).
Geschaltet wird entweder mit einer Sechsgang-Handschaltung oder einem Siebengang-DSG.

Der Innenraum mit dem virtuellen 10,25 Zoll Cockpit und dem zehn Zoll Touchscreen entspricht im Grunde dem des Golf 8, ist aber auf GTI getrimmt. Bei den Anzeigen, den Sitzen und den Applikationen findet sich sehr oft die Farbe rot wieder. Das Design tut es dem Innenleben gleich. „Wir wollen dem Fahrzeug Ernsthaftigkeit mitgeben und zeigen, dass sich der Golf 8 GTI zu einem echten Sportwagen entwickelt hat“, erklärt VW Chef-Designer Klaus Bischoff.

Der neue GTI steht deutlich breitbeiniger und stämmiger da und auch die Proportionen zwischen Unterkörper und Aufbau sind deutlich stimmiger. Die Front mit dem bösen Blick, den LED-Nebelscheinwerfern mit jeweils fünf Punkten und den großen Kühlergrill verleiht dem GTI eine merklich markantere Präsenz als bisher. Doch die Form erfüllt auch einen aerodynamischen Zweck: Der Luftwiderstand ist geringer, ebenso der Auftrieb am Heck und die Antriebsbalance ist ausgewogener, was sich positiv auf die Fahrdynamik und den Verbrauch auswirkt.

Wie schnell der Golf 8 GTI die Standard-Fahrübungen absolviert, wollen sich die VW-Verantwortlichen noch nicht äußern. Allerdings dürfte der neue Volkssportler alles ein bisschen besser machen als der Golf 7 GTI Performance, an dessen Preis sich der neue GTI auch orientieren wird. Im Spätsommer sollen die ersten Exemplare dann beim Händler stehen.

Das Video zur Golf 8 GTI Sitzprobe bekommst du hier:

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