An diesem VW Caddy ist nichts, wie es scheint. Ein Blick unter die Motorhaube offenbart zwei Dinge: Erstens - hier gibt es keinen Motor mehr. Zweitens - Hier steckt unerwartet ein Kraftstofftank. Doch wenn dieser Caddy den Tank unter der Haube hat, wo steckt dann der Motor?
Wie krass ist das denn? Dieser Caddy hat den Tank unter der Haube
Weiter geht der fröhliche Positionswechsel. Das Triebwerk dieses ehemaligen Lastesels befindet sich dort, wo einst Lasten und Belastungen geschleppt wurden, nämlich auf (oder besser gesagt „in“) der ehemaligen Ladefläche. Nun hat Besitzer Adam Mucha nicht einfach den originalen Motor nach hinten verfrachtet, nein, diese Antriebseinheit sieht irgendwie total schräg aus. So anders, so falsch - und doch so geil!
Statt Kisten "transportiert" dieser VW Caddy "Pferde"
Hier verrichtet nichts geringeres als ein V8-Motor seinen Dienst. Das Aggregat stammt aus einem Audi A6 und man kann nur erahnen, welche brachiale Gewalt es im Heck des VW Caddy ausüben mag. Damit der Motor überhaupt platziert werden konnte, musste der ganze Wagen zerlegt und aufgeschnitten werden, so auch das komplette „Hinterteil“. Ein Hilfsrahmen sorgt für die nötige Stabilität und hält den Achtzylinder in Position. Über ein handgeschaltetes Getriebe leitet der 4,2-Liter seine Kraft an die Hinterachse weiter. Die Entsorgung der Abgase übernimmt eine Turbo Works Auspuffanlage.
Superfly: Zwei armdicke Auspuffe ragen aus dem Caddy-Heck
Das originale Fahrwerk konnte sich der Caddy fortan abschminken. Eine komplexe KW-Gewindefahrwerkskonstruktion mit höchst individuellem Flair und Charakter kam stattdessen (gut sichtbar) zum Einsatz. Die Felgen stammen von der Chevrolet Corvette C4 und messen 8,5x16 Zoll an der Vorderachse, sowie großzügige 9,5x16 Zoll an der Hinterachse. 195/40er Toyo-Reifen und 215/35er Hankooks sorgen für Straßenkontakt.
Corvette-Felgen sorgen für einen Auftritt auf breiter Linie
29 Bilder Fotostrecke | VW Caddy mit Audi V8 im Heck: Extrem-Tuning made in Polen Statt des „Volkswagen“-Schriftzugs auf der Heckklappe prangt der Name von Adams Firma (Fly Garage) in Originaloptik auf dem Blechteil. Nicht minder verrückt geht es im Innenraum zu. Mirco WRC Sitze und ein klassisches Nardi Lenkrad verbreiten Nostalgie-Feeling gepaart mit Race-Flair. Der Caddy wurde seiner Fahrgastzelle bis auf ein paar Fragmente beraubt und neu konstruiert. Dabei kam eine komplette Rohrkonstruktion zur Stabilisierung zum Einsatz, auf das zum Schluss ein Golf 1 Dach gesetzt wurde. Schweller und Boden lieferte ein Einser Cabrio.
Der VW Caddy V8: Eines der verrücktesten Autos des Jahres 2017
Kleines aber feines Detail zum Abschluss: Da zum Tanken des Caddy jetzt die Motorhaube geöffnet werden muss, konnte Adam sich eine neue Nutzung für den originalen Tankdeckel überlegen. Dieser klappt jetzt elektrisch gesteuert nach außen und gibt so den Weg für kühle Luft frei, die wie durch eine Schaufel in den offenen K&N-Luftfilter eingesaugt wird.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Caddy 1.6 D
Baujahr: 2017 (durch Neuaufbau)
Motor: 4,2-Liter V8 Benziner aus einem Audi A6 im Heck eingebaut, 3 Zoll Turbo Works Abgasanlage, erleichterter Schwung, Eigenbau Lufteinlass mit offenem Filter hinter Tankklappe
Getriebe: Umbau auf manuelles Getriebe
Fahrwerk: Eigenbau-Fahrwerk mit Hilfsrahmen, KW-Fahrwerkskomponenten teilweise bestehend aus Audi A6 und Ford Ka Teilen
Räder: Chevrolet Corvette C4-Felgen in 8,5x16 vorne und 9,5x16 hinten
Reifen: vorne Toyo in 195/40 R16, hinten Hankook in 215/35 R16
Bremsen: 296mm Scheibenbremse mit Opel Insignia Bremssätteln vorne, 280mm Scheiben mit Mercedes S500 Sätteln an der Hinterachse, hydraulische Handbremse
Karosserie: komplette Fahrgastzelle verrohrt und versteift, Golf 1 Dachhaut vom 3-türer, Schweller und Boden vom Golf 1 Cabrio, US-Look, Tank im Motorraum, Heckklappe mit „Fly Garage“ Schriftzug
Innenraum: gecleant, Teppich entfernt, Mirco Schalensitze, Nardi Lenkrad, Innenausstattung in grünem Leder
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