Lack & Leistung im Ascona B

81er Opel Ascona B mit starkem Output und grellem Outfit

Lack & Leistung im Ascona B: 81er Opel Ascona B mit starkem Output und grellem Outfit
Erstellt am 24. Januar 2012

Als der Opel Ascona B seinerzeit vom Band lief, werkelte in dem Mittelklasse-Model noch ein 2,0-Liter-Motor mit 110 PS. Mittlerweile hat der Rüsselsheimer nicht nur an Jahren, sondern auch an Leistung tüchtig zugelegt. Denn das zwischenzeitlich von Opel-Fan Oliver Rist implantierte 2,7-Liter-Aggregat setzt beachtliche Kräfte frei.

Ascona B: reif fürs Museum

In gewissem Sinne stellt der Ascona B durchaus einen denkwürdigen Meilenstein der Rüsselsheimer Firmenhistorie dar. Bildete der 1975 erschienene Nachfolger des Ascona A doch gemeinsam mit dem technisch sehr verwandten Manta B die letzten Ascona–Baureihe mit Hinterradantrieb.

Im Serientrimm mobilisiert der Opel 110 PS

Ab Januar 1980 war der Ascona in Ergänzung der Motoren-Palette auch mit 2,0-E-CIH-Triebwerk erhältlich. Übrigens: „E“ steht für die L-Jetronic-Einspritzung von Bosch. Die Serienleistung des Vierzylinders beträgt recht flotte 110 PS. Ein solcher Vierzylinder befeuerte – wie eingangs gesagt – ursprünglich Olivers Opel.

Familientauglich und sportlich zugleich

Freilich war für den Ascona auch mehr drin. In diesem Zusammenhang sei der legendäre Ascona 400 erwähnt, der als bärenstarkes Aushängeschild die sportlichen Qualitäten sowohl der Baureihe als auch der Marke Opel eindrucksvoll unter Beweise stellte. Immerhin holte Walter Röhrl 1982 auf einem Ascona 400 die Rallye-Weltmeisterschaft für die Opel-Farben.

Da geht noch was...! Tuning für den Opel Ascona

Auch in der breitensportlichen Perspektive galt der Ascona durchaus als tuningtauglich. Hersteller Opel selbst reagierte auf die entsprechende Nachfrage und lancierte 1979 in Kooperation mit Irmscher einen 120 PS starken Ascona. Dieser auch optisch auffällig gestylte Rüsselsheimer war sozusagen der gezielte Gegenentwurf zum Opa-Image, das Opel-Modellen wie Ascona und Rekord eben auch anhaftete.

Die (stereo-)typische Opel-Story

Und so ganz an den Haaren herbeigezogen ist das Stereotyp vom „Opa-Auto“ ja auch gar nicht. Oliver selbst kann hiervon ein Liedchen singen: Als er nämlich den Opel im Jahr 2000 erwarb, präsentierte sich der Wagen rundum noch ziemlich gut in Schuss. Sein zum Zeitpunkt des Verkaufs bereits 85jähriger Besitzer hatte in den 20 Jahren Dienstzeit lediglich 46.000 Kilometer zusammen gefahren. Die klassische Opa- äh, Opelstory eben.

Der Ascona trotzt dem Zahn der Zeit

„Die ordentlich erhaltene Karosserie benötigte kaum größere Instandsetzungsarbeiten“, erinnert sich Oliver. „Kleine Rostschäden mussten lediglich am hinteren Radlauf und am Boden der Fahrerseite geschweißt werden. Außerdem wurden die beiden vorderen Kotflügel ausgetauscht.“

Weiterlesen...

...auf der nächsten Seite!


Ockergelb lässt den Opel in neuem Glanz erstrahlen

Nach Wiederherstellung der Fahrzeugsubstanz gönnte der gelernte Elektriker seinem Opel eine konservierende Hohlraumversiegelung. Hierfür zeichnet die Werkstatt von Mike Sander verantwortlich. Hernach wanderte der Ascona in die Lackiererei „Atalah & Schmidt“, wo der Wagen in ein ebenso auffälliges wie originales Ockergelb gehüllt wurde.

Sport & Stil für den Opel Ascona

Tja, damals waren Autos noch frech und bunt. Allein die dynamisierende Dusche kündet schon von Ferne wirkungsvoll von sportivem Selbstbewusstsein des Opel. Insofern kommen Oliver und sein Ascona sehr gut ohne zusätzliches Spoilerwerk klar. Und die imponierende Ausstrahlung ist sehr wohl berechtigt, da zwischen den Stehwänden ja ein bärenstarker Mantzel-Motor wummert.

Mantzel-Motor mit 2,7 Liter Hubraum

Der einst in Oberhausen ansässige Spezialist für Opel-Tuning baute diesen Treibsatz auf Basis eines 2,4-Liter Motors (Opel Omega A), dessen Hubraum auf 2,7 Liter (veränderter Hub der Kurbelwelle) erweitert worden war. Die Leistung des Mantzel-Motors betrug – je nach weitere Modifikationen – zwischen 220 und 270 PS.

Ein Ölkühler beugt Überhitzung vor

Oliver benennt weitere Spezifikationen seines Kraftwerks: „Gefütterte wird der Vierzylinder von zwei 45er Weber-Doppelvergasern mit offenen Trichtern. Die Ventilsteuerung (46/41 mm) übernimmt eine scharfe Mantzel-Nockenwelle (312 Grad). Thermischen Problemen beugt ein 16-reihiger Ölkühler vor. Die Abgase werden von einer durchsatzstarken Edelstahl-Auspuffanlage aus dem Arsenal von Friedrich Motorsport abgeleitet.“

Fahrdynamisches Setup

Innenbelüftete Bremsscheiben vorne bescheren dem Opel die seiner Leistung angemessenen Verzögerungswerte. Des Weiteren verbessern Mantzel-Federn (minus 60/40 mm) und gelbe-Koni-Dämpfer die Fahrdynamik des energiegeladenen Ascona B, der auf 15-zölligen BBS-Leichtmetallern daherkommt, die Oliver mit Toyo-Reifen in den Dimensionen 205 x 15 vorne und 215 x 15 hinten bestückt.

Innere Werte für den Ascona B

Den sportlichen Ambitionen des Opel Ascona und seines 42jährigen Piloten entsprechend, präsentiert sich der Rüsselsheimer mit einer aufgewerteten Innenausstattung. Diesbezüglich bereichern ein 32er SWM-Lenkrad, Leder-Schaltknauf und straffe Recaro-Sitze die Kabine. Außerdem erweitern rundlich-sportive Zusatzuhren das Instrumentarium des Armaturenträgers.

Olivers Opel bezeugt Linientreue

Die Karosserie blieb stilistisch unverändert. „Ich mag die klassische Formsprache des Opel Ascona. Und die auffällige Farbe ist bereits Signal genug, dass in diesem Opel einiges steckt. Nämlich deutlich mehr Power als man von einem Ascona zunächst vermuten würde.“ Und so wandelte sich der von vielen Zeitgenossen als Biedermann gestempelte Ascona B auf seine alten Tage noch zum automobilen Aufreger, der mit ordentlich Bums durch seinen zweiten Frühling donnert.



Text & Fotos: Mathias Ebeling

Vau-Max kompakt

Fahrzeugtyp: Opel Ascona B

Baujahr: 1981

Antrieb: Mantzel-Motor (2,7-Liter-Vierzylinder), 45er Weber-Doppelvergaser (offen), 312er Nockenwelle (Mantzel), Performance-Ventile (46/41 mm), strömungsoptimierte Kanäle, Ölkühler, komplette Edelstahl-Auspuffanlage von Friedrich-Motorsport mit 80-mm-Endrohr

Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe

Bremsen: Innenbelüftete Scheiben vorne

Räder: BBS „RM“, 8 x 15 ET14 vo/hi

Reifen: Toyo, 205 x 15 vorne und 215 x 15 hinten

Fahrwerk: Mantzel-Federn (minus 60/40 mm), gelbe Koni-Dämpfer

Karosserie: Lackierung in Original-Ockergelb

Innenraum: 32er Sportlenkrad (SWM), Leder-Schaltknauf, Recaro-Sitze, Zusatzinstrumente für Öltemperatur, Aussentemperatur, Ampere-Meter

29 Bilder Fotostrecke | Lack & Leistung: 81er Opel Ascona B mit starkem Output und grellem Outfit #01 #02

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community