War früher wirklich alles besser? Der VAU-MAX.de Fahrbericht zum aktuellen VW Golf 7 R

So fährt sich der 300 PS starke Allrad-Golf (2014)

War früher wirklich alles besser? Der VAU-MAX.de Fahrbericht zum aktuellen VW Golf 7 R: So fährt sich der 300 PS starke Allrad-Golf (2014)
Erstellt am 29. April 2014

Ja, früher war alles besser. Im Sommer schien immer die Sonne, im Winter lag immer reichlich Schnee und der Top-Golf war noch ein R32. Seit 2010 ist es jedoch vorbei mit dem R32. Nun tritt bereits die vierte Generation R-Golf an und schon die zweite ohne Sechszylinder. Wir waren im 300-PS-Golf unterwegs und verraten Euch, ob wirklich alles besser war.

Die Zeiten ändern sich immer schneller. Die EU dreht weiter kräftig an der CO2-Schraube, was alle Automobilhersteller dazu zwingt, ihren Flottenverbrauch zu reduzieren. Dabei spielt es keine Rolle ob VW, Audi, BMW oder Opel - das Thema Downsizing ist inzwischen überall angekommen. In Wolfsburg jedoch um einiges früher. Hier machte man mit dem Golf 5 GT schon 2005 deutlich, dass Hubraum sehr wohl zu ersetzen ist.

So fehlen dem aktuellen Golf R zu seinem Ur-Ahnen und dessen Nachfolger rund 1.200 ccm Hubraum und obendrein zwei Zylinder. Dafür kommt der aktuelle Golf mit der derzeit größten Ausbaustufe des 2.0-Liter-TSI-Motor der Baureihe EA888 daher.

150 PS Leistung pro Liter Hubraum

Stattliche 300 PS stemmt der Golf 7 R heute an die vier Antriebswellen und damit 30 PS mehr als der Golf 6 R und sogar 70 PS mehr als ein Performance GTI. Im Gegensatz zu ihm verfügt der Golf R-Motor nun über einen größeren Turbolader, geänderte Auslassventile, Ventilsitzringe, Ventilfedern und Kolben sowie andere Hochdruck-Einspritzventile – das alles gehört zum Motorsetup des Golf R.

Kein Vergleich zu GTI: Der Golf R fährt wie ein R!

Ein Golf R hängt mit seinen 380 Nm Drehmoment aggressiv und giftig am Gas. Bereit steht das maximale Drehmoment schon ab 1.800 U/min und bleibt bis 5.500 Touren konstant. Besonders deutlich wird das beim Zwischensprint im hohen Gang. Ein Runterschalten ist überflüssig, der Golf R zieht aus jeder Drehzahllage souverän durch. Auch bei Tempo 200 schieben die 300 PS derart vehement an, dass sich schnell die Frage stellt, warum es überhaupt einen 6-Zylinder im Golf gab.

Ein Golf mit ganz besonderem Sound

„Wegen des V6-Sound“ mag der Eine oder Andere jetzt sagen. Ok, ein Sechszylinder klingt schon mächtig, aber der Golf R trifft auch so jede Tonlage und das mit weniger Zylindern, der Fahrprofilauswahl sei Dank. Die gibt es schon für 121 Euro und lässt den Golf zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde schwanken.

Speziell der RACE-Modus hat es in sich. Hier verschärft sich die Kennlinie des Gaspedals merklich, was zu einem noch bissigeren Ansprechverhalten führt. Die Progressivlenkung wird nochmals sportlicher, und falls das adaptive Fahrwerk DDC an Bord ist, legen die Dämpfer um einiges an Härte zu.

Differentialsperre XDS+ an Vorder- und Hinterachse

Ideale Voraussetzungen um auf Kurvenjagd zu gehen. Zumal das 4Motion-Allradsystem um die Differentialsperre XDS+ an Vorder- und Hinterachse ergänzt wurde. Wer es noch sportlicher will, kann erstmals und nur im Golf R das ESP vollständig ausschalten. Im Normalfall reicht aber der Sport-Modus. Ohnehin lässt sich der Golf R alles andere als unsportlich bewegen.

Der 4Motion-Antrieb macht sich vor allem in schnellen Kurfen auf nasser Fahrbahn bezahlt, ein Untersteuern kennt der Golf R nicht. Ansonsten ist immer ausreichend Verlass auf die 235er Reifen der optionalen 8 x 19 Zoll großen Felgen im Design “Cadiz“. Was die Bremsperformance angeht, erledigen die 340er Scheiben vorn und die 310er an der Hinterachse ihren Job erstklassig und verzögern den Golf schon beim kleinsten Druck aufs Bremspedal.

Ein GTI ist ein GTI und ein Golf R ein Golf R

Doch zurück zum Sound, hier mussten die Techniker natürlich kräftig in die Trickkiste greifen. Ein Turbomotor ist eben kein Sauger. Das merken seit diese Saison sogar die Formal 1-Fans, denen die neuen Turbomotoren zu leise sind. Damit sich Lautstärke und gesetzliche Bestimmungen im Golf R vertragen, arbeitet im R ein elektrischer Soundaktuator und eine klappengesteuerte Abgasanlage.

Beide sind tief in die Bordelektronik integriert, so produziert der Soundaktuator je nach Fahrmodi und Gaspedalstellung den korrekten Sound im Innenraum. Die Abgasanlage indes sorgt für den passenden Sound zum Auftritt des Golf R. Im RACE-Modus vermissten wir den alten Sechszylinder keine Sekunde. Stattdessen erinnert uns der Sound sogar etwas an das heiße Brummeln eines 2.5 TFSI.

In 5,1 Sekunden erreicht die blaue Tachonadel die 100-km/h-Marke, mit DSG wäre sie sogar schon nach 4,9 Sekunden dort. Dabei sind die Schaltwege so kurz wie niemals in einem Golf zuvor. Der Golf R aber schiebt selbst bei Tempo 200 noch derart vorwärts, dass es eine wahre Freude ist, wobei die Skalierung des Tachos mit 320 km/h wohl etwas optimistisch ist. VW gibt den Golf R mit elektronisch begrenzten 250 km/h an, unser Testwagen schaffte laut Premium MFA mit farbigem Display sogar etwas über 260 km/h.

Kraft kommt von Kraftstoff

Wer aber derart beherzt aufs Gaspedal tritt bekommt an der Tankstelle die Rechnung serviert. Den angegebenen Normverbrauch von 7,1 Liter haben wir leider nicht einmal geschafft. Was angesichts der Fahrleistung, der 300 PS und des genialen Sounds des Golf R auch kein Wunder ist. Dafür macht der Golf R einen Riesenspaß - ganz egal ob mit Vier- oder Sechszylinder-Motor.

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Technische Daten

Typ: VW Golf 7 R 4Motion

Motor: 4-Zyl.- Ottomotor TSI, 1984ccm Hubraum,

Leistung: 300PS (221kW) bei 5.500 – 6.200U/min, 380Nm von 1.800 – 5.500U/min

Getriebe: Sechsgang Schaltgetriebe, Schaltwegverkürzung, 4Motion Allradantrieb

Bremsanlage: innenbelüftete Bremsscheiben rundum, vorn 340mm Durchmesser, hinten 310mm Durchmesser

Felgen: Cadiz in 8J x 19 Zoll

Bereifung: 235/35 R19 rundum

Länge: 4.276mm

Breite: 1.790mm

Höhe: 1.436mm

Fahrleistungen: 0-100km/h in 5,1 Sekunden (mit DSG in 4,9s)

Höchstgeschwindigkeit: auf 250km/h begrenzt

Verbrauch: laut Hersteller kombiniert 7,1 Liter

Leergewicht: inkl. 75 kg Fahrer 1476kg

Fahrzeugpreis Testwagen: 49.897 Euro

Basispreis ab: 38.325 Euro

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2 Kommentare

  • Pistonero

    Pistonero

    Pure Perfektion!! Traumauto, mehr kann man nicht sagen ;-)
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    Den hät ich auch gern mal Probe gefahren > wobei dann die Sehnsucht wohl zu groß wird und der eigene wagen dann plötzlich wieder Untermotorisiert wirkt

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