Der türkische Autobauer Togg nach Deutschland

Türkischer Autobauer startet mit T10X und T10F – digitale Direktvermarktung statt klassischem Händlernetz

Der türkische Autobauer Togg nach Deutschland: Türkischer Autobauer startet mit T10X und T10F – digitale Direktvermarktung statt klassischem Händlernetz
Erstellt am 15. September 2025

Mit etwas Verzögerung kommt der türkische Autobauer Togg nach Deutschland und bringt mit dem vollelektrischen SUV T10X sowie der E-Limousine T10F gleich zwei Modelle mit. Das Start-up setzt auf eine schlanke Struktur statt eines klassischen Händlernetzes.

Deutschland ist für Togg der logische Startpunkt: Rund 2,5 bis drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln bilden eine potenzielle Kundschaft. Außerdem gilt Deutschland als Prüfstand – wer hier besteht, kann in Europa erfolgreich sein. Der Verkauf beginnt am 29. September. Preise sind noch offen, Rabattschlachten sind laut Togg ausgeschlossen. Positioniert wird man „im oberen Mittelfeld“, orientiert an europäischen Marken.

Der Markteintritt erfolgt digital: Über die Trumore-App können Kunden bestellen, bezahlen, Servicetermine vereinbaren und Software-Updates durchführen. Ein klassisches Händlernetz gibt es nicht. Das Modell ähnelt dem von Tesla, setzt aber auf eine schlanke Struktur mit Europa-Hub in Stuttgart, mobilen Erlebniszentren und mindestens drei Servicestationen, vermutlich in Großstädten wie Berlin, München, Frankfurt und Düsseldorf.

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Für den Service arbeitet Togg mit Partnern wie Bosch Car Service zusammen. Vorteile: Kurze Reaktionszeiten, planbare Prozesse und transparente Kosten, ohne die Fixkosten eines dichten Betriebsnetzes. Auch das Laden läuft pragmatisch über Roaming, reserviert, freigeschaltet und abgerechnet über die Trumore-App. Eigene Trugo-Schnellladepunkte könnten später folgen.

In Gemlik produziert Togg gemeinsam mit Farasis Module und Akkupakete, die Zellfertigung soll nächstes Jahr starten. Ziel ist eine hohe vertikale Integration, um Kosten zu senken. Togg legt zudem großen Wert auf das eigene digitale Ökosystem: Betriebssystem, Apps und Paket-Funktionen sollen Versionen-Wildwuchs vermeiden – ein klares Learning aus dem Scheitern anderer Softwareschmieden. Ob der Plan aufgeht, hängt entscheidend von der praktischen Umsetzung ab. Auf dem Papier klingt Toggs Ansatz schlüssig: schlank, digital, kundenorientiert und innovativ.

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