"Mein Luftgekühlter!" - der zehnte Beitrag: die VW T2a Feuerwehr ist da!

VW Bulli T2a: Wer wollte als Kind nicht Feuerwehrmann werden? Mario Runkel hat zumindest einen Feuerwehr-Bus!

"Mein Luftgekühlter!" - der zehnte Beitrag: die VW T2a Feuerwehr ist da!: VW Bulli T2a: Wer wollte als Kind nicht Feuerwehrmann werden? Mario Runkel hat zumindest einen Feuerwehr-Bus!
Erstellt am 23. Juni 2010

Feuerwehr-Busse werden selten! Einst wurden sie geschlachtet, um mit der nur wenig genutzten Mechanik, preiswert den eigenen Bus am Leben zu halten. Heute ist so ein Feuerwehr-Auto, egal ob Bulli oder Käfer oder VW 1600 selbst eine gesuchte Rarität. lassen wir Leser Mario Runkel selbst erzählen: "Menschen gehen mit etwas Glück in Rente, jedoch eher selten mit 35 Jahren. Noch unwahrscheinlicher ist das für ein Auto. Mein Bus hatte wohl Glück..."



Gefallen hat er mir schon immer, der T2a, auch Bulli genannt. Als ich noch klein war, es war wohl in der ersten Hälfte der Siebziger, kam mein Patenonkel jeden zweiten Mittwoch mit seinem lichtgrauen Pritschenwagen und lieferte meiner Oma Getränke. Später, als Freiheit und Unabhängigkeit wichtiger wurde als gelbe Limo, da liebäugelte ich so manches mal mit Campingbussen, aber es blieb bei der Liebäugelei.

Mit 35 in die Rente? Ein Feuerwehr-Bulli auf Abenteuer-Tour!

Die Luftgekühlten der Famile Runkel inklusive der Verwandten sind ein echter Blickfang!





Aber wie es so ist, man sucht nicht und findet doch. Da war er plötzlich, auf das Jahr so alt wie ich, original und originell, wenig gefahren, dafür viel gestanden und er traf sofort ins Herz. 35 Jahre war er bei einer niederbayerischen Feuerwehr, war nie weiter weg als 30 km und hat dabei nicht viel erlebt. Dass, was er alles auf seinen "Bewegungsfahrten" gesehen hat, wurde dafür umso penibler aufgeschrieben und mir zum Auto dazu gereicht. Mir war sofort klar, er muss so bleiben, aber er soll auf seine alten Tage noch was sehen von der Welt.

Also Pumpe und Schläuche auf den Speicher geschafft und schnell ein kleines Bett für zwei gezimmert, denn meine Liebste und ich, wir hatten grosses mit dem Bulli vor. Gut gut, an den Fernreisen der Hippies in den Siebzigern gemessen war es nichts wildes, aber im Vergleich zu seinem bis dahin sehr häuslichen Leben stand dem Bus ein erstes Abenteuer bevor: Über Alpen und durch die Dolomiten sollte es die Toskana werden, sozusagen als Mehrbereichs-Härtetest für die antiken 50 PS.



Hoffmann Speedster ist auch bei Bulli-Teilen schnell wie die Feuerwehr!

Der Weg führte uns über München und ab Garmisch über Land. In Innsbruck fingen wir an, den Brenner zu erklimmen. Zum Glück war wenig los, denn unsere Entdeckung der Langsamkeit erfreute den Güterverkehr offenbar nur mässig. Erstes Reiseziel war das Grödnerjoch und von dort aus die Besteigung des Piz Boé. Wir kamen abends an und genossen das Panorama bis zur ersten Ernüchterung, als uns ein Landrover auf Kollisionskurs nur knapp verfehlte und statt unserer Gesundheit zum Glück nur den linken Aussenspiegel zerstörte. Die zweite Ernüchterung kam über Nacht, denn draussen fiel Schnee und drinnen weckte uns die Kälte - mitten im August.

Weiter ging's nach erfolgreicher Bergtour auf kleinen Strassen immer weiter in den Süden über Lucca, Florenz, Siena, San Gimignano, Pienza, Montepulciano, und so weiter und so fort. Manches mal nutzten wir die amtliche Anmutung unseres Behördenfahrzeugs und parkten unseren "Vigili del Fuoco"-Bus einfach mitten in der Stadt. So auch auf dem Rückweg in Mantova, wo wir passend zum "Gran Premio Nuvolari" am Vorabend des Starts direkt an der Piazza Quartier bezogen. Während morgens die Fahrer letzte Handgriffe an ihren Boliden vornahmen, tranken wir Kaffee bei offener Schiebetür mit Blick auf das Geschehen. Ich weiss nicht was mich mehr begeistert hat: die historischen Rennwagen oder die ungläubigen Blicke der Teilnehmer auf die "Freiwillige Feuerwehr Agendorf".

3000 Urlaubs-Kilometer ohne Panne!

Nach mehr als 3.000 pannenfreien Kilometern kamen wir wieder zu Hause in München an. Soviel war unser "Bussi" noch nie am Stück gefahren, aber sein erster Urlaub hat ihm wohl ganz gut gefallen. Und weil wir uns so gut mit ihm vertragen haben, sind wir zusammen im nächsten Sommer nach Kroatien gefahren und am Gardasee war er dann auch wieder einmal. Nach Afrika oder zum Himalaya braucht er nicht zu fahren, dass musste ich ihm versprechen. Der Bus und ich, wir werden dieses Jahr 39. Ein gutes Alter für Sommerurlaub am Atlantik...

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