Wahre Ware: In 12 Jahren vom Golf 1 Cabrio zum G60-Meilenstein

Für Nico gilt - Es kann nur Golf „Eins“ geben

Wahre Ware: In 12 Jahren vom Golf 1 Cabrio zum G60-Meilenstein: Für Nico gilt - Es kann nur Golf „Eins“ geben
Erstellt am 11. September 2014

Zum Golf Cabrio hatte VW ja schon immer ein seltsames Verhältnis. Stets hinkte es dem Bruder mit Dach modelltechnisch hinterher, wirkte ein wenig wie das Stiefkind der Familie. Wer ein aktuelles Golf Cabrio bestellt, erhält einen Sechser Golf ohne Dach. Der Golf 7 bleibt der „geschlossenen“ Fraktion vorbehalten. Ganz seltsam mutet auch heute noch das „Golf 4 Cabrio“ genannte Modell an. Eine 4er-Front an einen offenen Golf 3 zu montieren sorgte bei Designfans für Magenverstimmungen und innerhalb der Szene für Verzückung, legte diese Vorgehensweise doch den leicht nachzubauenden Grundstein für ein Facelift in Eigenregie.

Das einzig Wahre: Einser Cabrio

Für Nico Gensel gibt es nur ein einziges wahres Golf Cabrio, und das ist die kantige Form des Ur-Golf. Erdbeerkörbchen hin oder her – der Leipziger KFZ-Mechaniker hat sein Frischluftmobil schon seit 13 Jahren im Besitz und es dabei so weit vom Originalzustand entfernt, wie es nur irgendwie ging.

Mit einem Schlüsseldreh erwacht der Motor zum Leben. Das Triebwerk hört sich alles andere als original an. Das ist auch kein Wunder. Unter der Haube ist keine Schraube mehr im Serienstatus geblieben. Fangen wir beim Motor an:

Ein 1,9-Liter-G60 sorgt für strammen Vortrieb

Als Basis diente Nico ein 1.8 Liter G60-Aggregat. In den Zylindern tanzen Wiseco Schmiedekolben mit den Ventilen Tango, gesteuert von einer asymetrischen Schrick-Nockenwelle. Der Kopf erfuhr eine „Frisur“, die bis ans Limit geht. Der G-Lader glänzt neben einer netten Lackierung auch mit inneren Werten wie einer RS-Überarbeitung und einem 65er Laderrad.

Auch sonst lautet die Devise „Glanz und Gloria“. Kaum ein Teil, das nicht im Chrombad abgehangen hat oder die Poliermaschine zum Glühen gebracht hat. Ventildeckel, Lichtmaschine, Verrohrung – zum Benutzen ist dieser Motor fast zu schade. Und doch stemmt das gedopte Aggregat 230 PS auf die Welle, verleibt sich den Kraftstoff durch Düsen vom Rallye-Golf ein, als wäre es eine Maß Bier auf dem Oktoberfest.

Auch von hinten sauber: Kein Loch und keine Öse stört die Heckansicht

Das Getöse verlässt den nunmehr 1,9-Liter Block durch einen Fächerkrümmer aus Edelstahl mit angeflanschter Powersprint Abgasanlage nach Gruppe-A-Abmessungen. Eine Sintermetallkupplung von Sachs stellt den Kraftschluss zum Turbodieselgetriebe eines Golf 2 her, der erleichterte Schwung beschleunigt das zügige Hochdrehen.

Ein Motorraum wie geleckt

Eingebettet ist das „Kraftwerk“ in einen gecleanten und sauberen Motorraum ohne störende Verkabelung und ablenkende Extras. Die Spritzwand fiel dem Cleaning ebenso zum Opfer wie zahlreiche andere, vermeintlich wichtige Dinge wie etwa ein Wischwasserbehälter. Mit reichlich Zinn bekamen die dunklen Ecken wieder eine attraktive Form und werfen den fiesen Glanz der einzelnen Komponenten zurück.

Öfter mal für einen Holland-Trip gut

Ein Gewindefahrwerk von AH-Exclusive Parts lässt den Golf um rund 120 Millimeter näher am Asphalt schnüffeln. Das Setup von Alois Hankofer sorgt auch im wilden Osten für jede Menge Restfahrkomfort bei enormem Tiefgang. Nico fuhr mit seinem Einser Cabrio in dieser Saison bis nach Holland aufs „M.I.V.W.“-Treffen, problemlos, wie er betont.

BBS in 17 Zoll sind einfach toll

Um die Pferde im Zaum zu halten, kam eine Kombination aus Passat VR6-Bremsanlage (mit gelochten Scheiben vorne) sowie den Hinterachsstoppern eines Golf 3 VR6 zum Einsatz. Leider sieht man die Scheiben nicht wirklich gut – zu dicht hat die BBS-Spinne ihr hochglänzendes Kreuzspeichennetz gestrickt.

Die wunderschönen „RS 301“ sind komplettrestauriert und tragen im Gardemaß von 7,5x17 Zoll ihre hochglanzpolierten Betten zur Schau. Die Nabendeckel sind auf der linken Fahrzeugseite grün, rechts wählte Nico schwarz als Farbgrundlage. 185/35er Nankang Reifen sind wieder einmal das Maß der Dinge in Sachen Pneu.

Schmale Reifen von Nankang machen breite Felgen schlank

Kollision der Generationen im Innenraum: Ein Golf 3 Armaturenbrett zwängt sich zwischen die beiden Türen. Es wurde mitsamt der Mittelkonsole in beiges BMW-Leder gehüllt, Akzente setzen die in Wagenfarbe lackierten Kunststoffverkleidungen. Vom Corrado stammen die elektrisch verstellbaren, ebenfalls belederten Recaro-Sitze mit schwarz abgesetzen Kedern. Mini-Lenkräder haben wir schon lange nicht mehr aktiv in Benutzung gesehen, dieses hier mißt irrwitzige 28 Zentimeter im Durchmesser und stammt von SWM. Da freut man sich über jede Form von Servolenkung, die man bekommen kann.

BMW-Leder und schwarze Keder

Die Türverkleidungen folgen eher der Devise „Hauptsache, es sieht gut aus“. Große Wasserflaschen wird man in die Türtaschen nicht mehr legen können, dafür bieten sie den voluminösen Lautsprechern von Audio System ein nettes Zuhause. Ebenso wie der Kofferraum, bei dem die Koffer zuhause bleiben müssen, ging die Musik hier ausnahmsweise mal vor. Allen voran schuftet ein Pioneer AVH 5300 Radio, um die Klänge auf Trab zu bringen.

Geht man mehrmals um das Cabrio herum, man findet immer wieder neue Details und Veränderungen. Manche fallen erst auf den zweiten Blick auf, manche sprechen einfach für sich. Sollte Volkswagen derzeit am Golf 7 Cabrio feilen und noch innovative Ideen suchen – wir wüßten da jemanden, der hilft bestimmt gerne weiter...

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Technische Daten

Fahrzeugtyp: Golf 1 Cabrio „Classic Line“

Baujahr: 1991

Motor: Umbau auf 1,8 Liter G60, Wiseco Schmiedekolben, Kopfbearbeitung, 268/276er Schrick-Nocke, Kopfbearbeitung, Ansaugbrücke und Drosselklappe „RS“ maximal bearbeitet, Rallye-Golf Einspritzdüsen, RS-Lader mit 65er Laderrad, Eigenbau Alu-Ladelufdtkühler, einstellbares Nockenwellenrad verchromt und mit vergoldeten Schrauben, sämtliche Anbauteile verchromt und hochglanzpoliert, Spritzwand entfernt, Längsträger aufgezinnt und geglättet, Motorraum gecleant, versteckte Kabelführung, Getriebe in Wagenfarbe lackiert, Racimex Ölkühler ca. 230 PS

Getriebe: Golf 2 Turbodiesel

Fahrwerk: AH-Exclusive Gewindefahrwerk, Querlenker und Stabis verchromt, Achsen lackiert

Bremsen: Passat VR6 Bremse mit gelochten Scheiben an der Vorderachse, hinten Golf 3 VR6 Bremse, Lochkreisumbau auf 5x100

Räder: 3tlg. BBS RS 301, Betten hochglanzpoliert, Innenbetten schwarz matt gepulvert, Sterne und Deckel hochglanzverdichtet, Schrauben vergoldet, BBS-Embleme auf der linken Fahrzeugseite grün, rechts schwarz

Reifen: Nankang in 185/35 R17

Karosserie: Heckklappe gecleant, Seitenblinker und Antenne entfernt, Radläufe gezogen, Radhäuser gecleant und beige lackiert, Tank beige lackiert, Stoßstange vorn geglättet, Heckschürze ohne Nebelschlußleuchte, Abschleppöse und Auspuffaussparung, Fadenkreuz-Scheinwerfer, rote Fifft-Rückleuchten, Chrom-Tankdeckel, Porsche 944 Turbo Türgriffe, Neulackierung in oliv-metallic

Innenraum: Golf 3 GTI Armaturenbrett und Mittelkonsole, 28er SWM Lenkrad mit polierten Speichen und offener Chromnabe, elektrische Recaro-Sitze aus einem VW Corrado, Eigenbau-Rückbank aus Golf 1 und Corrado-Teilen, Eigenbau-Türverkleidungen, komplette Innenausstattung mit beigem BMW-Leder bezogen

ICE: Pioneer AVH 5300 Headunit, Lautsprecher, Subwoofer und Verstärker von Audio System, 5,8“ Monitor im Kofferraum

Dank an: die Freundin für das Verständnis und die Geduld und an alle, die beim Aufbau geholfen haben.

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