Was lange fährt, wird endlich gut. Oder im Falle des 914 besser gesagt: Der VW-Porsche musste schon ein wenig in die Jahre kommen, bis er in den Augen der Sportwagen-Fans endlich die längst verdiente Wertschätzung erfuhr. So lange ließ Wolfgang Maisch den Mittelmotor-Flitzer freilich nicht zappeln. Denn bereits als junger Mann begeisterte sich der heute Vierzigjährige für den Volksporsche. Eine Liebe, die in all den Jahren, in denen Wolfgang und sein 914er durch dick und dünn fuhren, niemals erkaltete.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Das Geheimnis inniger und langjähriger Beziehungen? Na klar, man muss an ihr beständig arbeiten. Eben dieses Erfolgsrezept beherzigte Wolfgang in den all den wahrhaft bewegenden Jahren. Bei der sich insgesamt über fünf Jahre hinziehenden Realisierung seines Schrauberprojekts hatte er allerdings auch Rückschläge zu verkraften. Von dergleichen Hindernissen ließ Wolfgang sich aber nie von seinem Ziel abbringen. Lohn der Mühe ist ein topgepflegter VW-Porsche 914. So makellos, dass es scheint, als wäre der flotte Silberling geradewegs vom Band gerollt.
Rückblende
Auch in den Augen heutiger Zeitgenossen wirkt die Optik des 914 extrem ansprechend und attraktiv. Dabei ist die Geburtsstunde des VW-Porsche nun schon knapp vier Jahrzehnte her. Groß waren die Erwartungen der beiden Kooperationspartner in Wolfsburg und Zuffenhausen. VW erhoffte sich einen Imagegewinn und Porsche spekulierte auf die Erschließung einer neuen Käuferschicht, die man für den späteren Erwerb eines reinrassigen Porsche zu begeistern hoffte.
Wunsch und Wirklichkeit
So ganz vermochte der damalige Neuling die in ihn gesteckten Erwartungen allerdings nicht zu erfüllen. Vielen potentiellen Käufern erschien die Vierzylinder-Variante trotz poppiger Lacke im typischen Stil der Siebziger nicht frech und außergewöhnlich genug. Und mit dem Sechszylinder vor der Hinterachse war der Wagen zwar fraglos sportlich motorisiert, aber unterm Strich kaum merklich preiswerter als ein echter 911er.
Späte Anerkennung
Ein Ladenhüter war der VW-Porsche dennoch nicht. Annähernd 120.000 Modelle rollten in der Produktionszeit immerhin zum Kunden. Heute steht der VW-Porsche bei Liebhabern sportlicher Klassiker erst Recht hoch im Kurs. Dies noch mehr, wenn sie dermaßen top in Schuss sind wie Wolfgangs 914er.
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Clever kalkuliert
Hierbei handelt es sich um ein 71er Modell ursprünglich mit 1,7-Liter-Vierzylinder-Motor. Ein Vierzylinder-Wagen war seinerzeit deutlich preiswerter als die begehrtere Sechszylinder-Variante, erinnert sich Wolfgang. Sein kluger Plan lautete also: ein ramponiertes Vierzylinder-Modell als Restaurationsbasis erwerben, um nach erfolgreicher Wiederherstellung ein flottes Sechszylinder-Aggregat implantieren.
Große Pläne für kleines Geld
Gesagt getan. Für damals 1.500 Mark erstand Wolfgang damals einen arg korrodierten VW-Porsche und rüstete den Wagen im Rahmen der umfassenden Restaurationsmaßnahmen bereits für den angedachten Einbau des Sechszylinders vor.
Innere Werte
Selbigen erstand Wolfgang beim Schlachtfest eines gefledderten 911. Ein 2.2-Liter-Motor mit 180 PS, berichtet der passionierte Schrauber. Leider stellte sich schon bald heraus, dass der Treibsatz seinerzeit einer gründlichen Überholung bedurfte. In den inwendig leider komplett verbastelten Motor habe ich später noch mal gut und gern 6.000 Euro stecken müssen, damit er endlich rund und standfest lief, erzählt der 914-Pilot. Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten ergänzte Wolfgang das technische Line-up um einen größeren Ölkühler und das Getriebe der 2-Liter-Variante.
In der Kürze liegt die Würze
Die kürzeren Antriebswellen eines 911 SC ermöglichen die Montage von 18-zölligen Fuchs-Felgen nebst 205er Bereifung in den Backen. Aufgrund dessen musste der Maschinenbauer die Gehäuse nur einen kleinen Tick weiten. Vorne passt die Rad-Reifen-Kombi problemlos in die Kotflügel. Überdies fügt sie sich mit ihren mattschwarz lackierte Felgen und polierte Betten perfekt ins sportliche Bild.
220 PS stark und 250 km/h schnell ist der bestens gefittete 914er. Zisch und weg! Häufig nehmen die anderen Verkehrsteilnehmer den vorbeipreschenden Volksporsche daher nur als Silberstreif am Horizont wahr.
Perfekte Verzögerungstaktik
Aus diesem Grunde tut Wolfgang gut daran, die Bremsanlage den deutlich gesteigerten Leistungsvermögen des VW-Porsche anzupassen. Nunmehr halten die innenbelüfteten und gelochten Scheiben eines 911 SC den pfeilschnelle Sportwagen zuverlässig im Zaum.
Obwohl Wolfgang ab und an mal ganz gerne mal aufs Gas tritt: Allzu riskant geht er dennoch zu Werke. Immerhin erforderte der Auf- und Umbau des 914ers eine stattliches Sümmchen. Mal ganz abgesehen von den unzähligen Arbeitsstunden, die Wolfgang im Laufe der insgesamt fünfjährigen Projekts in sein Traumauto investierte.
Und alle anderen Auto-Fans wollen natürlich auch noch lange etwas von dem perfekt hergerichtete 914er haben. Demnächst kommt übrigens noch toller. Ganz folgerichtig plant Wolfgang seinen VW-Porsche demnächst auch in den imposanteren Look des 914/6ers zu kleiden.
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VAU-MAX kompakt
Fahrzeugtyp: VW-Porsche 914/4
Baujahr: 1971
Karosserie: Selbstragende Stahlkarosserie, hintere Radläufe gezogen, Frontblech modifiziert
Lackierung: Silbermetallic
Räder & Reifen: Fuchs-Felge (Stern lackiert, Betten poliert), 7J x 15 vorne und 8J x 15 hinten mit Kumho Ecsta, 195/50 ZR-15 vorne und 205/50-ZR15 hinten
Motor: Nachgerüsteter Sechszylinder-Motor (911 S 2.2), mechanische Bosch-Einspritzung, polierte Ventile, Saugrohr und Zylinderkopf bearbeitet, Öltank vom 914/6, großer Ölkühler, angepaßte RSR-Auspuffanlage
Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe, Schaltwegverkürzung
Fahrwerk: Hinterachse um 20 mm gekürzt, 914/6er Federn, schwarze Koni-Dämpfer, 911-Turbo-Spurstangen
Bremsen: Bremsscheiben vom 911 CS, Hauptbremszylinder vom 944 Turbo
Innenraum: Schwarze Lederausstattung, Tacho bis 300 km/h skaliert, Atiwe-Lenkrad, Drehzahlanzeige im 914/6 GT-Look, Anzeigen für Öl-Temperatur und Druck vom 911
2 Kommentare
Thomas1
2. September 2010 20:09 (vor über 14 Jahren)
Holgi33
2. September 2010 12:21 (vor über 14 Jahren)
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