Der Bundesrat hat einem Gesetz zu gestimmt, welches Gaffer durch höhere Strafen abschrecken soll

Gaffer sollen härter bestraft werden

Der Bundesrat hat einem Gesetz zu gestimmt, welches Gaffer durch höhere Strafen abschrecken soll: Gaffer sollen härter bestraft werden
Erstellt am 1. August 2016

Viele Unfallopfer können nicht ordnungsgemäß geborgen und versorgt werden, weil Gaffer und Schaulustige die Fahrbahnen versperren und deren Effekthascherei Rettungsdienste, Einsatzkräfte und Helfer behindern. Besonders perfide ist es, wenn die Schaulustigen das Geschehen sogar mit dem Handy filmen oder Fotos machen. Schon lange werden härtere Strafen für Gaffer gefordert, lange ist jedoch nichts passiert. Dabei wäre es schon lange nötig und möglich gewesen, härtere Strafen einzuführen.

In erster Linie Abschreckungseffekt

Der Bundesrat hat nun einem Gesetz zu gestimmt, welches Gaffer durch höhere Strafen abschrecken soll. Bis zu einem Jahr Gefängnis soll es für Schaulustige geben die den Unfallort filmen oder abfotografieren. Dadurch sollen zudem die Persönlichkeitsrechte der Opfer gestärkt werden.

Zunächst einmal: Wenn Leib und Leben in Gefahr sind und das ist es bei einem Unfall in den allermeisten Fällen, ist es oberste Priorität weiteren Schaden zu verhindern, dem Unfallopfer zu helfen und schnellstmöglich Hilfe zu holen. Das gebietet einem eigentlich schon der normale Menschenverstand. Bislang war es jedoch so, dass Schaulustige nur dann eine Strafe zu erwarten hatten, wenn sie tätlich gegen die Einsatzkräfte vorgingen. Das Problem ist bislang auch, dass Rettungskräfte nicht über die Kompetenzen verfügen, Schaulustige und Störer selbst des Platzes zu verweisen. Mit dem neuen Gesetzentwurf sollen Gaffer auch dann bestraft werden können, wenn sie die Zugangswege versperren oder Aufnahmen mit dem Handy machen. Zukünftig werden also Geld und auch Gefängnisstrafen verhängt, wenn Rettungseinsätze auf welche Art auch immer behindert werden.

Manche Maßnahmen fraglich

In der Vergangenheit wurde viel über Maßnahmen diskutiert, welche das Problem entschärfen können. Mittlerweile werden oft mobile Sichtschutzwände aufgestellt, die verhindern sollen, dass Schaulustige auf der Gegenfahrbahn den Verkehr unnötigerweise behindern. Der Bund deutscher Steuerzahler zweifelt jedoch an der Effektivität dieser mobilen Sichtschutzwände, unter anderem deshalb, da je nach Entfernung des Unfalls von der Lagerstätte bis zu 100 Minuten vergehen können, bis sie letztlich an der Unfallstelle aufgebaut sind. Aufklärung und Abschreckung durch höhere Strafen sind definitiv bessere Ansatzpunkte.

Richtiges Handeln rettet Leben

Im Notfall kann die richtige Handlungsweise nach einem Unfall Leben retten. Auch wenn in Deutschland zwar jeder Führerscheinbesitzer einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hat und somit wissen sollte, was zu tun ist, dürfte sich das theoretische wie auch praktische Wissen bei den meisten Autofahrern zum Großteil schon wieder ein wenig relativiert haben. Auch wenn man sich nicht traut als Ersthelfer tätig zu werden, gibt es bestimmte regeln und Verhaltensweisen, welche man bei einem Unfall einzuhalten hat. Eine gute Übersicht über diese Handlungsweisen bekommt man auf verkehrsunfall.org. Einen Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen bietet sich darüber hinaus jedem an. Schnell kann es passieren, dass man selber in der unangenehmen Situation eines Unfalls ist und in einem solchen Fall wäre man auch über sichere Ersthelfer glücklich.

Früh sensibilisieren

Wie bereits erwähnt, gebietet einem im Normalfall der gesunde Menschenverstand, Einsätze nicht zu behindern, gerade wenn es um Leben und Tod geht. Einige "Verrückte" gab es immer und wird es immer geben, dennoch ist es enorm wichtig gerade Fahranfänger auch für dieses Thema zu sensibilisieren. Die meisten Menschen erkennen gewisse Dinge erst dann, wenn sie am eigenen Leib oder im engeren Bekanntenkreis erfahren müssen, dass sich gewisses Verhalten nicht bezahlt macht. In einer sozialen Gesellschaft können Gaffer kaum zum Problem werden.

Fotos: Zurich, ADAC

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