Wenn es um den Autoverkauf geht, scheiden sich die Geister: Soll man das Fahrzeug lieber privat inserieren oder zu einem Händler gehen? Privat lässt sich meist ein höherer Preis erzielen. Dafür muss man aber viele Nachteile in Kauf nehmen. Der Aufwand ist groß: Man muss Fotos machen und den Anzeigentext verfassen, mit Interessenten verhandeln und sich um die Formalitäten kümmern. Je nach Fahrzeug kann es außerdem sein, dass sich wochenlang niemand auf die Anzeige meldet. Und im schlimmsten Fall gerät man an unseriöse Interessenten, die versuchen, durch Einschüchterungstaktiken den Preis zu senken. Ist der Gang zum Händler also die bessere Alternative?
Der Nachteil: niedrigerer Preis
Sehen wir uns zunächst einmal den wichtigsten Nachteil beim Verkauf an einen Händler an: den Preis. Er fällt in der Regel niedriger aus. Schließlich möchte der Autohändler das Fahrzeug selbst noch gewinnbringend weiterverkaufen. Dazu muss er seine eigenen Kosten, die Mehrwertsteuer und seinen Gewinn auf den Kaufpreis aufschlagen. Außerdem trägt er das Risiko, dass er selbst keinen Käufer für das Auto findet. Deshalb ist es absolut verständlich, dass das Angebot des Händlers in der Regel niedriger als der Marktwert ausfällt. Wer einen möglichst hohen Preis erzielen will, muss also privat inserieren. Es gibt aber auch Ausnahmen. Für Autos mit Motorschaden oder Unfallwagen zahlt ein gewerblicher Käufer oft mehr als ein privater Käufer. Denn es gibt Firmen, die darauf spezialisiert sind, solche Autos wieder instand zusetzen und zu verkaufen. Auch bei Exoten kann es sein, dass ein Händler mehr für das Auto bietet – zum Beispiel, weil er es gewinnbringend exportieren kann.
Vorteil: unkomplizierte Abwicklung
Dem niedrigeren Preis stehen aber auch zahlreiche Vorteile gegenüber. Der wichtigste davon ist wohl die unkomplizierte Abwicklung. Das gilt ganz besonders, wenn man das Auto im Internet verkauft. Auf Websites wie homecar24 ist es nicht nur möglich, ein kostenloses Angebot einzuholen. Der Anbieter kümmert sich auch um die Abholung und Abmeldung des Fahrzeugs. Dadurch entfällt für den Verkäufer viel Aufwand. Er muss sich nicht auf Fahrzeugmärkten anmelden und keine ausführliche Fahrzeugbeschreibung verfassen. Er muss keine Nachrichten mit Interessenten austauschen oder Probefahrten vereinbaren. Und er muss sich nicht um die Formalitäten wie den Kaufvertrag oder die Abmeldung kümmern.
Vorteil: schneller Verkauf
Wer einen grauen VW Golf, scheckheftgepflegt, anbietet, kann sich bei einem Inserat kaum vor Interessenten retten. Bei einem importierten Lincoln Continental, einem goldenen Audi TT oder einem verbeulten Unfallfahrzeug sieht es hingegen oft anders aus. Es kann durchaus passieren, dass sich ein paar Monate lang gar niemand meldet. Oder es kommen nur unseriöse Angebote, die weit unter dem Marktwert liegen. Und wenn sich jemand gemeldet hat, dauert es oft immer noch ein bis zwei Wochen, bis alle Schritte von der Probefahrt zur Bezahlung erledigt sind. Beim Händler geht es deutlich schneller. Wer es ganz eilig hat, kann auf dem Hof vorfahren und nach einer halben Stunde mit barem Geld nach Hause gehen. Aber auch beim Online-Verkauf dauert es höchstens ein bis zwei Tage, bis ein Angebot da ist.
Vorteil: keine unseriösen Interessenten
Natürlich gibt es auch in der Branche der Autohändler das eine oder andere schwarze Schaf. Aber die Chancen, an ein unseriöses Unternehmen zu kommen, sind deutlich geringer als das Risiko beim Privatverkauf. Denn auf private Inserate antworten immer wieder Betrüger. Sie fordern den Verkäufer zum Beispiel dazu auf, eine E-Mail zu bestätigen, in der es um einen Besichtigungstermin geht – in der aber irgendwo auch ein Angebot über einen niedrigeren Kaufpreis versteckt ist. Dann drohen sie damit, die angebliche Bestätigung des Kaufs gerichtlich durchzusetzen. Eine andere Betrugsmasche ist, dass das Auto durch Dritte oder durch eine Spedition abgeholt wird. Später behauptet der Käufer, er habe das Auto nie erhalten und weigert sich, zu bezahlen.
Verkauf an Händler oder privat: Was ist sinnvoller?
Der Verkauf an Händler bietet zahlreiche Vorteile. Für viele Autobesitzer ist er deshalb die sinnvollere Option. Das gilt vor allem, wenn es um ein paar Prozent mehr oder weniger beim Verkaufspreis nicht ankommt. Wer sich unsicher ist, kann das Auto zunächst einmal inserieren und ein oder zwei Wochen abwarten. Wenn sich niemand meldet, kann er sich anschließend ein Angebot vom Händler einholen.
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